Schwer vorstellbar, dass der Totalitarismus noch abgewendet werden kann. Aber heute schon muss man trotzdem darüber nachdenken, was zu tun ist, um die wissenschaftliche Methode in eine posttotalitaristische Epoche hinübergerettet werden kann, von der nur gehofft werden kann, dass sie nicht allzu lange auf sich warten lassen wird. Die von Thales eingeführte wissenschaftliche Methode verschwand schon einmal nach nur wenigen Generationen. Und es dauerte 1000 Jahre, bis Galilei sie wiedereinführte.
Ich würde eine andere Terminologie verwenden als Michael Esfeld und statt von "Objektivität" von "Intersubjektivität" sprechen (obwohl auch Popper das Wort "Objektivität" verwendete und darauf hinwies, dass es nicht so wichtig ist, wie man etwas nennt, sondern nur, wie man etwas definiert und dass keine Missverständnisse darüber entstehen, was gemeint ist). "Objektivität ist die Illusion, dass es eine vom Beobachter unabhängige Beobachtung geben kann" Heinz von Foerster. Dessen sollte man sich stets bewusst sein, weshalb ich den Terminus "Intersubjektivität" bevorzuge. Objektivität ist etwas Unerreichbares, man kann sich ihr nur durch intersubjektive Disziplin annähern, indem die subjektiven Faktoren so gut wie möglich ausgeschaltet werden, was aber nur geht, indem man sie beachtet und auch immer nur unvollständig gelingt; auch weil unsere Messinstrumente Kriterien gehorchen, die von menschlichen Wesen erarbeitet werden.
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