Stationen

Montag, 14. Februar 2022

Zum ersten Mal eine Replik gegen das dekonstruktionistische Projekt von Alexander Kluge und Heiner Goebbels

 

Alexander Kluge und Heiner Goebbels haben ihr Leben lang, unter dem Vorwand, "dem Volk die Möglichkeit zu geben, sich den ästhetischen Raum zurückzuerobern" daran gearbeitet, dem Volk auch die letzte Möglichkeit eigenständigen und selbstgewählten Kunstgenusses zu nehmen. Nachdem jede Lust, Volkslieder zu singen und realistisch darstellende Bilder zu malen, bereits in den Dreck gezogen worden war und alles Schöne und jede Sehnsucht nach Schönem mit pseudoironischer Herablassung als beliebige Konstruktion verunglimpft worden war, und dem deutschen Michel eingebleut worden war, "das Schöne" gebe es erstens gar nicht und zweitens diene es, da, wo es womöglich doch auftauche, der ästhetischen Unterjochung des Michels seitens "der herrschenden Klasse". Und wo nicht, sei "das Schöne" in Wirklichkeit nur hässlich oder "beschönigende" (!) Vertuschung des Abscheulichen. Die ästhetische Enteignung und Umerziehung, die Alexander Kluge in Bertold Brechts Fahrwasser zum Programm machte (und der sich die "Tatort"-Regisseure mit der Zeit immer mehr verschrieben), ist klassenkämpferische Indoktrination 24 Stunden am Tag, 7 Tage in der Woche, bis in den letzten Winkel und jedes staubige Hinterstübchen der Gemütlichkeit. Das Zerstörungswerk dieser Männer (und kinderloser Frauen! die wurden irgendwann eifernder als die Männer) konnte nur gelingen, indem sie ein pseudomoralisches Dogma als a priori aufbauten, das jedes Widerwort, jede abwehrende, bewahrende und sich verwahrende Geste und natürlich erst recht jede Gegenbewegung durch vorbeugende Verleumdung im Keim erstickte.

Diese dekonstruktionistische Enteignung ist - zumindest außerhalb Bayerns - in Deutschland mittlerweile so weit fortgeschritten, dass eigentlich nur noch Kapitulation möglich ist. Aber wie Günter Maschke sagte: "Nur die Selbstachtung ist wichtig". Und wenigstens in Sachsen und Thüringen ist die noch lebendig.

Wie ist in diesem Zusammenhang Ferdinand von Schirachs Initiative, Alexander Kluge während des Lockdowns anzurufen und mit ihm zu vereinbaren, sich über Philosophen der Vergangenheit zu unterhalten und dies dann öffentlich zu machen, einzuordnen?

Ich weiß es nicht.

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