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Montag, 18. März 2024

Ein Gefährder, der nicht von der Polizei als solcher angesprochen wird

 

Jan-Dirk Zimmermann


So sehr ich Höcker schätze, in diesem Fall kann ich ihm nicht beipflichten. Ich werde weder Leihmutterschaft noch die Elternschaft von Homosexuellen jemals gutheißen und stehe 100%-ig hinter Birgit Kelle. Leider kann man diese Haltung nicht rational und logisch begründen. Aber das ändert nichts daran, dass sowohl homosexuelle Elternschaft wie Leihmutterschaft (wie auch jede Form von Besamung mit anonymem Sperma!) in meinen Augen ein schweres Verbrechen ist; und zwar nicht nur gegen die Kinder, die Opfer dieser Praktiken werden, sondern gegen die Menschheit, gegen die Zivilisation, gegen menschliche Gepflogenheit, gegen das, was ich als "angemessene Verwandtschaft" bezeichne (in der es Tanten, Onkel, Großeltern, Cousinen und Cousins gibt und keine Leihmütter) und last not least gegen das menschliche Genom, dass einer Verzerrung durch Selektionskriterien ausgesetzt wird, die ich ablehne. Ginge es nach mir, wäre all dies verboten, weil ich es grauenhaft finde. Aber meine Ablehnung ist letztlich nicht rational begründbar, so gut die gute Birgit Kelle sich auch schlägt.

So ähnlich wie es eine Frage des Temperaments ist, ob man für oder gegen Kremation ist, ist auch die von Höcker und Kelle diskutierte Frage eine letztlich nicht rational begründbare Neigung. Sie ist jedoch ungleich dramatischer und von enormer ethischer Tragweite. Es werden sich schreckliche Konflikte daran entzünden, in die auch die Kinder Höckers hineingezogen werden, obwohl er sein Leben lang behutsam kompensierend vorgehen wird. Es gibt Temperamentsfragen, bei denen jeder zu seinem eigenen Dogmatiker wird und aus ganzem Herzen dogmatisch sein möchte.

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