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Sonntag, 10. Dezember 2023

Wikipedia - Lexikathek des Halbwissens

Wie gefährlich Wikipedia manipuliert oder manipuliert wird, aber auch welche Wissensalternativen es gibt, klärt dieser an Fakten und Quellen reiche Artikel:

"Wikipedia: Eine offene Enzyklopädie oder eine verdeckte Propaganda-Plattform?

Als die siebtmeist besuchte Website der Welt und die bei weitem bekannteste Online-Enzyklopädie hat Wikipedia einen hohen Einfluss auf das Wissen und das Weltbild zahlreicher Menschen.

Dabei wird Wikipedia im Allgemeinen als ein transparentes und meist zuverlässiges Gemeinschafts­-Projekt angesehen. Bei genauerer Betrachtung stellt sich jedoch heraus, dass dies nicht der Fall ist.

Tatsächlich wird die englische Wikipedia mit ihren 7 Milliarden Seitenaufrufen pro Monat von nur 500 aktiven Administratoren verwaltet, deren wahre Identität in vielen Fällen unbekannt bleibt.

Die deutsche Wikipedia mit rund zwei Millionen Seiten und rund einer Milliarde Seitenaufrufen pro Monat wird von lediglich 30 Funktionären und 150 Administratoren kontrolliert (siehe Grafik unten).

Zudem haben Studien gezeigt, dass 80% aller Wikipedia-Inhalte von nur 1% aller Autoren geschrieben werden, was wiederum nur einigen hundert meist unbekannten Personen entspricht.

Einfluss durch Unternehmen

Es liegt auf der Hand, dass eine solch intransparente und hierarchische Struktur anfällig für Korruption und Manipulation ist. Die berüchtigten “bezahlten Redakteure”, die von Unternehmen und spezialisierten PR-Agenturen eingesetzt werden, sind nur ein Beispiel dafür.

In einem der bekanntesten Fälle war ein Projektmanager des Pharmakonzerns Merck zugleich Administrator der deutschen Wikipedia und manipulierte Artikel zur Geschichte und den Produkten von Merck. Der Fall wurde 2015 aufgedeckt, hatte für den Administrator indes keine Folgen.

In einem anderen Fall nutzte ein deutscher Journalist und PR-Berater mehrere Konten, um den französischen Pharmakonzern Sanofi-Aventis auf Wikipedia gegen kritische Berichte zu schützen.

2014 zeigten Recherchen, wie Lufthansa Daten zu Fluglärm aus Wikipedia entfernte, Fahrzeugbauer MAN Angaben zu seiner Panzerproduktion im Zweiten Weltkrieg, Daimler Hinweise zu politischem Lobbying, und Boehringer-Ingelheim Informationen zum hergestellten “Agent Orange”.

2023 wurden Mitarbeiter des indischen Rohstoffmilliardärs Gautam Adani dabei erwischt, wie sie mit über 40 falschen Konten und bezahlten Redakteuren, darunter ein einfluss­reicher Wikipedia-Sichter, Artikel zur Adani-Gruppe und ihrem Gründer manipulierten.

Einige dieser Aktionen werden durch Wikipedia-Autoren selbst bemerkt, andere werden durch externe Rechercheure aufgedeckt, wieder andere bleiben dauerhaft unentdeckt.

Dieser undurchsichtige Unternehmenseinfluss auf Wikipedia ist indes nur die Spitze des Eisbergs. Tatsächlich reicht die verdeckte und systematische Manipulation der Wikipedia noch viel tiefer.

Geheimdienste

Bereits 2007 fanden Rechercheure heraus, dass einer der aktivsten und einflussreichsten englischen Wikipedia-Administratoren, genannt “Slim Virgin”, in Wirklichkeit ein ehemaliger britischer Geheimdienst-Informant war, der unter falschem Namen in Kanada lebte.

Ebenfalls 2007 konnten Forscher nachweisen, dass CIA- und FBI-Mitarbeiter Wikipedia-Artikel zu kontroversen Themen wie dem Irak-Krieg und dem Militärgefängnis Guantanamo bearbeiteten.

In jüngerer Zeit stellte sich heraus, dass ein weiterer äußerst produktiver und aggressiver Wikipedia-Redakteur mit dem Namen “Philip Cross” mit dem britischen Geheimdienst sowie mit mehreren britischen Establishment-Journalisten in Verbindung stand. “Philip Cross” diffamierte unter anderem unabhängige Journalisten und Akademiker, die britische Militäreinsätze kritisch sahen.

2023 wurde zudem bekannt, dass die Regierung Saudi-Arabiens sechzehn Agenten als Administratoren in der Wikipedia platzierte, die Artikel zu politischen Themen kontrollierten und die Identitäten zweier unabhängiger Administratoren an die saudischen Behörden verrieten.

Selbst in der Schweiz wurden nicht identifizierte Staatsangestellte kurz vor einer öffentlichen Abstimmung über die Befugnisse des Schweizer Geheimdienstes dabei erwischt, wie sie Wikipedia-Einträge über den Geheimdienst und seine Vergangenheit beschönigten.

Israelischer Einfluss

Neben einigen westlichen Ländern ist Israel einer der aktivsten und einflussreichsten staatlichen Akteure auf Wikipedia.

So ist bekannt, dass das 2006 gegründete israelische Ministerium für strategische Angelegenheiten und öffentliche Diplomatie pro-israelische Aktivisten in verschiedenen Ländern koordiniert, die Wikipedia und andere Online-Plattformen im Sinne der israelischen Interessen bearbeiten. Zu diesem Zweck hat das Ministerium sogar eine App namens Act.IL entwickelt, mit der sich verschiedene Aufgaben schnell definieren und zuweisen lassen.

Die israelischen Bemühungen um die Gestaltung von Wikipedia-Artikeln werden von einigen hochrangigen Persönlichkeiten unterstützt. So hat beispielsweise der IT-Unternehmer, IDF-Kommandeur und spätere israelische Premierminister, Naftali Bennet, früher Kurse zur “zionistischen Bearbeitung” von Wikipedia organisiert.

In Deutschland wurde einer der aggressivsten Wikipedianer nach einem zweijährigen Rechts­streit als politischer Agent entlarvt, der als ausländischer Freiwilliger in der israelischen Armee diente. Der Agent verwendete das Pseudonym “Feliks” – eine Anspielung auf Feliks Dzerzhinsky, den Architekten der sowjetischen “Roten Terrors” – und manipulierte hunderte von Artikeln.

Im Jahr 2021 wurde aufgedeckt, dass die amerikanisch-jüdische Anti-Defamation League (ADL) über ein ganzes Team von neun Mitarbeitern verfügte, die sich der Bearbeitung von Wikipedia und der Einarbeitung von ADL-Quellen in Wikipedia-Artikel widmeten. Die ADL war zuvor in mehrere illegale Spionageoperationen verwickelt und wurde von Victor Ostrovsky, einem Whistleblower des Mossad, als Instrument des israelischen Geheimdienstes entlarvt.

Wikipedia selbst wurde 2001 von zwei amerikanisch-jüdischen IT-Unternehmern, Jimmy Wales und Larry Sanger, gegründet. Während Sanger die Plattform inzwischen verlassen und kritisiert hat (siehe unten), ist Wales weiterhin Vorstandsmitglied der Wikimedia Foundation und erhielt 2015 den mit einer Million Dollar dotierten israelischen Dan-David-Preis für technologische Leistungen.

Private Geheimdienste

Neben staatlichen Nachrichtendiensten manipulieren auch private Geheimdienste Wikipedia-Artikel im Rahmen von verdeckten PR- und Verleumdungs­kampagnen für Firmen- und Regierungskunden.

So enthüllten die 2022 geleakten Abu Dhabi Files, wie ein privater Schweizer Geheimdienst namens Alp Services im Auftrag der Herrscher der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) heimlich Wikipedia-Artikel in mehreren Sprachen manipulierte. Ziel dieser millionen­schweren Operation war es, Personen und Organisationen, die von den VAE als unfreundlich angesehen wurden, zu diskreditieren oder sogar in den Ruin zu treiben.

Zu diesem Zweck platzierte Alp Services zunächst verleumderische Artikel über die Zielpersonen in verschiedenen Medien und bat dann “freundliche Wikipedia-Moderatoren” um Unterstützung, um die negativen Informationen zu ihren Wikipedia-Artikeln hinzuzufügen sowie jegliche Korrektur­versuche zu blockieren. Schließlich sorgte Alp Services noch dafür, dass die negativen Informationen in der Google-Internetsuche weit oben auftauchten.

Die Kampagne im Namen der VAE – nur eine von mehreren derartigen Operationen von Alp Services – führte zum Konkurs mindestens eines Unternehmens und beschädigte den Ruf eines UN-Menschen­rechts­experten, der Wikipedia später als “ein Monster” bezeichnete.

“Eine der gefährlichsten Internetseiten”

Viele dieser Wikipedia-Akteure bearbeiten fast den ganzen Tag und jeden Tag Artikel, was darauf hindeutet, dass sie entweder von engagierten Freiwilligen mit viel Freizeit, oder von bezahlten Profis, oder aber von einer ganze Gruppe von Personen betrieben werden.

Darüber hinaus können Artikel, die von diesen Akteuren bearbeitet werden, zumeist nicht ohne weiteres korrigiert werden, da die oben genannten Administratoren jederzeit Änderungen rückgängig machen oder widersprechende Benutzer einfach sperren können.

Viele dieser verdeckten Kampagnen versuchen, Regierungs- und Industrie­­­-Positionen durchzusetzen und den Ruf kritischer Personen und Organisationen zu beschädigen. Die deutsche NGO Wiki-Radar bezeichnete Wikipedia in einem Buch deshalb als “eine der gefährlichsten Websites des Internet”.

Besonders betroffen von dieser Art der systematischen Manipulation sind Wikipedia-Artikel zu politischen und geopolitischen, kommerziellen, gesellschaftlichen, medizinischen und einigen historischen Themen sowie Biographien unangepasster Akademiker, Journalisten und Politiker.

In einigen Fällen führte die anonyme Diffamierung auf Wikipedia bis zum Suizid der Betroffenen.

Die “Skeptiker”-Bewegung

Neben PR-Firmen und staatlichen Akteuren spielen auch mehrere aktivistische Gruppen eine wichtige Rolle bei der Bearbeitung und Manipulation von Wikipedia-Artikeln.

Eine der einflussreichsten, aber am wenigsten bekannten Aktivisten­­gruppen auf Wikipedia sind die sogenannten “Skeptiker”, eine obskure und sektenähnliche Organisation, deren Mitglieder nicht etwa offizielle Positionen “skeptisch” sehen, sondern vielmehr Kritiker solcher Positionen. So dienen die “Skeptiker” im Wesentlichen als “Cyberkrieger” für politische und kommerzielle Interessen.

Die “Skeptiker” konzentrierten sich ursprünglich vor allem auf esoterische Themen wie UFOs, Homöopathie und Parapsychologie (daher der Name “Skeptiker”), haben ihre Aktivitäten inzwischen aber auf weitaus komplexere politische, medizinische und wissenschaftliche Bereiche ausgedehnt.

Obwohl die meisten “Skeptiker” selbst keine Wissenschaftler sind, verteidigen sie oft einen angeblichen wissenschaftlichen “Konsens” oder eine “Autorität” und verunglimpfen Kritiker einer offiziellen Position als “Spinner” oder “Verschwörungs­­theoretiker”. Typische Beispiele sind Debatten zu pharmazeutischen Fragen, dem globalen Klimawandel oder Geheimdienst­operationen.

“Skeptiker” halten einerseits echte und manchmal gefährliche Quacksalberei von Wikipedia fern, unterdrücken andererseits aber auch legitime Debatten über kontroverse Themen.

Im Jahr 2010 starteten die “Skeptiker” eine Initiative namens “Guerrilla Skepticism on Wikipedia” (GSOW), um ihre Mitglieder in aggressiver Wikipedia-Bearbeitung zu schulen. Ihre globalen Wikipedia-Aktivitäten werden seither auf einer eigenen Skeptizismus-Website koordiniert.

2019 erklärte ein britisches Mitglied der “Skeptiker” in einem Kommentar zu Ernährungs­studien selbstbewusst, dass “die Skeptiker Wikipedia immer beherrschen werden”.

Auch während der Coronavirus-Pandemie (2020-2022) spielten die “Skeptiker” eine zentrale Rolle auf Wikipedia, indem sie offizielle, aber zumeist falsche Positionen durchsetzten und kritische Forscher, Ärzte und Journalisten diffamierten. So wurde beispielsweise ein Laborursprung des Virus als “Verschwö­rungs­theorie” abgetan und die Schutzwirkung der Impfstoffe deutlich übertrieben.

Im Jahr 2022 wurde ein anonymer Wikipedia-Autor und “Skeptiker” schließlich als ein FBI-Informant aus Texas enttarnt, der auf “Online-Marketing” spezialisiert war und für das FBI-Programm “InfraGard” arbeitete. Diese Entdeckung könnte darauf hindeuten, dass einige Mitglieder der “Skeptiker”-Bewegung tatsächlich im Auftrag von Geheimdiensten aktiv sind.

Weitere Aktivisten

Eine weitere Gruppierung, die bei der Bearbeitung und Manipulation von politischen und gesell­­schaft­­lichen Themen in der Wikipedia besonders aktiv ist, ist die sogenannte “Antifa-Bewegung” (siehe Grafik unten). Die moderne “Antifa-Bewegung” unterstützt dabei interes­santer­weise zumeist eine pro-amerikanische und pro-israelische Politik.

So ergab eine detaillierte Recherche, dass in der deutschen Wikipedia viele Beiträge zu politischen und gesellschaftlichen Themen von einem Klavierlehrer und Antifa-Mitglied verfasst wurden, der unter Namen wie “Jesusfreund” und “Kopilot” täglich mehrere Stunden Schreibarbeit leistete.

Auch beim komplexen Thema Klimawandel verteidigen Aktivisten die offizielle Darstellung und diffamieren kritische Autoren. Einige dieser Aktivitäten werden von Regierungen gefördert, so das “Projekt zur Verbesserung der Kommunikation von Wissen über den Klimawandel durch Wikipedia”.

2019 stellte sich zudem heraus, dass deutsche Wikipedia-Artikel zu den Themen Energiewende, Globale Erwärmung, Klimaschutz, Klimawandel-Leugnung, Wissenschafts-Leugnung, Windenergie, Photovoltaik und Greta Thunberg alle denselben Hauptautor haben: ein Mitglied der politischen Partei Die Grünen und der deutschen “Skeptiker”-Bewegung.

Wikipedia und das WEF

Es überrascht vielleicht nicht, dass Wikipedia-Gründer Jimmy Wales solche verdeckten Operationen wiederholt gutgeheißen hat. Wales ist ein Freund des ehemaligen britischen Premierministers Tony Blair – 2012 heiratete Wales sogar die vormalige Tagebuch-Sekretärin Blairs – sowie ein “Young Global Leader” des Davoser Welt­wirtschafts­forums (WEF).

Apropos Davos: Wikimedia hat selbst ein Vermögen von mehr als 160 Millionen Dollar angehäuft, das zum großen Teil nicht von faulen Studenten, sondern von großen US-Konzernen und einflussreichen Stiftungen gespendet wurde, was wiederholt zu Interessens­konflikten geführt hat.

Die ehemalige CEO von Wikimedia, Katherine Maher (2016-2021), arbeitete zuvor beim einfluss­reichen amerikanischen Council on Foreign Relations (CFR) sowie in einer Untergruppe des amerikanischen National Endowment for Democracy (NED), das auf weltweite Einfluss­operationen und “Regimewechsel” spezialisiert ist.

Katherine Maher ist außerdem ein WEF Young Global Leader, ein Senior Fellow des mit der NATO verbundenen Atlantic Council, sowie Mitglied des Foreign Affairs Policy Board des US-Außen­mini­steriums. Im Jahr 2016 äußerte ein tunesischer Politiker den Verdacht, dass Maher in Wirklichkeit eine Mitarbeiterin oder Agentin des US-Geheimdienstes sein könnte.

Auch Wikimedia Deutschland ist einschlägig vernetzt: So war der ehemalige Geschäfts­führer der Wikimedia Deutschland zuvor Vizepräsident für Unter­nehmens­kommunikation bei der Bertelsmann-Stiftung und wechselte danach als Staatssekretär in die Berliner Landes­regierung. Bertelsmann ist zudem Unternehmenspartner der Atlantik-Brücke und betreibt über den Dienstleister Arvato die sogenannte “Inhaltsmoderation” für das deutschsprachige Facebook.

Geopolitische Aspekte

Der Umstand, dass Wikipedia von westlichen und israelischen Geheimdiensten beeinflusst wird, dürfte auch erklären, warum Wikipedia-Artikel zu geopolitischen Themen wie Russland und Iran meist mit den geopolitischen Interessen westlicher Länder im Einklang stehen.

Im Übrigen befinden sich viele führende Autoren der russischen Wikipedia nicht in Russland, sondern in der Ukraine, Deutschland und den Vereinigten Staaten. Ebenso befinden sich viele führende Autoren der persischen Wikipedia nicht im Iran, sondern in den Vereinigten Staaten, Kanada, Frankreich und Deutschland.

Im Zuge der russischen Invasion der Ukraine (2022) starteten Wikimedia und das ukrainische Außenministerium eine gemeinsame Kampagne, “um Artikel über die Kultur und das Volk der Ukraine in so vielen Sprachausgaben der Wikipedia wie möglich zu erstellen und zu verbessern.”

Die fehlende Kontrolle über Wikipedia-Autoren dürfte zudem erklären, warum einige nicht-westliche Länder beschlossen haben, den Zugang zu Wikipedia ganz zu sperren. Selbst das Nato-Mitglied Türkei blockierte den Zugang zu Wikipedia zwischen 2017 und 2020 zum “Schutz der nationalen Sicherheit”, nachdem politische Verbindungen zu einer Terrorgruppe erwähnt wurden.

Schließlich verweisen US-Suchmaschinen und Social-Media-Plattformen zunehmend auf Wikipedia, um “kontroverse Themen” für die Nutzer “einzuordnen” oder zu unterdrücken. Die soeben erwähnten Hintergründe könnten dazu beitragen, die Gründe dafür zu verstehen.

Wikipedia-Mitgründer vertraut Wikipedia nicht mehr

In einem Interview aus dem Jahr 2021 erklärte Wikipedia-Mitgründer Larry Sanger, dass er der von ihm geschaffenen Website nicht mehr vertraue. Insbesondere merkte Sanger an, dass Themen und Kontroversen, die nicht in den “Mitte-Links Mainstream-Medien” auftauchen, auch nicht auf Wikipedia erscheinen können.

Tatsächlich akzeptiert Wikipedia fast nur etablierte Medien als “zuverlässige Quellen”, während unabhängige Medien, egal welcher Qualität, weitgehend ausgeschlossen bleiben. Sogar einige konservative Establishment-Medien wurden als “unzuverlässige Quellen” verbannt.

In einem Interview mit dem US-Journalisten Glenn Greenwald aus dem Jahr 2023 argumentierte Sanger, dass Wikipedia zu einem “Kontrollinstrument” in den Händen des amerikanischen Establishments und der Geheimdienste geworden sei, und fügte hinzu, dass “keine Enzyklopädie jemals so unausgewogen war wie Wikipedia”.

Sanger betonte, dass “ein großer Teil der Geheimdienst- und Informations­kriegs­führung online stattfindet, auf Websites wie Wikipedia”, und dass die Geheimdienste “das Wikipedia-Spiel gelernt haben und ihren eigene Leuten nutzen, um ihre Botschaften zu transportieren”.

Sanger hat seitdem geholfen, zwei Alternativen zu Wikipedia ins Leben zu rufen, Justapedia und Encyclosphere, die sich beide um Objektivität, Neutralität und Anstand bemühen. Weitere Wikipedia-Alternativen sind beispielsweise WikiSpooks (Tiefenpolitik), Scholarpedia (wissenschaftliche Themen) und Metapedia (national-konservativ).

Fazit: WikiWho?

Wie in diesem Artikel dargelegt, mag Wikipedia vor zwei Jahrzehnten als Gemeinschafts­projekt und offene Enzyklopädie begonnen haben, hat sich seitdem jedoch zunehmend zu einer verdeckten Propaganda-Plattform entwickelt, die von Unternehmen, staatlichen Akteuren und Aktivistengruppen beeinflusst wird.

Um in der Wikipedia zumindest ein gewisses Maß an Transparenz zu schaffen, haben deutsche Forscher ein kostenloses Webbrowser-Tool namens WikiWho entwickelt, mit dem die Leser farblich darstellen können, wer genau was in Wikipedia bearbeitet hat. In vielen Fällen sieht das Ergebnis etwa so bedenklich aus, wie man es erwarten könnte.


Quelle:

https://swprs.org/wikipedia-und-propaganda

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