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Montag, 31. Dezember 2018

Süddeutscher Beobachter

Heribert Prantl, „Mitglied der Chefredaktion“ und Leiter des Ressorts Innenpolitik bei der SZ, hat einen Leitartikel übr „weihnachtliche Werte“ verfasst, in dem es u.a. heisst: „Die Krippe stünde heute nicht in Bethlehem, sondern in einem Ankerzentrum in Bayern oder in einem Flüchtlingslager in Niedersachsen. Womöglich wäre die Krippe ein Flüchtlingsschiff auf dem Mittelmeer - und die Heiligen Drei Könige kämen mit einem Rettungsboot. Vielleicht stünde die Krippe auch im zerbombten Aleppo. Man wird das 21. Jahrhundert einmal daran messen, wie es mit den Flüchtlingen umgegangen ist...“ Oder, schlimmer noch, daran, was Heribert Prantl über Weihnachten geschrieben hat. Als Ehrendoktor des Fachbereichs Theologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der „mit seinen Leitartikeln zu den großen christlichen Feiertagen eine eigene journalistische Gattung geschaffen und ein großes Gespür für die Ausdrucksformen der biblischen Sprache bewiesen“ habe, müsste Prantl wissen, dass Josef und die schwangere Maria nicht auf der Flucht waren, sondern auf dem Wege nach Bethlehem wegen einer Volkzählung. "Erst später (nicht zu Weihnachten!) floh die Familie tatsächlich ins Nachbarland Ägypten, um dem Kindermörder Herodes zu entgehen - und kehrte wieder in ihre Heimat zurück, als die Gefahr vorüber war“, bemerkt dazu die Jüdische Rundschau. Aber das muss ein Dr. honoris causa des Fachbereichs Theologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg nicht wissen. Es reicht, dass er sich vorstellen kann, wie die Heiligen Drei Könige mit einem Rettungsboot bei der Krippe ankommen, die auf einem Flüchtlingsschiff steht, dessen Kapitän Heribert Prantl heisst und darauf wartet von einem Rentier namens Rudolph an Land gebracht zu werden.

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