Freitag, 24. Januar 2014
Fein sein, beinander bleiben
Sehr gut gespielt. Aber dass in Deutschland so etwas überhaupt geschrieben wird, gedreht wird, gesendet wird, ist kein gutes Zeichen. Da muss eine Kasistik vorhanden sein, die es in Italien noch gar nicht gibt.
Ich glaube, dass durch die Kriminalisierung von Ohrfeigen - und durch die sedierenden, blutlosen, gnadenlosen, "therapeutischen" "Gespräche" der Sozialpädagogen - nicht nur die Einnahme von Psychopharmaka, sondern auch die Gewalt in Deutschland zugenommen hat und Problematiken wie Stalking.
Durch Kriminalisierung und Bekämpfung relativ harmloser Gewalt, die sozusagen "Teil der Schöpfung" ist und eigentlich zum Leben dazugehört, hat man neue, psychologische Grausamkeiten geschaffen, die völlig unerträglich sind und auch völlig unbekämpfbar.
Nur wir Deutschen und die Schweden sind zu so abgrundtief abscheulichen Darstellungen von Zerrüttung fähig, wie sie in diesem Fernsehfilm zu sehen war. Es ist barbarisch. Und keiner soll sich erdreisten zu sagen, das sei "relativ"...
Und der Gedanke liegt nahe, dass es nur bei uns und bei den Skandinaviern diesen Grad und diese Art von Zerrüttung gibt.
Sicher ist für mich nur eins: in Italien habe ich aus nächster Nähe Harmonien erlebt, die in gesunde familiäre Bindungen und Vertrautheiten gebettet sind, die bei uns in Deutschland nicht einmal vorstellbar sind (naja, vielleicht bei den Wells), und die enorme Konflikte abfedern und aushalten können, wobei viele Verwandte und Bekannte mit tragen helfen, ohne sich direkt einzumischen oder aufzudrängen.
Überhaupt sind Empathie und Aufmerksamkeit größer, Augenkontakt selbstverständlicher, Kontaktaufnahme unmittelbarer und unbefangener.
Die großen kulturellen Unterschiede zwischen Norden und Süden waren sicher "schon immer so", will heißen, mindestens seit Jahrhunderten. Und sie gehören zum kulturellen Erbe.
Aber die Entwicklung der letzten Jahrzehnte in Nordeuropa hat etwas Unerbittliches das präzedenzlos ist, und die neuen Sedierungssyndrome dürfen nicht zum Erbe werden.
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