Bezuschusst aus öffentlichen Kassen, bekämpfen linksextreme
Aktivisten die politischen Gegner der etablierten Politik. Christian
Jung und Torsten Groß behandeln dieses Phänomen in ihrem Buch „Der
Links-Staat. Enthüllt: Die perfiden Methoden der ,Antifa‘ und ihrer
Helfershelfer in Politik und Medien“. PAZ-Mitarbeiter Bernd Kallina
sprach mit Jung über zentrale Aussagen der Neuerscheinung.
PAZ:
Sie bezeichnen den Linksextremismus nicht etwa als verkanntes oder
unterschätztes Problem, sondern als eine „geförderte Struktur“. Hing
dieser Erkenntnisprozess mit Ihrer Beamtentätigkeit in der größten
kommunalen Ausländerbehörde im süddeutschen Raum zusammen?
Christian
Jung: Nur sehr begrenzt. Von den vielen Geschehnissen bei der offenen
oder verdeckten Unterstützung linksextremer Strukturen, die ja meist
hinter den Kulissen ablaufen, haben die allermeisten Behördenmitarbeiter
vermutlich keinen blassen Schimmer. Ein derartiger Erkenntnisgewinn,
wie wir ihn in dem Buch und den beiden begleitenden Dokumentarfilmen
verarbeitet haben, ist ohne langwierige Recherche schlicht nicht
möglich.
PAZ: Linksextremismus, vor allem in seiner Erscheinungsform
der „Antifa“, würde hierzulande aus öffentlichen Kassen, also aus
unseren Steuergeldern, bezuschusst, so eine Ihrer zentralen Thesen. Wie
belegen Sie diese Behauptung?
Jung: Einmal abgesehen davon, dass
beispielsweise die Leiterin der Fachstelle gegen Rechtsextremismus in
München, Dr. Miriam Heigl, in einem Interview mit dem Bayerischen
Rundfunk ganz offen damit wirbt, dass sie in einem breiten
gesellschaftlichen Bündnis auch mit der Antifa zusammenarbeitet, haben
wir zum besseren Verständnis für die Leser des Buches und Zuseher der
beiden begleitenden Dokumentarfilme das Vorgehen an mehreren Orten
Deutschlands mit Quellen belegt. Und die beweisen, dass Steuergelder
direkt in Antifa-Vereine wie in München fließen (149000 Euro pro Jahr ab
2017) oder wie zum Beispiel im thüringischen Jena für Busfahrten zu
Demonstrationen gegen unliebsame (keineswegs verbotene) politische
Gruppierungen genutzt werden.
PAZ: Wie funktioniert die finanzielle
Unterstützung von linksextremen Antifa-Gruppen genau? Die Vergabe von
Steuermitteln könnte doch öffentlich kontrolliert werden und damit Unmut
hervorrufen?
Jung: Die etablierte Politik musste sich dafür bisher
so gut wie nicht rechtfertigen. Das liegt an mehreren Faktoren. Ihren
Lesern brauche ich wohl nicht zu erläutern, dass in den allermeisten
Bundesländern vor Erstarken der AfD keine echte politische Opposition
vorhanden war, die Linksextremismus in angemessener Weise thematisiert
hat. Weiterhin entfällt beim vermeintlichen „Kampf gegen Rechts“ bei den
allermeisten Akteuren jede kritische Überprüfung. Selbst bürgerliche
Parteien wie Union und FDP versagen hier weitgehend. Zudem muss sich die
Politik auch schon deswegen nicht rechtfertigen, da Linksextremismus
und dessen Unterstützung durch die etablierte Politik von den
linkslastigen Mainstream-Medien in Deutschland nicht wirklich
dargestellt werden.
PAZ: In der bayerischen Landeshauptstadt München
gäbe es nach Ihren Recherchen eine Art „Stadt-Stasi“, die direkt dem
sozialdemokratischen Oberbürgermeister unterstellt sei und ohne jegliche
Rechtsgrundlage Daten und Fotos von politisch unkorrekten Personen
sammle. Sogar die bayerische CSU hätte diesem „Stasi-Projekt“ im
Stadtrat zugestimmt. Stimmt das wirklich und falls ja, wie kann das
sein?
Jung: Ja (lacht) das stimmt, leider! Wir haben dieses Vorgehen
detailliert im Buch beschrieben und zudem anschaulich im begleitenden
Dokumentarfilm mit dem Titel „Der Links-Staat: Die kommunalen Netzwerke“
visuell dargelegt. Gegen diesen Film zieht der Bayerische Rundfunk
gerade juristisch zu Felde. Übrigens nicht, weil uns mangelnde oder
fehlerhafte Recherche vorgeworfen wird, sondern wegen Verletzungen des
Urheberrechts bei Zitaten – unter anderem wird die bereits erwähnte
Filmsequenz mit Dr. Miriam Heigl und ihre Zusammenarbeit mit der Antifa
beanstandet. Und auch die Interessenlage der CSU, die aktuell in einer
gemeinsamen Koalition mit der SPD die Landeshauptstadt München regiert,
hat sich mit Aufkommen der AfD verändert.
PAZ: Wenn derartige
Fehlentwicklungen offenbar selbst in Bayern vorkommen, dann doch
sicherlich auch in anderen Regionen Deutschlands. Können Sie weitere
Brennpunkte benennen?
Jung: Wir haben es mit einem bundesweiten
Phänomen zu tun. Zurzeit ist der Ausbau solcher Netzwerke auch über den
Deutschen Städtetag in vollem Gange. Dies ist zum Teil schon weit
fortgeschritten oder ähnlich umfangreich oder bereits ausgedehnter
etabliert als in München. Diese lokalen Netzwerke sollen sich wiederum
künftig zwischen den einzelnen Kommunen vernetzen, wie dies etwa
zwischen München und Berlin schon seit Jahren geschieht.
PAZ: Welche
Rolle spielt in diesem Zusammenhang unsere deutsche
Vergangenheitsbewältigung, über die ja der renommierte Journalist
Johannes Groß einmal schrieb, dass die Verwaltung der deutschen Schuld
und die Pflege des deutschen Schuldbewusstseins ein
Herrschaftsinstrument sei, das in der Hand aller derer liege, die
Herrschaft über die Deutschen ausüben wollen, drinnen und draußen?
Jung:
Sie spielt eine erhebliche Rolle! Das dunkelste Kapitel der deutschen
Geschichte sollte zwar niemals in Vergessenheit geraten, aber durch die
unrealistische Überhöhung einer angeblichen „Gefahr von Rechts“ mit
permanenten Rückbezügen auf die dunklen zwölf Jahre wurde von der
Alt-68er-Bewegung ein Popanz aufgebaut und ihr Marsch durch die
Institutionen unseres Staates begünstigt. Das bedeutet, dass zum Teil
äußerst stramme Linksideologen und/oder deren Zöglinge an entscheidenden
Schalthebeln der Macht sitzen und wirken, die nicht selten einen
knallharten Systemwechsel hin zum Kommunismus anstreben oder zumindest
damit liebäugeln. Aus ihren Lautsprechern tönt unablässig die
alarmistische Feindbild-Durchsage einer angeblichen „Gefahr von Rechts“!
Das festigt ihre linksideologische Position, das heißt, diese Leute
verstehen ihr Handwerk.
PAZ: Sie berichten in Ihrem Buch, dass
Linksextremisten zur paramilitärischen Ausbildung ins Ausland reisen, um
sich auf den bewaffneten Kampf in Deutschland vorzubereiten. Und sogar
diese Aktivitäten würden staatlich gefördert, oder vermuten Sie das nur?
Jung:
Oh ja, diesem durchaus interessanten und aufschlussreichen
Themenkomplex haben wir im Buch ein ganzes Kapitel gewidmet. Allerdings
findet hier staatliche Förderung nach unseren bisherigen Recherchen nur
indirekt statt. Im Norden Syriens hat sich die unabhängige Republik
Rojava etabliert, die aus drei „Kantonen“ besteht. Regiert wird sie nach
den Prinzipien Abdullah Öcalans, dem in der Türkei inhaftierten Führer
der Terrororganisation PKK. Es ist ein sozialistisches System, das sich
als eine Art Verfassung sogar einen Volksvertrag gegeben hat. Bei
genauerem Hinsehen stellt man allerdings schnell fest, dass es alles
andere als ein demokratisches oder gar rechtsstaatliches Gebilde ist,
was Sozialisten in Rojava errichtet haben. Auf Anfrage teilte uns eine
Sprecherin des Bundesamtes für Verfassungsschutz Anfang Mai 2015 mit, es
befänden sich 120 Linksextremisten aus Deutschland in Rojava, um dort
am bewaffneten Kampf teilzunehmen. Eine Linksextremistin kam 2015 sogar
ums Leben. Sie hatte an der Seite der YPG gegen den Islamischen Staat
(IS) gekämpft. Und eine bunt bedruckte Werbebroschüre dazu haben wir
beispielsweise Ende April 2016 im Antifa-Treff „Kafe Marat“ in München
vorgefunden. Wer die wohl finanziert hat, dürfte keine Frage sein!
PAZ:
Sind denn angesichts der aufgezeigten Fehlentwicklungen nicht schon
Gegenkräfte herangewachsen, die dem skandalösen Treiben ein Ende
bereiten wollen?
Jung: Das Internet mit seinen sozialen Netzwerken
und die an Einfluss gewinnenden alternativen Medien und Blogs rücken
derzeit – neben dem Zutun von diversen Politikern der AfD – einiges
wieder „zurecht“, was sich bis tief in die Gesellschaft und Politik
auswirkt. Sollte dieser Vorgang jedoch nachhaltig unterbrochen werden,
dann bekommt unser bisheriges Zusammenleben gravierende Risse.
PAZ:
Als engagierter Anti-Antifa-Aktivist an der enthüllenden
Aufklärungsfront haben Sie bestimmt schon persönliche Erfahrungen mit
Linksextremisten gemacht, vermutlich unangenehme?
Jung: Ja, wir
wurden bei den Recherchen und Filmaufnahmen nicht nur einmal erheblich
gestört und sogar körperlich attackiert, so zum Beispiel in München und
Stuttgart. Auch das haben wir in den begleitenden Dokumentarfilmen
anschaulich thematisiert.
PAZ: Wie ist Ihre Prognose: 2017 werden im
September die Bundestagswahlen und vorher drei Landtagswahlen
stattfinden. Wird die linksextreme Gewalt noch mehr ansteigen?
Jung:
Um eine Steigerung der linksextremen Gewalt in Deutschland zu
prognostizieren, braucht es wirklich niemanden, der in diesem
Themengebiet ausführlich recherchiert hat. Der gewaltbereite
Linksextremismus hat uns schließlich erst vor wenigen Wochen in Leipzig,
als Linksextremisten die Wohnung eines ihrer Gegner aus dem rechten
Spektrum am helllichten Tage aufgebrochen und brutal verwüstet haben,
eindrucksvoll vorgeführt, wie sehr sich die Gewaltspirale dreht. Aber,
wo Gefahr ist, wächst das – hoffentlich – Rettende auch: Mit der AfD
schafft es möglicherweise eine echte Oppositionspartei aus dem Volk in
den Bundestag, die in die Lage versetzt und gewillt ist, die richtigen
Fragen zu stellen oder wie in Baden-Württemberg einen richtigen
Untersuchungsausschuss – nämlich zu Linksextremismus – zu beantragen.
Das dürfte nicht wenigen Vertretern der herrschenden politischen Kaste
ein gehöriger Dorn im Auge sein – und das nicht nur in Bezug auf die
finanzielle Ausstattung von linksextremen Strukturen aus hart
erarbeiteten Steuergeldern. Wir dürften entsprechend vor einem der
schärfsten und gewalttätigsten Wahlkämpfe der letzten Jahrzehnte stehen. PAZ
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