"OFFENER BRIEF AN DIE JUNGEN MENSCHEN IN DIESEM LAND.
Liebe
Kinder, ich bin jetzt gerade 53 Jahre alt geworden. Für die, die rechnen
können ist damit klar, dass ich 1964 geboren wurde. Das war die Zeit,
in der die meisten Fotos noch Schwarzweiß waren und man auf der Straße
spielen konnte, weil die Anzahl der Automobile noch recht überschaubar
war.
Ich habe die Landung auf dem Mond noch live im Fernsehen
gesehen, der Russe war noch der Feind und ein Bonanza-Fahrrad der
Oberknaller.
Wir spielten im Wald Krieg, wir fuhren Fahrrad ohne
Helm und mussten nach Hause, wenn die Straßenlaternen angingen (was man
aber nicht immer im Wald sehen konnte).
Die Väter gingen zur
Arbeit, die Mütter sorgten sich um Kinder und Haushalt und stolz fuhr
man ein Auto, das man seinerzeit nur bar kaufen konnte, weil die
Consumer-Kredite noch nicht erfunden und Schulden was anrüchiges waren.
In der Schule hatten wir zum Teil noch Lehrer, die im zweiten Weltkrieg
gedient haben. Die haben den Krieg genauso gesehen, wie man ihn sehen
musste und niemand konnte einem klarer machen, wie scheisse derselbe
ist.
Der Schulunterricht war noch echt und ziemlich
ideologiebefreit und wir haben viel über unser Land, Europa und andere
Kulturen gelernt. Sicherlich mehr als Ihr heute.
Wir reisten in
jungen Jahren mit Interrail quer durch Europa, mussten Währungen
wechseln, Grenzen überqueren und haben Menschen aus allen Herren Ländern
kennengelernt.
Wir sind es noch die das wahre, das schöne, das vielfältige Europa kennen und lieben.
Als wir klein waren gab es nicht viel, worum wir uns Sorgen machen
mussten. Ausser vielleicht, wenn wir Mist gebaut haben und vor unseren
Eltern geradestanden mit den Händen hinterm Rücken und gesenkten Kopf.
Das gab dann auch schon mal Haue – und dann war auch gut.
Das war der Deal.
Liebe Kinder, wir machen uns Sorgen um Euch.
Denn viele von Euch haben das Los der späten Geburt gezogen. Ihr wisst
nicht mehr, was Freiheit ist und dass man diese verteidigen muss. Ihr
wisst nicht mehr, was Stolz auf das Land der Väter ist, was Respekt
bedeutet oder wie man einen Bach aufstaut oder Kaulquappen züchtet.
Und viele von Euch wissen nicht mal mehr, dass es auch noch was anderes als eine Kanzlerin Merkel geben kann.
Wir machen uns Sorgen um Euch, weil Ihr auf die falschen Leute hört.
Sie träufeln Euch Gift ins Ohr und setzen Euch Scheuklappen auf, zwingen
Euch mit geheuchelter Liebe und der schneidenden Waffe des
Toleranzanspruches Ihren Willen auf.
Ihr sollt nicht sehen, was wirklich passiert und das ist recht einfach zu bewerkstelligen, weil Ihr es ja kaum anders kennt.
Das, was bei uns Entsetzen hervorruft, weil wir es als das erkennen was es ist, ist für Euch normal.
Aber bedenkt bitte:
Polizisten mit Maschinenpistolen auf dem Weihnachtsmarkt sind nicht normal.
Millionen von Menschen aus Afrika und dem Nahen Osten in unserem Land sind nicht normal.
Jeden Tag zehn Messerattacken sind nicht normal.
Ein Tatort, der eine real existierende Partei in die Ecke rechter Bombenwerfer bringt, ist nicht normal.
Die Zahl der Dinge, die nicht normal sind, ist Legion. Aber Ihr habt
Euch dran gewöhnt, Ihr kennt es kaum anders. Und deswegen machen wir uns
Sorgen.
Ihr versaut Euch gerade Euer Leben und was noch viel
schlimmer ist, Ihr versaut Euren Kindern und unseren Kindeskindern das
Leben. Und das tut Ihr, indem Ihr auf die falschen Leute hört und nicht
auf uns.
Die falschen Leute, das sind die Leute, die Leute wie
mich als „Rechten“ bezeichnen und damit Menschen meinen, die nichts
anderes im Sinn haben, als das Dritte Reich wieder auferstehen zu
lassen.
Nichts könnte uns ferner liegen als das. Wir, die wir um
1964 geboren wurden, haben die Verletzungen die der Krieg angerichtet
hat, noch gesehen. Wir waren umgeben von lebenden Zeitzeugen.
Ganz anders als Ihr heute, die Ihr darauf bauen müsst, dass die
Geschichtslehrer nicht lügen und die Medien Euch keinen Mist erzählen.
Wir machen uns Sorgen um Euch, weil Ihr die Opfer einer seit Jahren
laufenden Demagogie seit. Und wir entschuldigen uns bei Euch, weil wir
es nicht haben kommen sehen und als wir es sahen, war es zu spät.
Die, die heute vor dem Dritten Reich und den Nazis heutiger Zeit
warnen, sind die selben, die heute Eure Nachrichten manipulieren, die
Euren Schulunterricht ideologisch prägen und die Euch zu willfährigen
Werkzeugen einer Politik machen, an dessen Ende nur Krieg stehen kann.
Das ist der Krieg untereinander, das ist der Krieg zwischen den
europäischen Ländern und den Krieg der einen Religion gegen die andere
und der Krieg der Großkonzerne gegen das kleine mittelständische
Unternehmen.
Ihr hört auf Menschen, die "sozial" im Namen tragen und das Gegenteil tun.
Und wir sind schuld, weil wir nicht aufgepasst haben und es stoppten, als es noch ging.
Viele von uns wählen die #AfD. Ja, das tun wir.
Und das tun wir in der Hoffnung, unsere Verfehlungen der letzten
Jahrzehnte auffangen zu können und ein Europa zu stoppen das niemand
will, der seine Kinder liebt so wie wir Euch lieben.
Wir sind nicht böse. Wir sind keine „Nazis“. Wir sind nur Menschen, die die Vergangenheit kennen und die Zukunft sehen.
Das kommt wohl mit dem Alter. Hätte ich früher auch nicht so geglaubt, ist aber so. (Ja, gut, nicht bei allen aber bei vielen.)
Es geht uns nicht darum, die Uhr zurückzudrehen in die Zeit der drei
Fernsehkanäle und der Mutti in der Küche und Papi bei der Arbeit (wobei
da nichts grundsätzlich Falsches daran ist). Es geht uns darum, dass man
eine Zukunft gestaltet, die für unsere Kinder und Eure Kinder und dann
deren Kinder in Deutschland lebenswert ist.
Das Gegenteil ist der Fall.
Glaubt mir bitte eins, liebe Kinder: „#Multikulti“, „offene Grenzen“, „bedingungsloses Grundeinkommen“, "#Islam ist #Frieden",
„Klimawandel bekämpfen“ ein „Vereinigte Staaten von Europa“ und all der
andere Blödsinn, ist das exakte Gegenteil einer sicheren Zukunft, in
der man gerne leben möchte. Das schwöre ich Euch in die Hand.
Lasst Euch nicht erzählen, dass dies hier und heute das beste
Deutschland aller Zeiten ist. Das ist es nicht. Wir haben heute echte
Armut im Land, wir haben Gewalt bis zum Abwinken und wir haben einer
Religion Tür und Tor geöffnet, die uns nicht liebt und der wir zum Opfer
fallen werden mit allem was uns lieb und teuer ist.
Wir werden
von Menschen regiert, denen dieses Land – und damit auch Ihr – nichts
bedeutet. Sie verfolgen eine Ideologie und sie gehen dabei auch ganz
problemlos über Eure Leichen. Sie sind die, vor denen man warnen muss.
Ihr müsst nicht auf mich hören.
Ihr werdet es wahrscheinlich auch nicht.
Aber speichert den Brief an Euch den Brief an Euch ab und setzt den
Kalender in Eurem Handy auf den 18.12.2037. Ich bin dann möglicherweise
schon tot und meine letzten Worte werden wohl so was sein wie das, was
alle alten Menschen so von sich geben, wenn Sie auf dem Sterbebett
liegen: „Ich hatte eine gute Kindheit. Aber ich mache mir Sorgen um
Euch.“
Vielleicht denke ich aber auch einfach nur „Scheisse, ich wusste es und keiner wollte auf mich hören.“
Vielleicht lebe ich aber auch noch, sitze in einem Sessel und höre
draussen das Knattern von Maschinengewehren und Eure vom Lungenblut
erstickten Schreie und murmle so was wie „Selber schuld, Ihr seid alle
Idioten.“ und dann mache ich mir ein letztes Bier auf.
Vielleicht
kommt ja auch alles anders und Ihr habt Recht und wir Unrecht. Und
während ich das schreibe, muss ich lachen. Denn so wird es nicht kommen.
Wir werden Recht behalten, Ihr nicht und das macht uns Sorgen.
Passt auf Euch auf. Denn wir sind bald weg, wir Kinder der
geburtenstarken Jahrgänge und müssen Euch die Gestaltung der Zukunft
überlassen und das ist wirklich besorgniserregend."
Dieser historische Moment ist
wirklich unheimlich. Die Verbindung aus den übergeschnappten Sehnsüchten
der Intellektuellen meiner Generation (die 10 Jahre alt waren, als 68
über die Bühne rollte und die Rolling Stones "I can get no satisfaction"
brüllten), die jetzt überall in den Jurys, Gerichten und vor allem
Redaktionen hocken, ihrer moralischen Eitelkeit und ihrem Machtwillen,
der Überalterung der Gesellschaft (weshalb Jugend und infolgedessen eine
spürbare Jugendbewegung fehlt) und dem, was Konrad Lorenz "spätes
Gehorchen" nannte, bei der Tochter des kommunistischen Pastors Kasner,
diese Verbindung könnte Deutschland unwiederbringlich zugrunde richten.
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