Das Geschwafel davon, dass man einen guten Journalisten daran erkenne, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache, verhindert bis heute eine ehrliche Positionierung in deutschen Medien.
Und so wird ein Kotzbrocken der SPD von einer dämlichen Haltungsjournalistin nicht als Kommentator der SPD vorgestellt, sondern als Politikwissenschaftler. Womit natürlich suggeriert werden soll, dass er objektiv, wertfrei und nüchtern Fakten in ihrer Vollständigkeit präsentiert, dass er sie nicht nach eigenem Gutdünken aussucht, um einen von ihm gewünschten Eindruck zu vermitteln und dass er keinesfalls mit subjektiven Kriterien zu tendenziösen Schlussfolgerungen kommt. Denn ein Wissenschaftler macht sich ja nicht gemein mit irgendeiner Sache, noch viel weniger als ein guter Journalist. Deutsche Verlogenheit in Reinkultur.
Mir ist der italienische Stil lieber: Das Gesetz garantiert, dass selbst ultralinke oder ultrarechte Parteien genügend Sendezeit bekommen, um ihre Ansichten darzulegen, wenn sie nur im Parlament vertreten sind. Und niemand faselt davon, Parteien verbieten zu wollen. Abgesehen von sehr seltenen Schlägereien im Parlament geht es bei diesen Auseinandersetzungen auch immer zivilisiert zu, wenn auch zuweilen laut und sehr aufgeregt. Im Gegensatz zu den Deutschen sind die Italiener dazu fähig, ihre politischen Gegner zu achten. Während des Faschismus wurden sogar Kinder auf den Namen Hannibal getauft! Obwohl der ein Feind Roms gewesen war!! Das ist so, als hätten die Deutschen ihre Kinder Varus getauft.
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