Sie alle kennen die wilde Schwermut, die uns angesichts der
Akademikerprekariatsüberproduktionskrise ergreift. Wie unwiederbringlich
sind die Zeiten dahin, da ein auch nur in Teilen absolviertes
geisteswissenschaftliches Studium einen sicheren Arbeitsplatz an der
Uni, bei einer Partei, Stiftung, Kulturstätte oder in irgendwas mit
Medien bedeutete und auf Partys nicht betretenes Schweigen eintrat,
sobald sich jemand als Germanistin oder Theaterwissenschaftler
vorstellte. Aber heute! Und erst die ganzen Soziologen, Politologen,
Sozialpsychologen, Kommunikationskundler, Kulturbegleitbeschwafler,
Philokraten, Allosophen, Verbrechenskundler (Neuzeitgeschichtler),
interdisziplinären GeschlechterforscherInnen und Genderistas! (Sie
kennen diesen gemeinen köstlichen Witz, was ein Politikwissenschaftler
ohne Job zu einem Politikwissenschaftler mit Job sagt? "Einmal Pommes
mit Majo bitte!")
Nun zieht unsere Bundeskanzlerin zumindest
einen Teil dieses Verdammtenbataillons an ihre immer noch fabelhaft
nährenden Brüste, indem sie eine Milliarde Euronen in den "Kampf gegen
rechts" lockermacht. Das ist zwar einerseits gemein und bei Zwielicht
besehen verfassungswidrig, aber anderseits ein generöses ABM-Programm
für einen basket of deplorables, den die Universitäten in den
vergangenen Jahren bis an den Rand mit unvermittelbaren Nieten gefüllt
haben. Die rechte Opposition – und darin gerade der "Flügel", dessen
Mitglieder doch ständig Jobs auch für eingeborene Minderbegabte fordern –
sollte wenigstens das akzeptieren; die Leute, die ihnen jetzt
hinterherschnüffeln, über sie schreiben, ermitteln, wer wo was zu wem
gesagt hat und sie wortarm denunzieren, müssten sonst von Hartz IV
leben.
Ich weiß nicht, ob die Verfasser dieses
epochalen Dreieinhalbseiters ebenfalls Kohle aus dem
Gegen-rechts-Reptilienfonds bekommen, verdient hätten sie es. Denn der
besagte Kampf muss ja, wenn er totaler werden soll, als wir es uns heute
überhaupt erst vorstellen können, auch in der bzw. gegen die
Vergangenheit geführt werden. Und wie wir sehen, wird er tatsächlich geführt.
Die größten Verbrechen werden immer dadurch begangen, dass durch exzessive Übertreibung von etwas ursprünglich Gutgemeintem zu weit gegangen wird.
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