Wladimir Putin ist auf einem guten Weg, die Energieinfrastruktur
Westeuropas nach seinen strategischen Vorstellungen (neu) zu ordnen. Dem
russischen Präsidenten geht es dabei sicher auch um den Verkauf von
Erdgas in den Westen, im Kern aber um die Isolierung, Einschüchterung
und Erpressung Polens, der baltischen Staaten und der Ukraine. Putins
williger Helfer: Altkanzler Gerhard Schröder (SPD).
Eine der letzten Amtshandlungen Schröders war die Autorisierung der
Nord Stream Pipeline. Nach seiner Wahlniederlage, aber noch vor dem Ende
seiner Amtszeit, übernahm Schröders Regierung im Hauruck-Verfahren eine
staatliche Bürgschaft für einen Kredit der deutschen Banken KfW und der
Deutschen Bank AG in Höhe von einer Milliarde Euro für Gazprom. Der
russische Gas-Konzern Gazprom ist der Mehrheitseigner der Nord Stream
AG, die in Zug in der Schweiz sitzt, Vorsitzender des Aktionärsausschuss
wurde Gerhard Schröder praktisch nahtlos nach seinem Ausscheiden aus
dem Bundeskanzleramt. Ein Bilderbuchfall politischer Korruption.
Zwischenzeitlich ist Schröder auch Aufsichtsratsvorsitzender von
Rosneft, dem in Staatsbesitz befindlichen Öl-Giganten im Herzen der
Putin-Kleptokratie. Und Präsident des Verwaltungsrates von Nord Stream
2, einer weiteren, derzeit im Bau befindlichen Pipeline von Russland
nach Greifswald, die nicht nur bei Umweltschützern, Polen, Balten und
Ukrainern, sondern auch in den USA scharf kritisiert wird. “Deutschland
zapft mit einer Pipeline russisches Gas an und pumpt Milliarden Dollar
nach Russland. Das ist nicht richtig”, kritisierte US-Präsident Trump im
April.
Im US-Außenministerium heißt es, die Ferngasleitung sei schlecht für
die Ukraine und schlecht für Europa. Russland könne so osteuropäische
Länder stärker unter Druck setzen. Auch 39 US-Senatoren, Republikaner
wie Demokraten, forderten jüngst in einem Brief die US-Regierung auf,
“alle zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen, um den Bau von ‚Nord
Stream 2‘ zu verhindern”.
Mit all seinen Ämtern und all seinem Einfluß in Deutschland und
Europa ist Gerhard Schröder das Trojanische Pferd Putins. Und jemand,
der sich nicht zu schade ist, dessen verbrecherische Politik bei jeder
noch so unpassenden Gelegenheit zu relativieren und zu entschuldigen.
Nur Tage nach dem Einmarsch der Russen auf der Krim flog er nach St.
Petersburg, um sich dort bei einer Umarmung Putins fotografieren zu
lassen. Politische Prostitution nach Hannoveraner Art. Schröder ist
genau das, was viele Trump unterstellen. Ein im Luxus schwelgendes,
bezahltes, prahlerisches Instrument Wladimir Putins. Sein bezahlter
Lakai.
Erstaunlich ist nur, dass Schröder noch auf keiner US-Sanktionsliste
auftaucht. Am 2. August 2017 verschärfte der US-Kongress mit Zustimmung
des Präsidenten per Gesetz (“Countering America’s Adversaries Through
Sanctions Act“ – CAATSA) unter anderen die bereits unter der
Obama-Administration verhängten Sanktionen gegen Russland.
Das Gesetz fordert die US-Treasury (Schatzamt) in Abschnitt 241 auf,
die wichtigsten ausländischen politischen Personen sowie Oligarchen
hinter dem Putin Regime zu identifizieren und diese sowie ihre
Vermögensverhältnisse den zuständigen Ausschüssen des US-Kongresses
gegenüber zu benennen („An identification of the most significant senior
foreign political figures and oligarchs in the Russian Federation, as
determined by their closeness to the Russian regime and their net
worth.“).
Man könnte den Eindruck gewinnen, dass Gerhard Schröder auf dieser Liste ganz nach oben gehört.
Das „Handelsblatt“ hat
sich Anfang des Jahres auf den Standpunkt gestellt, dass die von den
USA gegen Russland verhängten Sanktionen einen „dramatischen Einfluß“
hätten, die europäischen Maßnahmen jedoch relativ wirkungslos blieben.
Bei Sanktionen gegen Putins bezahlte Lakaien allerdings, die es
diesen Personen erschweren oder unmöglich machten, im Westen zu reisen
oder ihren Reichtum zu genießen, sähe das anders aus. Eine Kleptokratie
kann nicht funktionieren, wenn ihre geschmierten Nutznießer die Vorteile
ihres Tuns nicht länger genießen können. Schröders charakterloses und
korruptes Anbiedern an Putin ist nicht nur „nicht akzeptabel“ (Angela
Merkel, die nur sprach und nichts tat). Schröder ist einer der
wichtigsten Unterstützer dieses (Kriegs-) Verbrecherregimes. Für ihn
sollte ein Ehrenplatz auf der Sanktionsliste reserviert werden. Steinhöfel
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.