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Montag, 13. Mai 2024

Das Wichtigste ist jetzt, die Ängste der anderen ernst zu nehmen

Ehrlich gesagt, ist mir Daniele Ganser unsympathisch. Aber andererseits ist meine Zustimmung zu seinen Ansichten so hoch, dass ich mich schon bei der Frage ertappt habe, ob ich mein eigenes Spiegelbild hasse. Es gibt tatsächlich nur ein einziges Detail, bei dem meine Wahrnehmung rückblickend von der Gansers abwich! Die Twin Towers! Damals, im September brach ich sogar den Kontakt zu einem apulischen Architekturstudenten ab, der sich (lange bevor Experten ihre argwöhnischen Vermutungen artikulierten, um stante pede als Verschwörungstheoretiker verleumdet zu werden) darauf versteifte, dieses Verbrechen hätten die Amerikaner begangen, um es den Arabern in die Schuhe zu schieben.

Es schien mir ein unreflektiertes, typisch südeuropäisches Vorurteil gegenüber dem bitterbösen Norden zu sein, der in den Augen von Kalabresen, Apuliern und Griechen (Portugiesen und Sizilianer haben mehr Rückgrat) an allem schuld ist, was auf der Welt schief geht und der vornehmlich aus USA, Deutschland und der Schweiz besteht. Diesen drei Ländern wurde im Süden mttlerweile die Rolle des Sündenbocks aufgehalst (in D halste man sie auch selber auf, wie an Claudia Roth, Baerbock, Habeck klar zu erkennen), die früher sehr lange die Juden spielen mussten. 

Außerdem schien mir der Gedanke, die USA hätten selber die Twin Towers gesprengt, schon deshalb absurd, weil sie in meinen Augen ein solches Spektakel 1. nicht nötig hatten und 2. nie hätten geheim halten können, wenn es eine Geheimoperation gewesen wäre. 

Nach der Sprengung von Nordstream und nach der erbärmlichen Performance deutscher "Journalisten" - einem Menschenschlag, den als Relotius-Fanclub zu bezeichnen die mindeste Notwendigkeit ist - , die sie seit 2011 und erst recht seit der Coronazeit bieten, denke ich allerdings anders hierüber, und dass Luigi, der Architekturstudent aus Apulien (Tarak Ben Ammar sagte:"Die Italiener sind die Araber des Nordens", was ichzumindest, was Kalabresen und Apulierbetrifft bestätigen kann), womöglich doch recht hatte. Ich kann heute somit jeden Satz von Ganser bekräftigen und unterschreiben. Damals, zur Zeit von 9/11, konnte ich mir absolut nicht vorstellen, dass das Management in Politik, Wirtschaft und Journalismus in D und den USA, ja selbst in der EU, so erbärmlich sein könnte, wie es sich erwies!! Ich glaubte an den Euro, an die NATO, an die Voraussicht Waigels, Kohls und Schmidts. Es leuchtete mir, trotz der dabei zu erwartenden hohen Hindernisse, ein, dass Irakkrieg und Afghanistankrieg geführt werden mussten. Ja, dass diese Kriege nicht zu führen, einer Kapitulation gleichkäme. Als Wolfowitz später bekannte, man habe nicht damit gerechnet, dass derartige Schwierigkeiten auftreten könnten, war ich entsetzt über die Weltfremdheit, die sich hierdurch erwies... Inzwischen halte ich die USA nicht nur für einen inkompetenten Saustall, sondern für jeden Verbrechens fähig. Der gesamte Westen ist anscheinend ein Irrenhaus, in welchem jeder zum nützlichen Idiot des anderen wurde. 

Besonders gut an Gansers Ausführungen ist, dass er den jetzt für uns alle notwendigen Schritt klar erkennt und benennt: Wir müssen die Ängste der anderen ernst nehmen und uns bemühen, sie zu verstehen und gemeinsam untersuchen, welche Ängste berechtigt sind und welche nur von interessierter Seite geschürt werden, um eine Agenda durchzusetzen.


In diesem Sinne engagiert sich auch Friedrich Pürner. Man kann ihn hier hören, wie er ausführlich erzählt, was er erleben musste. 

Hier kann man seinen weiteren Werdegang verfolgen.

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