Über verschiedene Medien und Behörden
sind weitere Details zu dem mutmaßlichen Attentäter bekannt. Nachdem er
nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP in Tunesien mehrmals
wegen Drogendelikten festgenommen worden war, sei er im April 2011 nach
Italien gekommen. Das meldeten italienische Medien.
Obwohl er volljährig gewesen sei, habe er sich als minderjährig
ausgegeben, weil er sich davon anscheinend Vorteile versprochen habe, berichtete die Tageszeitung La Stampa.
In einer Schule auf Sizilien habe Amri Eigentumsdelikte, Drohungen und
Körperverletzungen begangen. Als er die Schule in Brand gesetzt habe,
sei er zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden, hieß es in anderen
Medienberichten. Seine Strafe habe er in Haftanstalten in Catania und
Palermo verbüßt, schrieb die Welt. Im Mai 2015 sei er in
Abschiebehaft in die zentralitalienische Stadt Caltanissetta verlegt
worden. Wenige Wochen später sei er entlassen worden und nach
Deutschland weitergereist.
Nach Angaben des
nordrhein-westfälischen Innenministers Ralf Jäger (SPD) erreichte Amri
Deutschland im Juli 2015. Nach Aufenthalten in Freiburg und
Nordrhein-Westfalen habe er ab Februar dieses Jahres in Berlin gewohnt.
Im April dieses Jahres habe er Asyl beantragt.
Diesen Sommer lehnten
die Behörden Amris Asylantrag ab. Der Tunesier habe sich als politisch
verfolgter Ägypter ausgegeben, hieß es im Spiegel. Er habe so
gut wie keine Angaben über Ägypten machen können, weswegen der
Asylantrag innerhalb weniger Wochen als offensichtlich unbegründet
abgelehnt worden sei. Damals sei aufgefallen, dass er sich unter
verschiedenen Identitäten bewegte.
Er konnte Jäger
zufolge aber nicht abgeschoben werden, weil er keine gültigen
Ausweispapiere besessen und Tunesien zunächst bestritten habe, dass er
Bürger des Landes sei. Die Abschiebung sei wegen fehlender
Passersatzdokumente aus
Tunesien gescheitert. Die tunesischen Behörden hätten sie zwei Tage nach dem Anschlag überstellt, sagte Jäger.
Anschläge sind der Abschiebung also förderlich?
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