Vor 50 Jahren waren fast nur die Volksmusikeinlagen bei "Unter unserem Himmel" gut. Der Musikantenstadl mutete einem unmögliche Machwerke zu, die als Volksmusik zu bezeichnen eine Frechheit ist, da die Qualität minderwertig war und es sich in keiner Weise um lebendige Tradition handelte, sondern um schlechte Schlager in bayerischem Dialekt oder gar um im Janker vorgetragene Schlager auf hochdeutsch mit etwas Tubaakzenten und Klarinettengedudel als zusätzlichem Kolorit. Peinlicher war nur noch die Anmaßung, mit der diese Leute mit ihrem Turbopseudofolk für sich beanspruchten, Tradition zu leben.
Biermösl Blosn erfand sich eine gänzlich neue Tradition, insofern als die Familie Well linksextremistische Themen salonfähig machte. Aber die Anmaßung, mit der die Wells heute, am Ende ihres mit Ulk und Provokation begonnen Siegeszuges, nur noch, was stramm links auftritt, als volkstümlich gelten lassen, und dies toternst meinen, ist noch ein paar Nummern größer und widerwärtiger als die einstige der beim Musikantenstadl auftretenden Witzfiguren. Sehr ärgerlich, zumal das Beispiel der Wells Schule machte. Man höre sich nur die Kommentare über die fränkische Volksmusik von Boxgalopp an, mit denen die Kinder durch Framing indoktriniert werden! Boxgalopp sind begabte Musiker aus der Gegend von Bamberg, aber es wird ungefähr so getan, als hätten sie die Volksmusik erfunden und als hätte es zuvor nur den schrulligen Musikantenstadl gegeben. In Wirklichkeit stehen alle bayerischen Volksmusiker, die etwas taugen, heute in den Fußstapfen von Wastl Fanderl. Ganz zu schweigen von Emanuel Kiem.
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