Die Unschlüssigen, die Trägen tummeln sich bei Dante in der Vorhölle, weil man sie weder im Himmel noch in der Hölle haben will. Ich finde das nicht angemessen. In einer Zeit von weit umfassenden Aporien mit großer Tragweite (die es zu Dantes Zeit nicht gab) kann gerade die Unschlüssigkeit und mürrische Gleichgültigkeit sogar eine Tugend sein, die davor schützt, sich von den Eiferern mitreißen zu lassen, denen, die heute die Gesellschaft im Westen spalten. Es sind dann die Perplexen, die unschuldig gebliebenen Unschlüssigen, die als letzte Brücken zwischen den sich verhärtenden Lagern fungieren können und ein reines Herz behalten haben, das, wie bei Parsifal, die Voraussetzung ist, um heilsame Wirkung auszuüben. Deswegen empfehle ich den Eiferern, sich jede Woche Tag lang an einem Ort wie sol y mar der Akedia hinzugeben, um zur Besinnung zu kommen (auch durch die Lektüre dieses Buches). Das ist jedenfalls besser, als in einen Gottesdienst der mittlerweile völlig korrupten EKD oder der gleichermaßen verkommenen deutschen katholischen Kirche zu besuchen.
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