Stationen

Mittwoch, 26. August 2020

In Gedenken an Umberto Bindi





Im Gegensatz zu Udo Jürgens und Paul McCartney konnte Umberto Bindi auch Klavier spielen. Seine anfangs strahlende Karriere fand ein jähes, fast endgültiges Ende, als bekannt wurde, dass er homosexuell war. Eine ähnlich gequälte Existenz wie die von Tschaikowski. Ähnlich wie dessen anfangs depressive 6. Symphonie endet auch Io e il mare in Freude.
Er trat bis in die 90-er Jahre nicht mehr öffentlich auf, komponierte glücklicherweise aber weiterhin für andere Schlagersänger (Dionne Warwick, Tom Jones, Ornella Vannoni, Iva Zanicchi...).
Aber auch die in den 80-ern und 90-ern langsam wachsende Toleranz gegenüber Homosexuellen rettete ihn nicht mehr vor dem Verfall, den die jahrzehntelange Demütigung bei ihm durch die Flucht in Alkohol und Nikotin bewirkt hatte. Er starb arm und krank (1 Stent, 4 Bypässe, leberkrank und mit einer kaputten Niere).
Gino Pauli hatte 2002 erfolgreich einen Appell geschrieben, um ihm eine Rente zu verschaffen. Gigi D'Alessio schenkte ihm einen Flügel. Aber einen Monat später verstarb er.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.