Die Kleine Braunelle (Prunella vulgaris) wurde heute als Blume des Jahres 2023 bekanntgegeben. Leonhart Fuchs schreibt 1543 in seinem berühmten Kräuterbuch:
"Braunell hat seinen namen daher / das diß kraut seer bewäret ist wider der Breüne im mund. Würdt von ettlichen Gottheyl genent. In den Apotecken würt sie Prunella geheyssen. Wie aber sölchs kraut bey den alten sey genent worden / und ob es denselbigen bekant sey gewesen oder nit / ist mir noch nit bewüßt."
Bis heute ist unklar, ob die Pflanze bereits in der griechisch-römischen Antike medizinisch verwendet wurde. Gut abgesichert ist die Verwendung im Spätmittelalter und der Frühneuzeit, vor allem bei der von Fuchs erwähnten Bräune (Diphtherie). Der Name dürfte sich aber eher von der Farbe des Fruchtstandes ableiten. Aber die wurde ja seit Paracelsus und dessen Signaturenlehre als wichtiges Indiz für Anwendungsmöglichkeiten angesehen. Paracelsus lehrte eben nicht nur kluge Einsichten wie die, dass es nur eine Frage der Dosis ist, ob etwas Gift ist oder nicht, sondern auch Dinge, die heute als mittelalterlich abqualifiziert werden, obwohl Paracelsus gar nicht im Mittelalter lebte, sondern zur Zeit von Kopernikus (beide studierten wahrscheinlich sogar gleichzeitig in Ferrara).
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