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Montag, 10. August 2020

Um Abenteuer zu erleben, braucht man nicht in Deutschland zu bleiben

Der BR meldet, dass bei einem Angriff im westafrikanischen Niger sechs französische Touristen, ihr einheimischer Fahrer und ihr Führer getötet worden sind, wie der zuständige Gouverneur bekanntgab. "Der Überfall ereignete sich demnach im Gebiet von Kouré, wo die letzten Herden der Westafrikanischen Giraffe leben. Angaben zu den Umständen des Angriffs und den möglichen Tätern machte der Gouverneur zunächst nicht." Fast alle Opfer seien erschossen worden. Einer Frau sei zunächst die Flucht gelungen, bevor die Angreifer sie eingeholt und ihr die Kehle durchgeschnitten hätten. Die Angreifer seien auf Motorrädern durch das Buschland gekommen und hätten an der Straße auf die Touristen gewartet.

Die Kehle durchgeschnitten – hat jemand Fragen zu den Motiven der Täter?

Ich zitiere jetzt wörtlich weiter:

"Die Region Tillabéri ist ein politisch instabiles Gebiet. Sie liegt im Grenzgebiet zwischen dem Niger, Burkina Faso und Mali und ist ein Rückzugsort für Islamisten – unter anderem für die Extremistengruppe EIGS, die der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen hat. Die im Gebiet von Kouré lebende Westafrikanische oder Nigergiraffe ist eine Unterart der Giraffen, die sich durch eine hellere Fellfärbung auszeichnet. Die Tiere sind eine der wichtigsten Touristenattraktionen in der früheren französischen Kolonie Niger."


Die Beschreibung der Farbe des Giraffenfells in diesem Zusammenhang ist eine journalistische Glanzleistung. Sie erinnert mich an die Titelseite einer Berliner Tageszeitung, die eine Flugzeugentführung vermeldete, über der Meldung das Foto einer abhebenden Boeing zeigte, worunter im Bildtext stand: Eine Maschine dieses Typs mit soundsovielen Geiseln wurde von den Luftpiraten entführt. Das Flugzeug hat eine Flügelspannweite von soundsovielen Metern und ist soundso lang (es war halt noch Platz in der Zeile.)

Aber Scherz beiseite: Wenn ein Weißer in einem westlichen Land Muslime umbringt, macht das tagelang Schlagzeilen, laufen Sondersendungen, werden Hintermänner und geistige Mittäter dingfest gemacht, wird zu Toleranzwochen und zur Bekämpfung von Hass und Hetze aufgerufen und so fort. Wenn der umgekehrte Fall passiert – nichts. Keine Schlagzeilen; dergleichen wird eher unter Vermischtes abgehandelt. Keine Kampagnen; es bleibt bei einer einmaligen Erwähnung. Keine anklagend vorgetragenen Kommentare. Keine Suche nach Hintermännern. Keine Frage nach Verantwortlichen. Keine Unterstellung geistiger Mittäterschaft.

Wenn ich dieses Wort nicht inzwischen lächerlich fände, würde ich sagen: Das ist purer Rassismus. Struktureller pro-islamischer Rassismus, um zwei im Schwang befindliche Deppenbegriffe zu variieren und zu verleimen.

 

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