Stationen

Mittwoch, 10. Juli 2019

Die bösen Hexen



Liebe Kinder, heute wollen wir über den Schwarzen Kanal sprechen.Der frühere Schlapphut-Chef Hans-Georg Maaßen hat die wahrhaft freiheitliche, im Sinne der Buntheit gegen deren Feinde total pluralistische restdeutsche Wahrheits- und Qualitätspresse mit den Medien der DDR verglichen, was bekanntlich unerlaubt ist, unter anderem weil sich der Schwarze Kanal und seine einstmals von der DDR aus operiernden roten Kritiker ja längst erfolgreich wiedervereinigt haben. Zahlreiche Fachkräfte der DDR-Wahrheitsmedien dienen heute den führenden Genossen GEZ-finanziert. Beispielsweise die an der Journalistik-Sektion der Universität Leipzig (weiland weitbeschreit als "Rotes Kloster") ausgebildete Maybritt Illner, die heute ihr kreisförmiges Tribunal genauso routiniert leitet wie die im Westen sozialisierte und an der FU bzw.als Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung womöglich noch solider hirngewaschene Anne Will ihren eher rechteckigen Pranger. 1989 wechselte Genossin Illner in die Auslandsredaktion des Deutschen Fernsehfunks (DFF). 1986, noch während ihres Studiums, war sie in die SED eingetreten, "verließ die Partei aber 1989 wieder", belehrt uns Wikipedia. Ich tippe auf einen Austritt zum Jahresende, denn:

"Von zwei Millionen blieben
Nur eine Handvoll grad.
Es hat sie aufgerieben
Gorbatschows Verrat."
(Peter Hacks)

"Was früher der 'klare Klassenstandpunkt' war", notiert Leser ***, "nennt sich heute 'Haltungsjournalismus'. Und wer hätte sich zur Wendezeit vorstellen können, dass eine begeisterte Kommunistin, die mit 18 Jahren in die SED eintrat, es im Jahr 2016 gleich zur ARD-Chefin bringen konnte?" Leser *** meint Karola Wille. Über jene Dame trug ich am 20. Dezember 2017 dem Eckladen-Publikum Folgendes vor:

Ist es nicht drollig, dass keineswegs nur eine ehemalige FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda diesem Land vorsteht, sondern auch eine ehemalige SED-Genossin, studierte DDR-Juristin, die 1986 mit einer Arbeit über den "Rechtsverkehr in Strafsachen zwischen den sozialistischen Staaten" promoviert wurde, danach an der Universität Leipzig, dem sog. "Roten Kloster" Medienrecht lehrte, und zwar am Institut für Internationale Studien, einem Ort, an dem Westdeutschland ungefähr jene Rolle spielte, die im Vatikan dem Antichrist zufällt, und die mit einem DDR-Militärstaatsanwalt verheiratet war, ist es nicht niedlich, sage ich, dass jene Person, die überdies, wie die Schrottsammelstelle Wikipedia informiert, "zusammen mit einem Geheimdienstoffizier im besonderen Dienst", also einem Stasi-Mann, einen Bericht über eine Internationale Konferenz zum Revanchismus (= Wiedervereinigungsforderung) in der BRD schrieb, worin u.a. zu lesen sei: "Im politischen und ideologischen Arsenal der aggressivsten und reaktionärsten Kräfte des Monopolkapitals nimmt der Revanchismus einen gewichtigen Platz ein", was eine der üblichen ostzonalen Propagandafloskeln gewesen ist, ungefähr wie man heute "Buntheit" und "Vielfalt" trötet, um sich bei den Bonzen beliebt zu machen... – ist es, sage ich also, nicht sau-, ja geradezu säuisch komisch, dass diese klassenkämpferische Maid heute nicht nur die Intendantin des MDR, sondern zugleich die Vorsitzende der ARD ist und über ihre dortige Aufgabe – Bekämpfung des Revanchismus! – sagt, sie bestehe darin, "den Positionen der AfD den Boden zu entziehen"? Karola Wille heißt die Genossin, und sie sagte es im Interview mit dem Süddeutschen Beobachter, das leider hinter der Bezahlschranke (hier) bzw. in der Printausgabe steht, also an hochgeheimen Orten, und sie sagt desweiteren, dass die "Menschen hier im Osten", also diejenigen, die dort noch schon etwas länger leben, 1989 auf die Straße gegangen seien – Genossin Wille wahrscheinlich mittenmang oder vorneweg –, "damit man nicht mehr desinformiert und vormundschaftlich behandelt wird", und nur der öffentlich-rechtliche Rundfunk garantiere, dass dergleichen nicht wieder passieren werde. Ende des Selbstzitats.

Hier wird es, liebe Kinder, mit dem Schwarzen Kanal etwas unübersichtlich, denn wir wissen nicht, ob Karl-Eduard theoretisch heute eher mit im Boot wäre oder eher nicht, also ob der Rote Kanal im Sinne des Urhebers noch immer als schwarz gälte bzw. gölte. Noch verwirrender wird es eingedenk der pikanten Tatsache, dass die SPD-Politikerin Malu Dreyer zugleich Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder sowie Vorsitzende des Verwaltungsrates des ZDF ist. Diese Malu Dreyer wird im ZDF, dem sie vorsteht, von Maybritt Illner interviewt, also Angestellte befragt Chefin, kundig-kritisch und knallhart:


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