Donnerstag, 23. Februar 2017
Von der Kita bis Wolke 9
Bald gibt es nur noch die Pubertät. So früh wie möglich und so lange wie möglich. Kindheit, Alter und Reife werden einfach abgeschafft.
Klonovsky vervollständigt das Bild am 21. und am 22. Februar mit Blicken in die Lehranstalt, die Justiz und die Umwelt und hört schon das Geplärre der neuen Dolchstoßlegende, mit der die Blood, Sweat and Tears Politik einer irgendwann kommenden Regierung delegitimiert werden wird, sobald sie mit dem Versuch beginnt, den von Merkel angerichteten Schaden zu reparieren:
Zu meiner dem allgemeinen Erlahmen des Vogelgesangs geschuldeten Sottise, ein nie geschriebenes, niemals zu schreibendes Ruhmesblatt in der Geschichte der Energiewende werde die Halbierung der Singvogelpopulation gewesen sein, bemerkt Leser ***: "Gefährdet und Opfer der Windmühlen sind eher die Großvögel. Der Singvogelzug findet weitgehend unterhalb der windaktiven Querschnitte statt. Ich habe zwar schon Seeadler gefunden, bislang aber kaum Singvögel. Die immer größeren Anlagen, man ist schon bei Rotordurchmesser 140 Meter, unteres Ende der bestrichenen Fläche bei 90 m, bringen zwar eine höhere Randdrehgeschwindigkeit mit sich, die gefährlichen Momente verringern sich aber, weil die Drehzahl sinkt.
(...) Die Singvögel leiden unter Katzen, Invasoren (Waschbären) und der Keulenchemie in der Landwirtschaft, die von den grünen Forschrittsverhinderern gepäppelt wird, anstatt die intelligente Chemie (iChemei = Gentechnik) voranzubringen. Liegt natürlich viel Kapital in der Begiftungstechnologie!"
Alexander Wendt, in der hiesigen Publizistik der wohl beste Kenner der Energiewende, bestätigt diesen Befund. Allerdings kämen auch zahlreiche Fledermäuse durch die Rotoren um. Zwar seien die Flugsäuger dank ihrer Ultraschallnavigation imstande, den Metallflügeln auszuweichen, doch der dahinter herrschende Unterdruck zerstöre ihre Lungen.
In seinem Buch „Der grüne Blackout“ (hier oder hier) beruft sich Wendt auf die Beobachtungen eines Mitarbeiters der staatlichen Vogelwarte im brandenburgischen Buckow. Aus dessen Zahlen lasse sich lesen, dass es unter den Vögeln den Roten Milan und unter den Flugsäugern den Großen Abendsegler besonders häufig erwischt. Nach einer Studie im Auftrag des brandenburgischen Landesamtes für Umwelt aus dem Jahr 2013 haben Rotorflügel allein in dem östlichen Bundesland etwa 300 Rotmilane erschlagen.
Wendt zitiert Hermann Hötker vom Michael-Otto-Institut, der zu den wenigen Wissenschaftlern gehört, die Daten über die von Windrädern getöteten Vögel errechnen. Hötker geht von durchschnittlich 6,9 geschredderten Vögeln und 13, 3 getöteten Fledermäusen pro Windrad und Jahr aus. "Bei insgesamt rund 24.000 Windrädern summiert sich die Tötung auf jährlich 165.600 Vögel und 319.200 Fledermäuse“, rechnet Wendt hoch. "Die Verluste dürften in Zukunft stark zunehmen: Denn neben dem Bau neuer Windkraftanlagen fördert der Staat das so genannte Repowering, das Ersetzen kleinerer Windräder durch große. Die 200-Meter-Giganten stoßen in die Zugrouten großer Greifvögel vor, und sie erzeugen mit großer Effizienz den Unterdruck, der die Lungen von Fledermäusen platzen lässt."
Unter dem Gesamtsegen ohnehinniger Umweltfreundlichkeit – bei Verdienstmöglichkeiten von 40.000 bis 100.000 Euro pro Jahr und Windrad für den Verpächter des Grundes sowie gesicherten Subventionen für all die anderen Nutznießer der Energiewende – ist ein solcher Kollateralschaden aber spielend verkraftbar.
Unter denjenigen Zeitgenossen, die meinen, alle Menschen seien gleich, nicht nur vor Gott und dem Gesetz, sondern in einem höheren, gesamtmenschheitlichen Sinne, finden sich erstaunlich viele, die bei der gleichen Straftat, begangen von verschiedenen Tätern, ein unterschiedliches Strafmaß – Härte bei den einen, mildernde Umstände bei den anderen – für gerechtfertigt halten. Ausgerechnet die auf äußerste Neutralität verpflichtete weltliche Instanz soll also die Gleichheit aufheben und Unterschiede machen.
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Der neue Dolchstoß: Wenn eines Tages eine Nachfolgeregierung der Merkel-Administration die Sozialleistungen drastisch kürzen muss, um den Staatshaushalt zu retten, werden die (vornehmlich immigrierten) Leistungsempfänger krakeelen, dass unter Merkel alles besser gewesen sei, und man wird die neue Regierung dafür verantwortlich machen, dass nun Unruhen und Verteilungskämpfe ausbrechen.
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"In ihrem Artikel vom 19. Februar 2017 hat sich ein Fehler eingeschlichen“, notiert Leser ***. „Die grün-rote Koalition in Baden-Württemberg hatte ‚Schreiben nach Gehör’ 2011 unter Andres Stoch (SPD) schrecklicherweise eingeführt, und es ging im freien Fall abwärts. 2016 mit der neuen grün-schwarzen Koalition wurde das Kultusministerium von der CDU wieder übernommen, und sie hat ‚Schreiben nach Gehör’ dann abgeschafft, da, wie Sie richtigerweise schreiben, es im freien Fall nach unten ging. (...)
Die Tochter einer Bekannten ist 14 oder 15 Jahre alt und am Gymnasium in Kirchheim-Teck (Umland Stuttgart). Bei einem Aufsatz wird die Rechtschreibung grundsätzlich nicht bewertet. Die Mutter frug extra bei der Elternversammlung deshalb nach, und es wurde von der Lehrerin bestätigt. Solch ‚gebildete’ Abiturienten sollen später dann im Berufsleben einen fehlerfreien Geschäftsbrief schreiben."
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Ich bin gespannt, wer der nächste Papst nach Benedikt XVI. wird.
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