Rechte Hetze eins.
In Mannheim haben in 36 von 37 Fällen
Verfahren zur Identitätsfeststellung ergeben, dass angeblich
minderjährige Straftäter entgegen ihren eigenen Angaben längst erwachsen
waren. "Der Älteste der Betroffenen, ein Marokkaner, der sich als
Algerier ausgegeben hatte, ist 1990 geboren worden, nicht 2002, wie er
selbst behauptet hatte", steht in den Stuttgarter Nachrichten
zu lesen. In weiteren 33 von insgesamt bislang eingeleiteten 70
Verfahren stünden die Ergebnisse noch aus. Von den betroffenen
Beschuldigten befänden sich 17 in Haft, sieben seien zur Fahndung
ausgeschrieben, 43 gälten als untergetaucht.
"In jedem Fall haben die
Ergebnisse die Befürchtungen der größten Skeptiker bestätigt", notiert
das Blatt. Wer diese Skeptiker waren und dass auch im
baden-württembergischen Landesparlament eine Partei sitzt, die seit
Jahren auf eine Altersfestellung bei dieser uns geschenkten Klientel
drängt und dafür medizinische Methoden vorgeschlagen hat, erfährt der
Leser nicht. Aber immerhin erfährt er, dass der Mannheimer
Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) schon im Herbst 2017 in einem Brief
an den baden-württembergischen Innenminister Thomas Strobl (CDU)
gefordert hat, im Land eine geschlossene zentrale Einrichtung für solche
Lauser zu schaffen. "'Bei dieser Gruppe besteht kein Interesse an einer
Integration. Gesetze, Verordnungen werden hemmungslos gebrochen',
stellte er fest. Die Bürger hätten inzwischen das Vertrauen verloren,
dass der Staat sie vor deren Übergriffen schütze. 'Wir sind am Ende mit
unserem Latein', gestand der Oberbürgermeister."
Rechte Hetze zwei.In
beschaulichen Limburg saßen fünf Leute in gelben Westen beisammen und
tranken Kaffee. Sechs Polizisten umstellten sie, um sie zu
kontrollieren. Weil: Artikel 3,1 des Versammlungsgesetzes verbietet,
"öffentlich oder in einer Versammlung Uniformen, Uniformteile oder
gleichartige Kleidungsstücke als Ausdruck einer gemeinsamen politischen
Gesinnung zu tragen". Offenbar herrscht eine gewisse Nervosität, die
linksrheinische Gelbwestenrevolte könne auch auf 'schland übergreifen
(deren Denunzierung durch journalistische Gesinnungsrelotiusse allein wird wohl nicht ausreichen). Danisch
stellt die passenden Fragen: Ob man wohl rosa Mützen wie bei
Feministinnen als legale, gelbe Warnwesten aber als verbotene
Uniformierung ansehen wolle? Und vor allem: Warum dürfen Linke als
schwarzer Block auftreten?
Rechte Hetze drei.
Das
Standesamt Berlin-Neukölln ist zu klein für Großfamilien mit dem
existenzveredelnden Hintergrund. Wie wir aus der (nicht nur, aber ganz
speziell unserer) Geschichte gelernt haben, wird "Volk ohne Raum"
gelegentlich aggressiv. Dann gibt es sogar Haue für die Mitarbeiter, weshalb der schönste Tag im Leben einer Neuköllner*in dort nur noch mit Security stattfinden kann.
Irgendwie rechte Hetze, jedenfalls Hetze, vier.Den jüngsten Transparenzbericht von Apple missbraucht dieses
schweizerische Magazin zu der Unterstellung, die deutsche Regierung sei
"Spitzelweltmeister". In keinem anderen Land "werden die Bürger mehr
ihrer Freiheitsrechte beraubt und das Recht auf Privatsphäre von den
Machthabern mehr mit Füssen
getreten" als im besten Deutschland, das es je gab, behauptet die
Gazette. Apple habe im ersten Halbjahr nach eigenen Angaben 32.342
Anträge von Regierungen erhalten. Mit diesen Anträgen sollte in der
zweiten Jahreshälfte auf 163.823 Geräte zugegriffen werden. Aus
Deutschland kamen die meisten Geräteanfragen (13.704 auf 26.160
Apple-Geräte). Es folgten die Vereinigten Staaten mit 4.570
Datenanfragen für 14.911 Geräte. Russland habe übrigens 702
Geräteanfragen gestellt, sicherlich um die Opposition zu unterdrücken.
Nicht direkt rechte, aber mit indirekten Feknjuhs-Vorwürfen gegen die Regierung doch Hetze, fünf.Deutsche
Politiker wollen gegen Computerprogramme vorgehen, die angeblich in der
Lage sind, sich in sozialen Netzwerken als Menschen auszugeben und die
öffentliche Meinungsbildung zu beeinflussen. Florian Gallwitz, Professor
für Medieninformatik in Nürnberg, behauptet
nun aber, ihm sei "kein Fall bekannt, in dem ein Social Bot eine
politische Debatte beeinflusst hätte" und leitet damit praktisch die
Pegnitz auf die Mühlen der AfD bzw. der Rechtspopulisten.
Hetze aus uneindeutiger Richtung, aber Hetze ganz sicher, sechs.
Die Auslandsjournalistin Ronja von Wurmb-Seibel hat getwittert:
"Kann die Empörung über #Relotius
nicht ernst nehmen. Tipps, die prominente Chefs mir gaben: 'Das Gute am
Auslandsjournalismus ist ja, dass niemand rausfinden wird, ob der Mann
in Kabul das wirklich gesagt hat.' // 'Du hast recherchiert? Das machen
wir hier eher nicht.'"
Die daran anschließende Diskussion ist
lesenswert. (Mediensterben von seiner schönsten Seite, um den Genossen
Yüzel wieder einmal herbeizuwuchten.)
Eindeutig rechteste Hetze, ja Ultrahetze aber, sieben...
... ist dieses
Video von Weibern, die selber weder vergewaltigt noch geritzt worden
sind und trotzdem aktive Willkommenskraftzersetzung betreiben.
Rechte Hetze, acht.
"Vor
zwanzig Jahren kam Hugo Chávez in Venezuela an die Macht, er wurde eine
Ikone für viele Linke weltweit. (...) Inzwischen leben mehr als 80
Prozent der Bevölkerung unter der Armutslinie, mehr als 60 Prozent sogar
in extremer Armut – so die Schätzungen privater Institute, denn
offizielle Statistiken werden nicht mehr veröffentlicht. Das reiche
Ölland ist bettelarm geworden. Und die Herrschaft der Sozialisten
mutierte unter Maduro immer mehr zu einer harten Diktatur, die brutal
gegen die Opposition und Demonstranten vorgeht.
Erstaunlich ist
dabei, wie still die europäischen und nordamerikanischen Linken geworden
sind, die noch vor nicht allzu langer Zeit Venezuela als Traumland –
zumindest als höchst interessantes Experiment – eines scheinbar
funktionierenden 'Sozialismus des 21. Jahrhunderts' ansahen. (...)
Rund
drei Millionen Venezolaner haben laut UN-Angaben ihr Land seit Aufbruch
der Krise verlassen (...) Unter den verbliebenen etwas mehr als 30
Millionen hat sich die humanitäre und wirtschaftliche Krise dramatisch
verschärft. Das Leiden der Zivilbevölkerung ist inzwischen kaum noch
beschreibbar. Millionen sind schwer unterernährt, besonders Kinder
hungern" (weiter hier).
Wenn das wahr wäre, hätten wir es doch in Zeit, taz, Spon und im Beobachter gelesen!
Rechte Hetze neun, diesmal im Mäntelchen der Jurisprudenz.
Hier. Unbedingt ganz anhören. Zum Weiterhetzen wärmstens empfohlen.
Rechte Hetze, zehn...
...
ist bekanntlich die Behauptung, vom Islam ginge irgendeine Bedrohung
für die westliche Welt oder gar 'schland aus. Tatsächlich handelt es
sich, mittel- bis langfristig, um einen Friedensplan, nachzulesen
beispielsweise im Manifest
"The Management of Savagery" ("Die Verwaltung der Barbarei") von Abu
Bakr Naji, dessen Untertitel lautet "The most critical stage through
which the Umma will pass", frei übersetzt: Die Phase, die der Islam
durchschreiten muss, um das Kalifat wiederherzustellen. Anfangs werde es
noch etwas rumpeln, steht dort – die erste Phase bedeute "Erschöpfung
und Demoralisierung", indem man die Staaten von der Peripherie her mit
Terror überziehe und ein Klima der Angst auslöse –, aber das leite über
in die zweite Phase, nämlich ebenjene "Verwaltung der Barbarei", von
welcher der Titel kündet: Da die Staaten den inneren Frieden und das
Gesetz nicht mehr garantieren können, geht dieses Amt auf die heiligen
Krieger über. Am Ende steht eine neue Ordnung, denn um des Friedens und
der Sicherheit willen werden sich die schwachen (westlichen) Menschen
schließlich unterwerfen. Die Verfasser von "Was tun?" und "Mein Kampf"
haben auch mit vergleichsweise kleiner Reichweite zu argumentieren bzw.
bekehren begonnen. "Niemand wird sagen können, er habe nichts gewusst."
(Michel Onfray)
Rechte Hetze, elf.
"Ich würde euch
nicht empfehlen, die Einwanderung aus primitiven Entwicklungsländern zu
forcieren." Sagte ein sogenannter Altkanzler mit – natürlich! –
Wehrmachtsvergangenheit, der am 23. Dezember 100 geworden wäre und den
Angela Nahles bei dieser Gelegenheit als einen "der bedeutendsten
Politiker, Staatsmänner und Sozialdemokraten der Nachkriegszeit, berühmt
für seine nüchterne hanseatische Art" pries, ganz ohne sich zu schämen hier (bei 5.00).
Rechte Hetze, zwölf
"Guten
Tag Herr Klonovsky, nach der Lektüre der Acta diurna musste ich neulich
ich über das Wesen der bundesrepublikanischen Antifa nachdenken.
Herausgekommen ist folgendes: Antifaschist ist, wer sich für eine
Mischung aus Scholl und Stauffenberg hält, aber benimmt wie Röhm."
Ja was denn sonst!
Wo aber Hetze ist, wächst die Rettende auch und über sich hinaus:
Vor
der Konrad-Adenauer-Stiftung verkündete die Willkommenskanzlerin und
Fremdenführerin mindestens zweierlei, nämlich erstens: "Das Volk sind
jeweils die Menschen, die in einem Land dauerhaft leben, und nicht
irgendeine Gruppe, die sich als Volk definieren." Als Deutsche zum
Beispiel. Oder als Israelis. Oder als Umma! Zumal man heutzutage, in
Zeiten unverbindlicher globaler Wanderungspakte, gar nicht mehr genau
weiß, wer wann wo "dauerhaft" siedelt und ab wann überhaupt von "Dauer"
gesprochen werden kann; "dauerhaft" ist ja oft eine Willenserklärung für
die Zukunft. Andersherum gibt es viele sogenannte Deutsche, die dem
Land dauerhaft den Rücken kehren. Und zweitens, but not least: "Nationalstaaten sollten heute bereit sein, Souveränität abzugeben" (hier, hier, hier).
Was sie, Angela I., ja längst täglich erledigt: Sie reist durch die
Welt und gibt deutsche Souveränität ab. Obwohl sie ihr gar nicht gehört!
So geht moderne Weltinnenpolitik! MK am 30. 12. 2018
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.