Die kalifornische Hochschule von Berkeley galt bisher als
Eliteuniversität. Nun traf sich dort die Elite der gewaltbereiten
Intoleranten. Ein dem US-Präsidenten wohlgesonnener Blogger namens Milo Yiannopoulos wurde seines Rechts auf freie Meinungsäußerung beraubt.
Im Internet kursierende Videos zeigen die Hatz auf seine Unterstützer.
Eine Frau, die in ein Mikrofon freundliche Worte über Donald Trump sagt,
wird durch eine Pfeffersprayattacke verletzt. Weitere Trump-Anhänger
werden mit Eisenstangen gejagt. Es sind hässliche Szenen einer
enthemmten Linken, ohne Anstand, ohne Gesetzestreue, fernab von allem
Zivilisatorischen. Es ist der Hass der Unterlegenen.
Wenngleich sich an deutschen Universitäten ein bedenklicher Trend zum Antipluralen breitmacht im Namen einer Travestie von Toleranz, die sich in ihr Gegenteil kehrt, – man frage nach bei den Professoren Baberowski und Münkler oder blicke an die Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität: Solche brachialen Attacken der Bildungsverlierer gab es nicht und möge es nie geben. Wohl aber steigert sich auch hierzulande eine dezidiert linke Deutungselite in Vernichtungs- und Hassfantasien der gröberen Art hinein.
Da gab es jüngst einen Redakteur der Süddeutschen Zeitung, der in den Sozialen Medien mitteilte: „Hitler und sein Pack brauchten sechs Jahre Anlauf, um die ganze Welt in Brand zu setzen. Trump will anscheinend unbedingt schneller sein.“ Zu seiner Ehrenrettung sei gesagt: Später zog der Redakteur den Kommentar zurück und bedauerte den Hitler-Vergleich. Chapeau.
Andernorts sind die mentalen Reserven längst gelockert. Der bisher und aus guten Gründen tabuisierte historische Vergleich gegenwärtig handelnder Personen mit Nazi-Größen von ehedem gilt nicht mehr. Wer eine Hauptrolle spielen will im Empörungstheater wider Trump, der macht es nicht unter einem Hitler-Vergleich.
Dass man damit weder dem einen noch dem anderen gerecht wird, dass aus hemmungslos egozentrischen Gründen die These von der Singularität der nationalsozialistischen Gewaltverbrechen geschreddert wird, dass die größtmögliche rhetorische Kanone das eigene argumentative Feld verheert: alles geschenkt. Es muss jetzt hinaus in die Welt, der Antiamerikanismus, der Antikapitalismus, der Antifaschismus. Wozu neu denken, wenn es ein altes Vorurteil tut? So schrieb ein linker Kolumnist, Trump errichte eine „Diktatur“, und erinnerte an die Zeit, „als Adolf Hitler zum deutschen Reichskanzler ernannt worden war.“
Es hat eine andere Qualität, ob berufliche Egozentriker wie Schauspieler oder Popstars Donald Trump eine Bombe ins Weiße Haus wünschen – oder ob linke Handwerker des Wortes ihrer Rachsucht freien Lauf lassen. Man mag das hinterher als Witz, Ironie oder Kurznachricht mit Zwinkergeste relativieren: Es ist denkbar hässlichster Hass, wenn taz-Autor Robert Misik mit Blick auf Donald Trump erklärt: „CIA, die Allende-Nummer wär doch langsam angebracht, oder?“ Misik wünscht sich also, dass der amerikanische wie einst der chilenische Staatspräsident in den Tod getrieben wird, nach einem, durch einen Putsch. Den Einwand, Trump müsse „mit rechtsstaatlichen Mitteln besiegt werden“, kontert Misik lässig: „Is‘ mir auch recht, aber ich bin da undogmatisch ;)“.
Womit wir beim Kern des Themas wären. Wer linke Dogmen hochhält – der fragliche taz-Autor schrieb ein Buch darüber, „Was Linke denken“ –, der ist in der Wahl seiner Mittel undogmatisch.
Recht und Gesetz, heißt das letztlich, müssen im Dienst der guten Sache stehen, sonst verdienen sie keine Loyalität, und was die gute Sache sei, definiert das linke Fortschrittskomitee. Demokratie ist reaktionär, solange die Produktionsvermögen den falschen Herren dienen.
Lenin wäre entzückt ob solch treuer Jünger, Stalin könnte damit leben, Ulbricht müsste sich nicht schämen. Ja, natürlich, weil das 21. Jahrhundert begonnen hat, kommt derlei Gewaltrhetorik im Gewand des Zitats, der Ironie, mit Smiley und Emoticon daher. Nur manchmal brennen Autos, fliegen Fäuste, splittern Scheiben, in Berkeley. Hoffentlich nur in Berkeley. CICERO
Woher nimmt Alexander Kissler die Kaltschnäuzigkeit zu schreiben: "Hoffentlich nur in Berkley"? Die Autos brennen längst auch in Deutschland. 2015 in Frankfurt die von "Aktivisten" in Brand gesetzten Autos der Polizei, später dann Autos von AfD-Politikern. Und dass letzteren auch die Scheiben ihrer Privatwohnungen eingeworfen werden, dürfte ihm auch nicht unbekannt sein.
Frankfurt, Schwesig und Dresden
Klonovsky über die "antifaschistischen" Schläger in Berkley
Wenngleich sich an deutschen Universitäten ein bedenklicher Trend zum Antipluralen breitmacht im Namen einer Travestie von Toleranz, die sich in ihr Gegenteil kehrt, – man frage nach bei den Professoren Baberowski und Münkler oder blicke an die Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität: Solche brachialen Attacken der Bildungsverlierer gab es nicht und möge es nie geben. Wohl aber steigert sich auch hierzulande eine dezidiert linke Deutungselite in Vernichtungs- und Hassfantasien der gröberen Art hinein.
Da gab es jüngst einen Redakteur der Süddeutschen Zeitung, der in den Sozialen Medien mitteilte: „Hitler und sein Pack brauchten sechs Jahre Anlauf, um die ganze Welt in Brand zu setzen. Trump will anscheinend unbedingt schneller sein.“ Zu seiner Ehrenrettung sei gesagt: Später zog der Redakteur den Kommentar zurück und bedauerte den Hitler-Vergleich. Chapeau.
Andernorts sind die mentalen Reserven längst gelockert. Der bisher und aus guten Gründen tabuisierte historische Vergleich gegenwärtig handelnder Personen mit Nazi-Größen von ehedem gilt nicht mehr. Wer eine Hauptrolle spielen will im Empörungstheater wider Trump, der macht es nicht unter einem Hitler-Vergleich.
Dass man damit weder dem einen noch dem anderen gerecht wird, dass aus hemmungslos egozentrischen Gründen die These von der Singularität der nationalsozialistischen Gewaltverbrechen geschreddert wird, dass die größtmögliche rhetorische Kanone das eigene argumentative Feld verheert: alles geschenkt. Es muss jetzt hinaus in die Welt, der Antiamerikanismus, der Antikapitalismus, der Antifaschismus. Wozu neu denken, wenn es ein altes Vorurteil tut? So schrieb ein linker Kolumnist, Trump errichte eine „Diktatur“, und erinnerte an die Zeit, „als Adolf Hitler zum deutschen Reichskanzler ernannt worden war.“
Es hat eine andere Qualität, ob berufliche Egozentriker wie Schauspieler oder Popstars Donald Trump eine Bombe ins Weiße Haus wünschen – oder ob linke Handwerker des Wortes ihrer Rachsucht freien Lauf lassen. Man mag das hinterher als Witz, Ironie oder Kurznachricht mit Zwinkergeste relativieren: Es ist denkbar hässlichster Hass, wenn taz-Autor Robert Misik mit Blick auf Donald Trump erklärt: „CIA, die Allende-Nummer wär doch langsam angebracht, oder?“ Misik wünscht sich also, dass der amerikanische wie einst der chilenische Staatspräsident in den Tod getrieben wird, nach einem, durch einen Putsch. Den Einwand, Trump müsse „mit rechtsstaatlichen Mitteln besiegt werden“, kontert Misik lässig: „Is‘ mir auch recht, aber ich bin da undogmatisch ;)“.
Womit wir beim Kern des Themas wären. Wer linke Dogmen hochhält – der fragliche taz-Autor schrieb ein Buch darüber, „Was Linke denken“ –, der ist in der Wahl seiner Mittel undogmatisch.
Recht und Gesetz, heißt das letztlich, müssen im Dienst der guten Sache stehen, sonst verdienen sie keine Loyalität, und was die gute Sache sei, definiert das linke Fortschrittskomitee. Demokratie ist reaktionär, solange die Produktionsvermögen den falschen Herren dienen.
Lenin wäre entzückt ob solch treuer Jünger, Stalin könnte damit leben, Ulbricht müsste sich nicht schämen. Ja, natürlich, weil das 21. Jahrhundert begonnen hat, kommt derlei Gewaltrhetorik im Gewand des Zitats, der Ironie, mit Smiley und Emoticon daher. Nur manchmal brennen Autos, fliegen Fäuste, splittern Scheiben, in Berkeley. Hoffentlich nur in Berkeley. CICERO
Woher nimmt Alexander Kissler die Kaltschnäuzigkeit zu schreiben: "Hoffentlich nur in Berkley"? Die Autos brennen längst auch in Deutschland. 2015 in Frankfurt die von "Aktivisten" in Brand gesetzten Autos der Polizei, später dann Autos von AfD-Politikern. Und dass letzteren auch die Scheiben ihrer Privatwohnungen eingeworfen werden, dürfte ihm auch nicht unbekannt sein.
Frankfurt, Schwesig und Dresden
Klonovsky über die "antifaschistischen" Schläger in Berkley
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