Dank Max Otte wurde Deutschland sehr viel transparenter, denn dank seiner Kandidatur wurde offensichtlich, dass Typen wie z.B. Robin Alexander, obwohl sie die Misere haarklein dokumentieren, auch nur überhebliche, opportunistische Halunken im Mediengeschäft sind, die den Aufblickenden durch ihre niederträchtige Abgehobenheit eine "Hohe Warte" vorgaukeln. Hoch lebe Max Otte.
David Berger hat ihn interviewt.
DB: „Für das Amt des Bundespräsidenten sollten ausschließlich drei Dinge maßgeblich sein: Charakter, Werte und Qualifikation. Und zwar in dieser Reihenfolge“ – Das haben sie gesagt kurz nachdem bekannt wurde, dass sie die AfD zum Kandidaten für das höchste Amt unseres Landes vorgeschlagen hat. An eben dieser charakterlichen Eignung wollen besonders die großen Medien nun Zweifel wecken, indem sie von einer hohen Spendensumme an die AfD im Vorfeld der Kandidatur berichten. Irgendwie könnte man damit ja tatsächlich den Verdacht verbinden, dass sie sich hier die AfD „gekauft“ haben?
Max Otte: Ich habe im Jahr 2020 und 2021 an zwei Verbände der AfD gespendet, 2021 tatsächlich einen höheren Betrag. Denselben Betrag wie 2021 habe ich später auch der WerteUnion gespendet. Seit meinem Vorsitz der WerteUnion flossen keine Spenden mehr an die AfD. Udo Kellmann, der langjährige Schatzmeister der WerteUnion hat öffentlich meine Professionalität hervorgehoben und gesagt, dass ich niemals versucht habe, über Spenden Einfluss zu nehmen.
Ich spende auch hohe Beträge für dem Kampf um die Meinungsfreiheit, indem ich zum Beispiel bedrohten Plattformen helfe, sich gegen die Zensur zu wehren.
Zudem habe ich den Preis für Zivilcourage gespendet, der bislang an den Leipziger Maler Axel Krause und an Vera Lengsfeld verliehen wurde. Ich möchte der Gesellschaft etwas zurückgeben. Die Spende an den AfD-Kreisverband Görlitz macht nur einen Bruchteil aus.
Zum Zeitpunkt der Spende war ich einfaches Mitglied der WerteUnion, und aus der Desiderius-Erasmus-Stiftung ausgeschieden. Es standen weder der Vorsitz der WerteUnion noch ein anderes politisches Amt im Raum. Nachdem ich Vorsitzender der WerteUnion wurde, habe ich natürlich für politische Zwecke nur noch an eine Organisation gespendet –die WerteUnion.
Die beiden genannten Ämter sind unbezahlte Ehrenämter, die viel Arbeit mit sich gebracht haben und nicht immer einfach waren. Manchmal waren sie auch mühsam.
DB: Zum Thema „Werte“, zu denen ja auch die Geradlinigkeit gehört: Viele sind verwirrt von der Tatsache, dass Sie so lange der Union die Treue gehalten, gleichzeitig die AfD gewählt und den Vorsitz im Kuratorium der AfD-nahen Erasmus-Stiftung übernommen haben, um dann – nach Abgabe dieses Postens – Schlagzeilen als neuer Vorsitzender der WerteUnion zu machen. Geht es da nur darum, Schlagzeilen zu machen?
Max Otte: Schlagzeilen hatte ich als „Liebling der Medien“ (Deutschlandfunk Kultur) und „renommierter Krisenökonom“ (Handelsblatt) genug. Die beiden genannten Ämter waren unbezahlte Ehrenämter, die viel Arbeit mit sich gebracht haben und nicht immer einfach waren. Manchmal waren sie auch mühsam.
Ich will etwas zurückgeben. „Zivilgesellschaft“ im besten Sinne. Sie haben mich ja kurz im Kuratorium der Desiderius-Erasmus-Stiftung erlebt. Ich habe versucht, diese Ämter ordentlich auszufüllen.
DB: Ja, wie ich Sie erlebt habe, hatte ich ja kurz nach dem Bekanntwerdenn Ihrer Kandidatur bereits bei PP beschrieben. In einer PM der WerteUnion heißt es: „Max Otte ist als Bundesvorsitzender der WerteUnion zurückgetreten. Der Bundesvorstand der WU nimmt den Rücktritt an und dankt ihm angesichts der öffentlichen Diskussion für seine Bereitschaft, durch diesen Schritt weiteren politischen Schaden von der WerteUnion abzuwenden“ – das klingt nicht gerade nach einer Laudatio – mit wie vielen Stimmen von Konservativen aus dem Bereich der Union können Sie bei der Wahl rechnen?
Max Otte: Die WerteUnion war schon vor meiner Wahl zum Vorsitzenden in der Union ziemlich ausgegrenzt.
Der EU-Parlamentarier Elmar Brok sprach bereits unter meinem Vorgänger Alexander Mitsch von einem „Krebsgeschwür“. Daran hat sich seitdem nicht viel geändert.
Mit dem neuen Bundesvorstand ist die CDU noch weiter nach links gerückt. Ich weiß nicht, wie viele sich trauen werden, dem einzigen Konservativen unter den drei Bewerbern ihre Stimme zu geben.
Dass meine Kandidatur bei einigen auch in der WerteUnion die Nerven stark beansprucht hat, ist klar. So eine Sache kann man nur mit sehr wenigen Vertrauten besprechen. Wir leben in einer Erregungskultur, in der abweichende Meinungen schnell niedergebügelt werden. Wir leben in einem Land, im dem das Demonstrationsrecht oft eingeschränkt wird. Da hat nicht jeder die Nerven, einen solchen Schritt mitzugehen.
DB: Kurz nach Bekanntwerden Ihrer Kandidatur hat Prof. Meuthen die AfD verlassen. Dass hier ein Zusammenhang besteht, ist klar. Aber inwieweit ist dies mit ihrer Ankündigung, v.a. versöhnend wirken zu wollen, vereinbar?
Max Otte: Professor Meuthen war einer meiner ersten Kontakte in der AfD. Wenn er jetzt geht, dann kann das nur ganz am Rande mit mir zu tun haben. Ich kann nur sagen – ich setze mich für Dialog ein.
Eines meiner Themen ist die Finanzmarktregulierung – da habe ich viele gemeinsame Positionen mit Linken und war früher auch oft von SPD und Linken eingeladen. Ich habe immer den Dialog gesucht.
DB: Das alles klingt mehr nach „zwischen allen Stühlen“ als nach „alle versöhnen“?
Max Otte: So etwas kann passieren, wenn man sich eine große Aufgabe vornimmt.
DB: Zum Thema Qualifikation: Was können Sie besser als Steinmeier bzw. was würden Sie ganz anders machen?
Max Otte: Ich habe die Themen Versöhnung und Dialog ganz oben auf meiner Prioritätenliste. Aus meiner Sicht hat Herr Steinmeier da nicht genug getan.
Ein Satz wie „das Wort ‚Spaziergang hat seine Unschuld verloren‘“ würde mir nicht über die Lippen kommen. Ich würde um Verständnis für die Spaziergänger und für Dialog werben.
DB: Stellen wir uns jetzt einmal vor, Sie würden die Wahl zum Bundespräsidenten gewinnen: welche Reaktionen erwarten Sie? Ihr Szenario für diese Situation?
Max Otte: Die Vorstellung ist schwindelerregend, aber gut: ich habe jetzt schon gemerkt, dass immer noch Respekt vor dem Amt vorhanden ist. Ich glaube also, dass in diesem sehr unwahrscheinlichen Fall die Medienreaktion erstmal nahezu erstauntes Schweigen wäre.
Mein bisheriges Leben ist ja lückenlos aufgearbeitet. Und dann würde ich versuchen, behutsam an meinen Prioritäten zu arbeiten.
DB: Nehmen wir einmal den nicht ganz unwahrscheinlichen Fall an, dass Sie nicht gewinnen: Für diesen Fall haben Sie – so einige Medien – angekündigt, sich aus der aktiven Politik zurückzuziehen. Was bedeutet das genau und warum dieser Schritt?
Max Otte: Ich war nie ein „Politiker“ im eigentlichen Sinne sondern immer ein Mensch der „Zivilgesellschaft“, der sich auch politisch geäußert hat und Ehrenämter wahrgenommen hat. Zudem habe ich Vorträge zu politischen und wirtschaftspolitischen Themen gehalten.
Eine parteipolitische Karriere oder ein Mandat habe ich nie angestrebt. Insofern würde sich gar nicht viel ändern.
DB: Vielen Dank, Herr Prof. Otte – auch im
Namen meiner Leser bei PP wünsche ich Ihnen besonders für die kommenden
Wochen alles erdenklich Gute! DB
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