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Donnerstag, 3. August 2023

Schmerz

 

Man kann den seelischen Schmerz spüren, unter dem dieser Beitrag der tagesschau wohl entstanden sein muss. In Babyschritten tastet man sich "journalistisch" heran an die neue energiepolitische Realität, deren Schaffung man 20 Jahre medial aus allen Rohren selber mit befeuert hat, und in der das Netz nun wohl doch nicht der Speicher und das alles vielleicht doch noch nicht ausgerechnet ist.
 
"Die Batterie in Seckach ist in einem unscheinbaren grauen Container untergebracht. Rechts und links stapeln sich Hunderte Batteriemodule - jedes einzelne ist mit einem kleinen Lüfter versehen. Mit einer Kapazität von 3,7 Megawattstunden kann die Anlage in etwa so viel Strom speichern, wie ein Zwei-Personen Haushalt im Jahr verbraucht."
 
Mit anderen Worten: die Batterie kann einem Dorf in der Größe des angeschlossenen Solarparks nach einem wolkenlosen Frühlingstag noch den Fernsehabend bis etwa 21 Uhr und eine warme Mahlzeit ermöglichen – allerdings nicht, wenn dabei noch elektrisch geheizt, und erst recht nicht, wenn obendrein das Stromauto geladen werden muss.
 
In dieser ernüchternden Klarheit möchte man das dem Gebührenzahler aber dann nicht zumuten, denn der zahlt schließlich auch für das Programm nach 21 Uhr.
 
Was sich hinter dem Energiewende-Euphemismus der "Flexibilisierung der Nachfrage" verbirgt, wird er früher oder später schon selbst herausfinden.
Auch kein Sterbenswörtchen davon, welche Gesamtspeicherkapazität rein theoretisch vonnöten wäre, wollte man imaginäre Stromüberschüsse puffern, um Volatile tatsächlich ohne fossile Netzreserve tages- und jahreszeitenunabhängig grundlastfähig zu machen. 
 
Die weltweite Jahresproduktion (!) an Batteriespeichern reicht dabei nicht aus, um allein in Deutschland auch nur einen Tag einer Dunkelflaute damit angebotsseitig überbrücken zu können.
Von den schieren Kosten sowie den ökologischen Verheerungen dieser Technologie ganz zu schweigen.   


Die Rückkehr des Schmerzes.

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