Warum das Leben, das Lebend'ge hassen?
Beschaue nur in mildem Licht
das Menschenwesen, wiege zwischen Kälte
und Überspannung dich im Gleichgewicht;
und wo der Dünkel hart ein Urteil fällte,
so lass ihn fühlen, was ihm selbst gebricht;
du, selbst kein Engel, wohnst nicht unter Engeln,
Nachsicht erwirbt sich Nachsicht, liebt geliebt.
Die Menschen sind, trotz allen ihren Mängeln,
das Liebenswürdigste, was es gibt;
fürwahr, es wechselt Pein und Lust.
Genieße, wenn du kannst, und leide, wenn du musst,
vergiss den Schmerz, erfrische das Vergnügen.
Zu einer Freundin, einem Freund gelenkt,
mitteilend lerne, wie der andre denkt.
Gelingt es dir den Starrsinn zu besiegen,
das Gute wird im ganzen überwiegen. Goethe
Wonach soll man am Ende trachten?
Die Welt zu kennen und sie nicht verachten. Goethe
Säume nicht, dich zu erdreisten,
wenn die Menge zaudernd schweift,
Alles kann der Edle leisten,
der versteht und rasch ergreift. Goethe
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