Alle deutschen Parteien fordern in ihren Programmen Volksabstimmungen
auch auf Bundesebene – mit Ausnahme der CDU. Alle, bis auf die CDU,
wenden sich damit teilweise von der repräsentativen Demokratie ab, die
sich in Deutschland fast seit 70 Jahren bewährt hat.
Wohin direkte Demokratie führen kann, zeigt sich eindringlich im Fall
des Brexit und des katalanischen Referendums über die Unabhängigkeit.
In beiden Fällen wurden die Menschen mit nationalistischen Parolen und
dreisten Lügen aufgehetzt.
In Katalonien versprachen die Befürworter mehr Wohlstand und
behaupteten, auch ein unabhängiges Katalonien werde Mitglied der EU
bleiben. Beides war gelogen: hunderte Unternehmen verlegten schon ihren
Firmensitz und es gab nie die Chance einer EU-Mitgliedschaft. Die
Unabhängigkeit hätte zur Verelendung geführt.
In Großbritannien behaupteten die Brexit-Befürworter, das Land spare
bei einem EU-Austritt jede Woche 350 Millionen Pfund, die dann in das
marode Gesundheitssystem gesteckt werden könnten. Außerdem könne
Großbritannien im einheitlichen Markt bleiben.
Beides war gelogen: Die Zahl war völlig falsch und das
Gesundheitssystem wird so schlecht bleiben wie bisher, denn der Austritt
kostet das Land bis zu 100 Milliarden Euro. Und dem Land droht jetzt
ein wirtschaftliches Desaster.
In beiden Fällen ließen sich die Menschen von Demagogen in die Irre
führen. In beiden Fällen folgte der Euphorie der Katzenjammer.
Deshalb ist zu wünschen, dass die CDU bei den Jamaika-Verhandlungen
standhaft bleibt und Volksabstimmungen auf Bundesebene verhindert. Es
wäre ein Beitrag zum Erhalt der Stabilität Deutschlands. Michael Spreng
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