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Montag, 5. Februar 2024

11 Km

Der mit Vertiefung prahlende Podcast der Tagesschau nennt sich 11 Km, weil der Mittelpunkt der Erde in 11.000 m Tiefe liegt.

In Dantes "Göttlicher Komödie" ist der Mittelpunkt der Erde - wo er zusammen mit Vergil imaginär hinreist, 600 Jahre bevor Jules Verne sein Buch über eine Reise zum Mittelpunkt der Erde schrieb - nicht nur das "Zentrum permanenter Gravitation", wie ein Lied von Franco Battiato heißt. Er ist vor allem der Ort, wo Luzifer, der gefallene Engel, als Dis oder Pluton bzw. Satan, nachdem er auf die Erde geschleudert wurde, wodurch die Unterwelt entstand, seitdem eingeklemmt festsitzt.

Da haben sich die pöbelnden Ignoranten von der Tagesschau, die nicht einmal Goethe lesen, geschweige denn Dante, haargenau den richtigen Namen gegeben. Tiefer kann man gewiss nicht sinken.

Dante und Vergil durchschreiten den Erdmittelpunkt, weil sie auf der anderen Seite der Erde, auf eine Insel im Pazifik, auf der südlichen Hemisphäre, wo die Sonne mittags im Norden steht, an die Erdoberfläche gelangen möchten, indem sie am Körper Luzifers entlangklettern, zunächst hinab, dann, nach einer 180°-Drehung in Höhe von Satans Hüfte, nach oben. Und Dante beschreibt sehr realistisch, wie sich die Richtung der Erdanziehungskraft dabei umkehrt!

 

(Übersetzung Hartmut Köhler)


Übersetzung Zoozmann


Womit bewiesen wäre, dass es sich bei der Behauptung, im Mittelalter hätte man in Europa die Erde für eine Scheibe gehalten, um eine faustdicke Lüge handelt. Denn Dante schrieb sein Werk fast 200 Jahre bevor Kolumbus über den Atlantik fuhr.

Da das Märchen von der Scheibenerde aber ständig unwidersprochen weiterverbreitet wird (der Historiker Karlheinz Weißmann z.B. 2015 in seinem Buch "Deutsche Geschichte für junge Leser"), dient es inzwischen als Ausgangspunkt für die "False Balance Theorie", mit der argumentiert wird, es sei bei einer Podiumsdiskussion nicht nötig, jemandem, der feststelle, die Erde sei eine Kugel, jemanden gegenüber zu setzen, der behauptet, sie sei eine Scheibe. Diese Binsenweisheit - die gar keine richtige Binsenweisheit ist, weil sie ja etwas suggeriert, das unwahr ist - wird also besagter Theorie gemäß mittlerweile als Rechtfertigung benutzt, um vorzusortieren, welche Meinungen zulässig sind und welche nicht. Und zwar nicht beim Karnevalsverein, sondern an den Fakultäten für Medienwissenschaft an deutschen Universitäten. Das ist freiwillige Selbstgleichschaltung der Medien durch Herdentrieb und Konformitätsdruck, ganz ohne staatlichen Terror und ganz ohne Diktatur.

Dieselbe Art marxistischer Maulhelden, die schon "die herrschende Kultur des Mittelalters" verleumdeten und das Märchen in die Welt setzten, Kolumbus habe die Welt von dem durch die Kirche verbreiteten Irrglauben einer flachen Erde befreit, betreiben jetzt den Podcast der Tagesschau, treiben als "Faktenchecker" ihr Unwesen und organisieren als Correctiv-Kollektiv die Verleumdung unbescholtener Bürger.

Das Grundgesetz sollte verhindern, dass die Politik die Medien durch Machtmissbrauch instrumentalisiert. Nicht bedacht wurde die Gefahr, dass die Medien ihre Macht missbrauchen könnten, um die Politik zu instrumentalisieren. Möglich wurde dies allerdings erst durch Merkels Anbiederung gegenüber den Medien: Sie schaltete diese nicht gleich, sie glich sich ihnen an. Den geisteskranken Filz, der hierdurch entstand, den werden wir so schnell nicht wieder los. 

Das Märchen von der Erde als Scheibe ging ursprünglich nicht von Marxisten aus, sondern von einem amerikanischen WASP, der die katholische Kirche verleumden wollte. Aber die Marxisten sprangen bereitwillig auf diesen Mistkarren auf, der seit damals wie ein Triumphwagen durch Nordeuropa zieht.

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