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Mittwoch, 6. Dezember 2023

Verlogenheit, wohin man blickt

Die LGBTQIA+-Bewegung – ich kann die Buchstabenfolge immer noch nicht auswendig – ist eine Mogelpackung. Alice Weidel ist lesbisch, aber nicht queer. Der Ex-Muslim Ali Utlu oder der Rechtsanwalt Ralf Höcker sind schwul, aber weder transgender noch asexuell. Kurz: Homosexuelle Menschen fühlen sich von den lauten Propagandisten der Bewegung nicht nur nicht vertreten, sondern geradezu benutzt. Und sie werden mit Getöse beschimpft, wenn sie die Glaubensartikel der Bewegung nicht teilen. Lesbische Frauen lieben nun mal Frauen, nicht Männer, die das gerne sein wollen. Das aber wird ihnen außerordentlich verübelt.

Einige der von Mann zu Frau Mutierten sind die Allerlautesten. Und sie haben nicht nur die politmediale Öffentlichkeit weitgehend auf ihrer Seite, auch die Regierung. Eine Transfrau ist eine Frau, behauptete kürzlich Familienministerin Paus, die offenbar beim Biologieunterricht gefehlt hat. Von Transmännern, also Frauen, die sich als Männer fühlen, hört man hingegen erstaunlich wenig. Was man von ihnen hört und sieht, ist eher dezent und bescheiden. Kein Muskelspiel, keine auffälligen Accessoires – und vor allem kein Anspruch auf Öffentlichkeit. Ganz anders einige der Männer, die sich als Frauen fühlen. Georgine Kellermann, einst ein Georg, behauptet zwar von sich, die schönste Frau der Welt zu sein, trägt aber wenigstens das eigene schüttere Resthaar und kleidet sich wie eine Sekretärin der 50er-Jahre. Das ist noch einigermaßen erträglich. Tessa aber, biologisch identisch mit Markus Ganserer, trägt eine üppige Langhaarperücke und kleidet sich wie der schwüle Traum eines Mannes von einer zu allem bereiten Frau. So erschien er/sie/es kürzlich im Familienausschuss des Bundestags in einem durchsichtigen Dessous, das großzügig Blicke auf BH und Bauch gewährte. Niemand protestierte und verwies auf die Würde des hohen Hauses. 

Die sah Bundestagspräsidentin Petra Pau offenbar eher durch die konservativ-klassisch gekleidete Beatrix von Storch beeinträchtigt, die zwei Ordnungsrufe kassierte, weil sie den/die/das Abgeordnete Tessa Ganserer mit dem Namen ansprach, der in seinem Pass und im Abgeordnetenverzeichnis steht: Markus. Ein Ordnungsruf kostet 1000 Euro, bei Wiederholung 2000. Und wenn das sogenannte Selbstbestimmungsgesetz verabschiedet ist, schlägt die Erwähnung des „Deadnames“ der mutierten Person mit 10.000 Euro zu Buche. Die Wahrheit soll uns lieb und teuer sein. Die Wahrheit über Markus Ganserer: Er ist 45 Jahre alt, stammt aus Zwiesel im Bayerischen Wald, machte nach der Hauptschule eine Ausbildung zum Forstwirt, und hat nichts mit Tessa Ganserer zu tun, auch wenn die „Linke“ mit der SED rechtsidentisch sein mag. Ihn gab es bis zum November 2018. Er saß fünf Jahre für die Grünen im Bayerischen Landtag, hat mit seiner damaligen Frau zwei Kinder gezeugt und gelangte 2021 auf einem Frauenplatz in den Bundestag. Ganserer hat weder sein Geschlecht operativ angleichen lassen, noch hat er seinen Personenstand amtlich geändert. Tessa aber meint, sie sei „mit jeder Faser meines Körpers Frau“. Denn schließlich: „Ein Penis ist nicht per se ein männliches Sexualorgan.“ Und ihren beiden Söhnen ist sie selbstredend die Mutter, jedenfalls lässt sie sich so anreden.

Das erklärt natürlich vieles, auch, dass sich Tessa nicht für eine tatsächliche „Transition“ entschieden hat – dann hätte sie keine Kinder zeugen können. Also

er. Oder wie oder was. Nun kann es viele gute und nicht ganz so gute Gründe geben, warum ein Mann eine Frau sein will. Tatsächlich gibt es das ja, Menschen, die sogenannten Zwitter, die sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane haben und darunter leiden. Es gibt sexuellen Fetischismus, worunter auch die Lust am Verkleiden gezählt wird. Doch während das beim Indianerspiel als kulturelle Aneignung gilt, müssen Frauen eben hinnehmen, wenn sich Männer mit minderem Geschmack als Frauen verkleiden. Überdies ist ja nicht zu bezweifeln, dass Frausein heute mit allerlei Privilegien einhergeht. Nein, nicht nur der Frauenparkplatz ist gemeint. Sondern die Frauenquote hier, da und dort, mit deren Hilfe Ganserer in den Bundestag gelangte, was sich finanziell wirklich lohnt. Nun, seit das Wechseln der Geschlechtsidentität beklatscht und propagiert wird, unterziehen sich viele junge Menschen einer medizinischen Behandlung, die sie später bitter bereuen, etwa, wenn sie feststellen, dass sie gar kein Mann sein, sondern Frauen lieben wollen. Das genau ist das Gefährliche am neuen Selbstbestimmungsrecht. Und, dass es Ungleiches gleich macht und damit Ungerechtigkeit schafft, etwa im Frauensport. Oder Übergriffigkeit sanktioniert, etwa durch den Zugang von biologischen Männern zu geschützten Frauenräumen. 

Monika Mengel, einst Sängerin bei den „Flying Lesbians“, aus einer Zeit, als man manches noch heiter nehmen konnte, hat beim Familienministerium gegen das Selbstbestimmungsrecht protestiert. Das Gesetz stärke in erster Linie die Rechte von Männern, die nun dafür sorgten, dass eine gefühlte Identität Gesetzeskraft annehmen kann. Das ist nun wirklich ein genialer Schachzug. Macht Gefühle zur Staatsräson.   Cora Stephan

Auch was die Verwirrung bezüglich der Geschlechterrollen betrifft, sind Deutschland und Israel übrigens besonders übergeschnappt. Das ist nicht die einzige Gemeinsamkeit, die die beiden Länder haben. Aber es wird noch lange dauern, bis die Psychiatrie dem komplementären Dachschaden von Juden und Deutschen Aufmerksamkeit schenken wird.

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