Der BR meldet, dass bei einem Angriff im westafrikanischen
Niger sechs französische Touristen, ihr einheimischer Fahrer und ihr
Führer getötet worden sind, wie der zuständige Gouverneur bekanntgab.
"Der Überfall ereignete sich demnach im Gebiet von Kouré, wo die letzten
Herden der Westafrikanischen Giraffe leben. Angaben zu den Umständen
des Angriffs und den möglichen Tätern machte der Gouverneur zunächst
nicht." Fast alle Opfer seien erschossen worden. Einer Frau sei zunächst
die Flucht gelungen, bevor die Angreifer sie eingeholt und ihr die
Kehle durchgeschnitten hätten. Die Angreifer seien auf Motorrädern durch
das Buschland gekommen und hätten an der Straße auf die Touristen
gewartet.
Die Kehle durchgeschnitten – hat jemand Fragen zu den Motiven der Täter?
Ich zitiere jetzt wörtlich weiter:
"Die
Region Tillabéri ist ein politisch instabiles Gebiet. Sie liegt im
Grenzgebiet zwischen dem Niger, Burkina Faso und Mali und ist ein
Rückzugsort für Islamisten – unter anderem für die Extremistengruppe
EIGS, die der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) die Treue
geschworen hat. Die im Gebiet von Kouré lebende Westafrikanische oder
Nigergiraffe ist eine Unterart der Giraffen, die sich durch eine hellere
Fellfärbung auszeichnet. Die Tiere sind eine der wichtigsten
Touristenattraktionen in der früheren französischen Kolonie Niger."
Die
Beschreibung der Farbe des Giraffenfells in diesem Zusammenhang ist
eine journalistische Glanzleistung. Sie erinnert mich an die Titelseite
einer Berliner Tageszeitung, die eine Flugzeugentführung vermeldete,
über der Meldung das Foto einer abhebenden Boeing zeigte, worunter im
Bildtext stand: Eine Maschine dieses Typs mit soundsovielen Geiseln
wurde von den Luftpiraten entführt. Das Flugzeug hat eine
Flügelspannweite von soundsovielen Metern und ist soundso lang (es war
halt noch Platz in der Zeile.)
Aber Scherz beiseite: Wenn ein
Weißer in einem westlichen Land Muslime umbringt, macht das tagelang
Schlagzeilen, laufen Sondersendungen, werden Hintermänner und geistige
Mittäter dingfest gemacht, wird zu Toleranzwochen und zur Bekämpfung von
Hass und Hetze aufgerufen und so fort. Wenn der umgekehrte Fall
passiert – nichts. Keine Schlagzeilen; dergleichen wird eher unter
Vermischtes abgehandelt. Keine
Kampagnen; es bleibt bei einer einmaligen Erwähnung. Keine anklagend
vorgetragenen Kommentare. Keine Suche nach Hintermännern. Keine Frage
nach Verantwortlichen. Keine Unterstellung geistiger Mittäterschaft.
Wenn
ich dieses Wort nicht inzwischen lächerlich fände, würde ich sagen: Das
ist purer Rassismus. Struktureller pro-islamischer Rassismus, um zwei
im Schwang befindliche Deppenbegriffe zu variieren und zu verleimen.
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