Stationen

Donnerstag, 21. März 2024

De gustibus est disputandum

 

 

De gustibus non est disputandum ist das abwegigste aller Sprichwörter. Es stammt offenbar aus einer Zeit, als Hässlichkeit noch kein Problem war. Und es stammt aus einem Land, in dem Schönheit selbst heute noch von einer überwältigenden Mehrheit als ein Ideal gilt, dessen Verwirklichung in möglichst allen Lebensbereichen angestrebt werden sollte. Dieses gut gemeinte Sprichwort hat erst in Deutschland und nach und nach auch anderen Ländern aber dazu verholfen, dass größenwahnsinnige Wichtigtuer wie Beuys und Schönberg und ihre dummen Mitläufer das gesamte Abendland mit Geschmacklosigkeiten überziehen konnten. Wenn erst einmal ein paar Wichtigtuer durch unverfrorene Mystifizierungen zu Rang und Namen gelangen, beginnt ein Vorgang, der dazu führt, dass sich nach und nach überall auf der Welt in den Gemeinderäten lokale Wichtigtuer aufplustern und ins selbe Horn stoßen. Allerdings kann es nur dann geschehen, wenn die, die es besser wissen, nicht in der Lage sind zu bezaubern und der mystifizierenden Entzauberung, die für sich hat, dass sie entschlossen ist und es versteht, Interesse für Neuartiges zu wecken, auch wenn das Neuartige nichts taugt, nichts entgegensetzen kann außer dem Altbewährten, das nicht mehr vollständig überzeugend sein kann.

Und so wurde die Welt immer hässlicher, ungeschlachter, präzedenzloser... Die letzte Bastion des guten Geschmacks, durch welche herrliche Frauen wie Claudia Cardinale noch der weiblichen Schönheit Ehre und Ruhm verleihen konnten, auch sie soll jetzt geschleift werden. Den Fat-is-beautiful-Aufstand hatten wir ja schon mal, aber nicht mit diesem grimmigen, düsteren Fanatismus der mittlerweile üblich wurde. All diese chaotischen Erscheinungen sind Zeichen der Orientierungslosigkeit und Leere.

Wenn man sich verirrt hat, dann muss man die Orientierung wieder finden. Aber schon in meiner Jugend wurde es üblich, nicht danach zu streben, die Orientierung wieder zu finden, sondern "zu sich selbst" zu finden. Aber sich selbst hat man doch nie verloren, man hat sich doch immer bei sich, wohin man auch gerät! 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.