"Mehr Europa heißt nämlich nicht nur Mehrsprachigkeit für die Eliten, sondern Mehrsprachigkeit für immer größere Bevölkerungsgruppen, für immer mehr Menschen, schließlich für alle!
Ich bin überzeugt, dass in Europa beides nebeneinander leben kann: Beheimatung in der eigenen Muttersprache und ihrer Poesie und ein praktikables Englisch für alle Lebenslagen und Lebensalter."
Gleichzeitig muss aber aktiv gegen das Überhandnehmen von Anglizismen und die Verarmung des Deutschen vorgegangen werden. Wo Zweisprachigkeit (oder Dialekte) gefördert werden, ist dies immer Muttersprache UND Verkehrssprache dienlich. Wenn die Eltern ein gutes Türkisch sprechen, sprechen die Kinder nicht nur gut türkisch, sondern besonders gut deutsch.
Gauck
fuhr fort: "Mit einer gemeinsamen Sprache ließe sich auch mein
Wunschbild für das künftige Europa leichter umsetzen: eine europäische
Agora, ein gemeinsamer Diskussionsraum für das demokratische
Miteinander."
Als
konkrete Idee für ein solches Forum regte er die Gründung eines
gesamteuropäischen Fernsehkanals an. "Etwas wie Arte für alle, ein
Multikanal mit Internetanbindung, für mindestens 28 Staaten, für Junge
und Erfahrene, für Onliner und Offliner, für Pro-Europäer und Skeptiker.
Dort müsste mehr gesendet werden als der Eurovision Song Contest oder
ein europäischer Tatort."
Es
müsste nach Auffassung des Bundespräsidenten Reportagen über den Alltag
in allen EU-Ländern geben, und Diskussionsrunden, "die uns die
Befindlichkeiten der Nachbarn vor Augen führen und verständlich machen,
warum sie dasselbe Ereignis unter Umständen ganz anders beurteilen als
wir". Gauck
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