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Montag, 14. Februar 2022

Kulturmarxisten

Einer erzählte mir, dass alle Menschen gleich seien.
Ich erwiderte, dass alle Menschen verschieden seien.
Er meine, korrigierte er sich, dass alle Menschen gleich viel wert seien.
Ich widersprach und sagte, dass Mozart viel mehr wert sei als ich, aber ich wiederum etwas mehr als, sagen wir, Sascha Lobo.
Das sei Ansichtssache, sagte er.
Dass alle Menschen gleichviel wert seien, sei ebenfalls Ansichtssache, versetzte ich.
Er meine, alle Menschen besäßen die gleichen Rechte.
Wenn er sich auf der Erde umsehe, werde er feststellen, dass das nicht stimme, widersprach ich. Außerdem besäßen Menschen überhaupt keine Rechte, sondern allein Staatsbürger.
Leider sei das heute noch so, aber die Verhältnisse hätten sich in den vergangenen Jahrhunderten nahezu überall immer mehr verrechtlicht, und das Ziel der internationalen Politik müsse sein, dass für jeden Erdenbürger die gleichen Rechte gälten.
Zum Beispiel das Recht auf freie Wohnsitzwahl, Automobilität, Bordellbesuch und Waffenbesitz?
Das seien Äpfel und Birnen. Gleiche Rechte bedeute eben auch eingeschränkte Freiheiten.
Ich sagte: Theoretisch könnte ich Ihnen zustimmen. Praktisch beschreiben Sie eine uniforme, langweilige, sterile, durchreglementierte Welt, in der nicht einmal mehr die Äpfel von den Birnen unterschieden, geschweige denn miteinander verglichen werden dürfen. Mag sein, dass ihr die Zukunft gehört. Ich aber setze meine Hoffnung darauf, dass diese Gattung auch unter dem nivellierenden Joch einer von der KI gestützen Weltzivilisation jenes unwägbare, göttliche Gleichgewicht zwischen den unzähligen Ungerechtigkeiten am Leben erhält, der wir alles Interessante, Erzählenswerte und Schöne verdanken. 

Der Kulturmarxismus ist die Scharia der Globalisten.

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