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Sonntag, 5. Januar 2014

Cantos








The Cantos  (Ferdinandos Vater Leopoldo ist auch unter den gerühmten Wohltätern)


Die Diffamierung der Casa Pound lässt in Deutschland nicht auf sich warten. Man zögert keine Sekunde. Man schreibt einfach blind drauf los, ohne die Tatsachen vor Ort zu überprüfen. In Italien breitet sich Elend aus. Vielen Italienern geht es schlechter als den Flüchtlingen, die in Lampedusa versorgt werden. Die Casa Pound sammelt Geld und Grundversorgungsmittel und verteilt sie an Bedürftige. Und einem Unglücklichen, der das begrüßte, brannte eine Sicherung durch, und er erschoss mehrere Senegalesen, bevor er sich selbst tötete.

Wenn linksradikale Organisationen sich um die "Verdammten dieser Erde" kümmern und einer - oder mehr als einer - ihrer Sympathisanten gewalttätig wird, liest man in deutschen Zeitungen mitfühlende Kommentare, die staatlichen Behörden werden beschuldigt, und jede Art von Versäumnissen werden an den Haaren herbeigezogen. Kaum geschieht etwas Vergleichbares im rechtsradikalen Milieu, wird in Deutschland unüberprüft gegen rechts gehetzt, so als sei vom Leibhaftigen die Rede. So verhielten sich vor 40 Jahren nur linksradikale Zeitschriften und der "Stern" und manchmal ein ausgeflippter, besonders kühner Lokalreporter. So verhalten sich heute die meisten In Deutschland. Ich hätte es nicht für möglich gehalten. Ich hätte es nicht für möglich gehalten.
 
Dass Berlusconi verleumdet wurde, geschenkt. Casanova, Don Giovanni, Julio Iglesias, Lorenzo Da Ponte, Rigoletto, Georges Simenon, Mussolini, John F. Kennedy und andere Quod huic deest me torquet-Erotomanen werden in Deutschland immer für ihre Erotomanie gehasst werden, je unbefangener sie sind, desto mehr. Das ist deutsche Tradition. So sind wir nun mal. Der eine bedauerts, der andere begrüßts. Jedenfalls ist es kein Zufall, dass Angelika Balabanoff erst mit Mussolini fickte und dann mit Lenin und nie mit Hitler. Es ist sogar mehr als symbolisch, es ist "mythische Substanz".

Dass jetzt auch die spartanische Casa Pound ohne mit der Wimper zu zucken diffamiert wird, ist somit eine für Deutschland völlig neue Qualität der Niedertracht, die ich nur in der DDR für möglich gehalten hätte, nicht in Axel Cäsar Springers "Welt".

Was durch Gewalt, Bespitzelung und Schikane damals nicht erzwungen werden konnte, wird durch Panik, antifaschistische Träumerei, Heuchelei, moralische Eitelkeit und Mobbing in den Medien der BRD heute freiwillig geleistet. Gauweiler schreibt in der "Deutschen Sprachwelt" über Gauck, "am besten ist er als Anfänger gewesen"! Zu Beginn seiner Amtszeit im Schloss Belvue im März 2012 "konnte man ihn tanzen sehen - um die Grenzpfähle der Gedankenpolizei und die demokratischen Herdentiere aller politischen Lager herum. Denen fielen fast die Augen heraus." Das Kanzleramt war wirklich beunruhigt, weil da einer war, "der die Sprachwende vom hellen Blitz zum nassen Streichholz nicht mitmachen wollte. Seit einiger Zeit aber mehren sich die Zeichen, dass sich die Gewappelten von der Spree in Sachen Gauck wieder zurücklehnen können." "Wen die Götter strafen wollen, dessen Wünsche erfüllen sie!" (Tanja Blixen)

Gauweiler und Scholl-Latour sind nicht mehr die Jüngsten. Wenn sie gestorben sind, haben wir nur noch Jürgen Liminski, Götz Kubitschek, Dieter Stein und Klonovsky.

Wenn man sich nicht umgehend von allem, was einen dezidiert rechten Standpunkt einnimmt, distanziert, wird einem in Deutschland die Karriere womöglich ruiniert. Die bekennerische Denuntiation ist mittlerweile vorauseilend geworden. Je mehr sich die sozialen Spannungen verschärfen, desto schlimmer wird dieses Duckmäusertum um sich greifen. Die Berlusconihetze war nur eine Vorübung und Einstimmung. In Zukunft wird jede seriöse Rechte sofort mit Breivik, Casa Pound, NSU und dem florentinischen Senegalesenmörder reflexartig in Zusammenhang gebracht werden, wenn es so weitergeht. Während der 20 Jahre Berlusconi wurden die deutschen Journalisten von Tag zu Tag dümmer. Von nun an werden sie auch noch immer duckmäuserischer werden.

 Götz Kubitschek beschrieb vor ein paar Wochen, wie man sich panikartig von ihm distanziert, und wie er diesen Panikreaktionen gegenüber völlig hilflos daneben stehend zusehen muss. Als sei er von einer hochansteckenden Krankheit infiziert.

Nebenbei bemerkt, macht man sich keine Vorstellungen von der maßlosen Arroganz und Unverschämtheit, mit der In Florenz Afrikaner seit nunmehr 20 Jahren "gegenüber den Weißen" Rücksichten und Sonderbehandlungen einfordern oder sogar peinliche Betrügereien inszenieren, die leicht als solche erkennbar sind, was durchaus beabsichtigt ist, weil es Teil eines einschüchternden Gestus ist. Die muslimischen Afrikaner sind längst nicht so schlimm und längst nicht so stolz wie muslimische Araber. Aber sie sind um einiges schlimmer als die christlichen Afrikaner.

Die völlig unbedeutende und unbeliebte NPD soll verboten werden.

Dann gerät alles, was rechts von der CSU existiert, ins Odium der Kriminalität.
Bernd Lucke wurde schon angepöbelt (ausgerechnet von dem sonst so geradlinigen Plasberg). Mit Evelyn Hamann würde man so nicht umspringen.

Es darf nicht so weiter gehen. Es darf nicht so weiter gehen.

Jacques Le Goff

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