Unter Anbetracht der demographischen Entwicklung, kommt diese Debatte, auf die ich sehnlichst seit genau 50 Jahren warte, wahrscheinlich zu spät. Es wurde ab 68 versäumt, die Linken mit einem durchdachten Gegennarrativ zu konfrontieren.
Privat habe ich genau dies immer getan, denn in meiner Generation waren die Linken immer die Lebendigeren, die kulturell und metapolitisch Geschickteren, weshalb ich ihre Nähe suchte; während die Rechten sich in der Illusion schaukelten, den Linken das Feuilleton überlassen zu können, so als sei es ein Ort und Hort von Hofnarren, deren Geschwätz nicht schaden könne, während man selbst sich der Wirtschaft widmete und darauf vertraute, dass dies reichen könne und man sich keine Gedanken darüber machen müsse, welche Eigendynamik die Waffentechnologie entwickelten, inwieweit Clausewitz noch Gültigkeit besitzt und in wieweit nicht. Ernst Jünger dachte schon 1957 über Globalisierung nach, aber die deutschen Konservativen nahmen davon keine Notiz, wie sie auch Arnold Gehlen nicht lasen; man hatte ja "das Sonntagsblatt" zur "Erbauung".
Mehr als eine Begegnungsstätte historischer Verlierer wird die AfD wahrscheinlich nie sein. Selbst wenn Maximilian Krah Bundeskanzler werden sollte (und Max Otto in einem zweiten Anlauf Bundespräsident), wäre er dann ein General ohne Oberste. Die Top-Manager, die sich in diesem Fall endlich bequemen würden zur AfD überzulaufen, wären allesamt wirbellose Opportunisten, Anywheres ohne patriotische Hingabe, charakterlose Weichlinge, ein Gezücht, mit dem Krah mehr Sorgen als Erleichterungen haben würde. Wäre es anders, dann hätten sie in den vergangenen Jahren längst zur AfD gefunden.
Ich möchte nicht defätistisch sein, sondern darauf hinweisen, dass sehr hohe Hürden zu nehmen sind.
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