BERLIN. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Kai Wegner hat sich für eine
Frauenquote unter Flüchtlingen ausgesprochen. Frauen und Kinder seien
besonders schutzbedürftig. Tatsächlich kämen aber vor allem junge Männer
als Asylsuchende und Flüchtlinge nach Deutschland. In der Altersgruppe
18 bis 30 Jahren seien Flüchtlinge zu 74 Prozent männlich, erläuterte
Wegner. Häufig seien diese Männer alleinstehend und hätten auch im
Herkunftsland keine Partnerin.
„Ein Überschuß an Männern kann eine Gesellschaft aus dem
Gleichgewicht bringen. Wenn das Geschlechterverhältnis aus der Balance
gerät, gefährdet dies das friedliche Zusammenleben“, warnte der
CDU-Politiker. „Wenn eine große Zahl von Männern partnerlos ist, kann
dies zu Frustration und zu aggressivem Verhalten führen.“
Ziel müsse es deshalb sein, bei Asylsuchenden vor allem in den
jüngeren Altersgruppen ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis zu
erreichen.
Deswegen plädiert Wegner für eine Frauenquote unter Flüchtlingen.
Faktisch solle diese wie folgt umgesetzt werden: „Mit Beginn des Jahres
2018 wird nach jedem Monat ermittelt, wie viele erwachsene Männer und
Frauen als Schutzsuchende nach Deutschland eingewandert sind.“ Stelle
sich heraus, daß in einem Monat mehr Männer als Frauen aufgenommen
worden seien, „würden bis auf weiteres alleinreisende Männer an der
Grenze abgewiesen“.
Um dies effektiv sicherzustellen, müsse die Bundespolizei ihre
Kontrolltätigkeiten erhöhen. Einreisen dürften dann nur noch Frauen,
Kinder sowie Paare. Sobald wieder Gleichgewicht unter den Geschlechtern
herrsche, entfalle die Zurückweisung der alleinreisenden Männer an der
Grenze.
Insgesamt erhofft sich Wegner von der Maßnahme aber auch einen
generellen Rückgang der Flüchtlingszahlen. Voraussetzung sei jedoch, daß
die Dublin-Regelungen wieder angewendet würden. Diese besagen, daß
Flüchtlinge, die Deutschland über den Landweg erreichen, nicht
automatisch ein Asylrecht genießen, sondern das Asylverfahren in dem
Land durchlaufen müssen, in dem sie zuerst die EU betraten.
Als nächsten Schritt möchte Wegner nun sein Konzeptpapier für eine
Frauenquote bei Flüchtlingen in der Unionsfraktion diskutieren. Denn, so
warnt der Großstadtbeauftragte der Fraktion, wenn dauerhaft wesentlich
mehr männliche als weibliche Flüchtlinge nach Deutschland kommen, werde
das Geschlechterverhältnis der Gesellschaft irgendwann kippen. JF
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