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Donnerstag, 28. März 2024

Das Christentum

Das Christentum besitzt viel ungenutztes Potential. Es ist, mit Roger Köppels Worten, eine unterbewertete Aktie. Solange es von Leuten verwaltet wird, deren Hirn verkleistert ist (wie bei den meisten Vordenkern unserer Zeit in der jetzt gerade in den Riemen hängenden Generation und nicht nur bei den Repräsentanten der Kirchen), wird sich daran allerdings nichts ändern. Aber charakterstarke Männer wie Martin Michaelis sind nicht nur wendig, sondern ihre Schritte auch sehr durchdacht. Ich glaube allerdings, dass man sich nicht nur an Luther orientieren sollte. Friedrich Spee und Dante sind mir mit der Zeit mindestens eben so wichtig geworden. Und Joseph Ratzinger! Nichtsdestotrotz muss zur Kenntnis genommen werden, dass die Religionen wie alte Schiffe sind, die wegen Teredo navalis alle lecken. Nicht nur Missbrauchsskandale sind das Problem (die sind nur ein Symptom), das größte Problem ist die theologische Unterbelichtung und die weltanschauliche Unzulänglichkeit. Interessanterweise steht dieser strukturellen Inkonsistenz keine in sich ruhende Naturwissenschaft gegenüber. Man hat im Gegenteil den Eindruck, dass die Denkfaulheit und Schlamperei der Theologen auf die Weltanschauung hervorbringenden Akteure in den Naturwissenschaften übergegriffen hat. Und da diese Spezialisten viel zu sehr mit ihren Spezialgebieten beschäftigt sind, denken sie nie etwas zuende und unterschreiben dann irgendwelche Deklarationen, die ihnen vom Zeitgeist aufgenötigt wurden.


Man kann hier - wer hätte das gedacht! - einen wahrhaft vorbildlichen Harald Schmidt sehen. Und in der Gestalt Margot Käßmanns die monumentale Überheblichkeit evangelischer Dummheit und exihibtionistischer, hilfloser und engstirniger Betroffenheitsbuckelei.

Das profundeste Gespräch, dass ich je über Religion gehört habe, ist dieses hier zwischen Flaig und Engels.

 

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