Lanz - den ich einst wirklich sehr schätzte - zeigt zum x-sten Mal, dass er einer der übelsten obsessiv konservativophoben Verleumder im Medienbetrieb ist. Wie immer, wenn er jemanden von der AfD einlädt, behandelt er auch Alice Weidel unfair: setzt sie in eine Allein-gegen-alle-Situation, unterbricht sie sehr aufdringlich, wann immer er nur kann, sorgt dafür, dass sie von allen Seiten angegriffen wird. Davon abgesehen sieht Lanz vermutlich auch einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang der Störche in den 70-er Jahren und dem Geburtenrückgang in derselben Zeitspanne, denn die beiden Rückgangsphänomene sind schließlich korreliert (schade dass Weidel zu doof ist, um darzulegen, dass eine Korrelation kein Beweis für einen Zusammenhang ist und statt dessen von einer Pseudokorrelation spricht, wo tatsächlich eine Korrelation besteht).
Die Frage, welche immensen Schäden die Kinder und Jugendlichen durch den Lockdown davontragen werden und wie viele Menschen durch die Regierungsmaßnahmen schon jetzt ums Leben gekommen sind, diese Frage wurde von Lanz einfach großspurig übergangen, wie immer, wenn etwas durchaus Wesentliches nicht in das von ihm erwünschte Narrativ passt. Weidel dagegen muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass sie diese Frage nicht einmal gestellt hat.
Aber es sind Regierungsmaßnahmen, die zur Vertagung von Behandlungen führen, weil plötzlich viel zu viele medizinische Ressourcen mit die Gesamtbevölkerung betreffenden kontraproduktiven Maßnahmen befasst sind, statt gezielt die wahren Risikogruppen zu schützen. Und durch solche Regierungsmaßnahmen geschieht genau das, was Lanzs Weltbild zufolge mit allen Mitteln verhindert werden muss: es sterben Menschen. Und zwar nicht nur in den Covid-Risikogruppen, die ja gerade nicht gezielt geschützt werden, sondern auch in all den Gruppen, die Herrn Corona zuliebe gerade alle vernachlässigt werden. Lanz tut so, als müsste seiner Ansicht nach der Autoverkehr verboten werden, weil jedes Jahr Tausende durch ihn zu Tode kommen.
Ein Schlawiner, wer ihm das glaubt bzw. ihm durchgehen zu lassen, in dieser Sache unterschiedliche Maßstäbe anzulegen. Und man komme mir nicht mit Spitzfindigkeiten, wie der, dass Autofahrer ja eigenverantwortlich riskierten, während die Schwerkranken mit ihren drei Vorerkranken, die durch den teuflischen Morgenstern qualvoll ersticken, Opfer seien und es Merkel schließlich darum gehe, diesen Virus zu stoppen. Den Virus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf. Der größte Unterschied zur Influenza ist, dass bei Sars-CoV-2 das Sterben so qualvoll ist. Das müsste uns motivieren, nicht nur auf alle erdenkliche Weise die Risikogruppen zu schützen, sondern auch dazu, den Risikogruppen und dem Personal, das es betreut, das Leben so angenehm zu gestalten, wie nur möglich. Zum Beispiel, indem Gourmet-Köche für sie kochen, indem in den Kliniken Shows veranstaltet werden, die im Fernsehen statt Merkels düsteren Ankündigungen übertragen werden. Der Phantasie unserer "Kreativen" sollte in dieser Hinsicht keine Grenzen gesetzt werden.
Eine direkte Folge des Dauer-Lockdowns sind Lähmung und Verwahrlosung des gesellschaftlichen Lebens; auch hierdurch sterben, Lanz sei's geklagt, Menschen, sei's durch Selbstmord, sei's als Folgen des diffusen Versagens. Durch Impfungen mit einem Produkt, das unverhältnismäßig eilig zugelassen wurde, sterben ebenfalls Menschen; besonders für die Alten, die sich vertrauensvoll impfen lassen, ist das neuartige Präparat eine Gefahr. Aber diejenigen, die an der Impfung sterben, werden nie in einer Statistik auftauchen (bzw. sogar in diejenige der Covid-19-Toten geraten) und die Berichterstattung hierüber bleibt durch die komplottartige Verfilzung von Medien und Regierungsakteuren im Sauladen der Contemporaneität ebenfalls auf der Strecke. Auch dies führt dazu, dass Menschen ums Leben kommen. Durch Merkels explizite, düstere Panikmache, durch Drostens Testerei, durch die schlichte Tatsache, dass die Kliniken für jeden Covid19diagnostizierten pro Tag 100 Euro mehr bekommen (und so Anreize geschaffen wurden, Diagnosen umzuetikettieren), durch die ständige Verwischung von nichtinfizierten und infizierten Testpositiven, von symptomlosen Infizierten, von Infizierten mit leichten Syptomen, von tatsächlich Erkrankten, von wirklich Schwerkranken (bei denen nie dazugesagt wurde, dass sie schon, bevor Sars-CoV-2 bei ihnen nachgewiesen wurde, schwer krank waren) wurde eine allgemeine Hysterisierung befeuert, die die gesamte gesellschaftliche Dynamik verzerrt und in eine falsche Richtung lenkt (wir werden nie wieder verlässliche Zahlen bekommen, die uns sagen, wieviele Opfer dieses Virus tatsächlich gefordert hat. Nur während der ersten 6 Monate sammelten sich, trotz der von Anfang an verbreiteten Fehlinformationen, halbwegs unverzerrte Daten an).
Auch hierdurch und das daraus resultierende Chaos sterben Menschen. Und durch die Ächtung der Fragestellung wird jedwede Quantifizierungsmöglichkeit unterbunden. Die Anzahl der durch die Verzerrung des gesellschaftlichen Lebens generierten Todesfälle wird für immer unwägbar bleiben, aber die Vermutung, dass sie die Nummer derer, die tatsächlich an Covid-19 verstorben sind, längst übertroffen hat, ist legitim.
Lanz ist ein hervorragender, sehr geschickter Interviewer, wenn es darum geht, Politikern für die Zuschauer transparent zu machen. Aber selbst mit Linksradikalen geht er dabei immer fair um, während er Konservative grundsätzlich unfair behandelt, wenn es sich nicht gerade um die Tochter von Franz Joseph Strauß handelt, die - in Zeiten, in denen es eine Partei rechts von der CDU geben muss - die Zuschauer daran erinnern soll, dass Strauß einst die Parole ausgab, es dürfe rechts von der CSU keine Partei geben, oder wenn nicht gerade mal wieder der gute Bosbach eingeladen wird, um die Rolle des Feigenblatts einzunehmen, hinter dem Lanz seine Niedertracht verbirgt.
Kaum zu glauben, aber wahr: in Deutschland sind spätestens seit 2014 alle öffentlich-rechtlichen Medien freiwillig zu Regierungsmedien geworden. Ganz Deutschland geriet 2011 in einen Taumel der Verzückung, als Merkel den Atomenergieausstieg beschloss. Merkel hat nichts gleichgeschaltet, sie hat einfach sich selber dem in den Medien seit Jahrzehnten vorherrschenden Mainstream angeglichen, um deren Positionen zu kapern und deren Konsens einzusacken.
Und der Verfassungsschutz ist seit 2018 (ich kann es kaum fassen, dass schon so viel Zeit seit dem vergangen ist) zum Regierungsschutz geworden. Dies jedoch unfreiwillig. Unfreiwillig! Unfreiwillig!!!
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