Stationen

Freitag, 9. Februar 2024

Wie eins zum anderen kommt

Am Anfang standen gut gemeinte, aber völlig abwegige "optische Täuschungen": ein falsches Bild entsteht und wird zum Vorbild (und so ironischer wie grotesker Weise auch noch in einem Zeitgeist, der gegenüber Vorbildern prinzipiell voreingenommen ist). Pädagogische Irrlehren haben sich ausgebreitet, die sich vermutlich vor allem Menschen ausgedacht haben, die selber keine Kinder hatten (Montessori hatte einen unehelichen Sohn, der erst seit seinem 15. Lebensjahr bei ihr lebte) und auch deshalb blind dafür waren, wie sehr sie durch ihre Reformpädagogik die Kinder mit Kreativitätserwartungen unter Stress setzen würden. In meiner Jugend bedauerte ich, nicht die Odenwaldschule besucht zu haben (dass man dort zwei Jahre, bevor die Vorbereitung aufs Abitur begann, eine Kfz-Mechanikerlehre oder eine Schreinerlehre machen konnte, fand ich herrlich (denn meine handwerklichen Interessen wurden während meiner Jugend nicht nur nicht gefördert, sondern sogar gebremst). Heute bin ich glücklich, dass es nicht dazu kam, denn den Reformpädagogikschulen traue ich zu, noch schlimmer zu sein als die katholischen Internate, denn letztere haben keine wohlwollende Presse, während erstere ganz gewiss darauf zählen können, dass die Medien Missbrauchsfälle bereitwillig vertuschen.

Im Lauf der Zeit bildeten sich zusätzlich immer mehr dysfunktionale Mechanismen im deutschen Schulwesen heraus (genauer gesagt, im europäischen; denn diese Fehlentwicklungen sind ja nicht auf Deutschland beschränkt, und Montessoris Bild sah man auf dem 1000-Lire-Schein), die den Trend zum Niedergang weiter verstärken. Hier ein kluges Resümee.

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