Ein mantraartig wiederholter Satz, der stets nach solch schrecklichen
Ereignissen wie in Freiburg oder München auftaucht, ist der Aufruf,
„Paulschalverurteilungen“ und „Generalverdacht“ zu vermeiden. Dazu zwei
kurze Gedanken:
1) Das undifferenzierte Benennen aller Immigranten als
„Flüchtlinge“ und der pauschale bedingungslose Vertrauensvorschluss von
Seiten der Politik sowie der öffentlichen Medien, hat uns überhaupt erst
in die Zwickmühle gebracht, pauschal verdächtigen zu müssen.
2) Das heutzutage so verteufelte „pauschale
Verdächtigen“ ist per se nichts Ungewöhliches und in vielen anderen
Zusammenhängen gang und gäbe. In der Medizin, wo man im Zweifel lieber
kein Risiko eingeht, nennt man es gesundheitsbewusstes Verhalten.
Im Umgang mit Menschen wird es auch einfach nur „Vorsicht“ genannt.
Ein konkretes Beispiel dazu. Kindern schärft man ein: „Nimm niemals
Geschenke von fremden Männern an oder gehe mit ihnen mit!" Die
überwältigende Mehrheit der deutschen Männer ist weder pädophil
noch verhält sie sich wie ein Sexualstraftäter. Jeder weiß das. In
diesem Zusammenhang bevorzugt jedoch die Mehrzahl der deutschen Mütter
ein „better safe than sorry“, anstatt sich für die Rechte der zu Unrecht
unter Generalverdacht gebrachten Männer einzusetzen oder sogar dafür
auf die Straße zu gehen.
Derselbe Generalverdacht gilt übrigens für alle Bürger, unabhängig
vom Geschlecht, die professionell oder ehrenamtlich mit Kindern
arbeiten. Von ihnen verlangt man, dass sie per polizeilichem
Führungszeugnis ihre Integrität zuerst unter Beweis stellen. Nix
Vertrauensvorschuss. Keiner kümmert sich in diesem Moment um meine
verletzte Ehre...! Man sieht also, selbst eine geringe Anzahl an
„schwarzen Schafen“ kann ein von der Gesellschaft als gerechtfertigt
empfundenes pauschales Misstrauen hervorrufen.
Schaue ich mir nun die Anzahl der straftätig gewordenen „schwarzen
Schafe“ unter den eingewanderten muslimischen Männern an, so übersteigt
sie schon seit längerer Zeit die Schwelle des für mich Tolerierbaren.
Ich als Frau beanspruche hier und jetzt mein „Recht auf einen
Generalverdacht“. Ich bin zu keinem Vertrauenvorschuss mehr bereit. Ich
nenne das Vorsicht oder gesundheitsbewusstes Verhalten. Die Bringschuld
liegt bei den Migranten. Cornelia Buchta