Stationen

Freitag, 1. Mai 2020

Die Moderne

Ich stieß unlängst im Acta-Band von 2016 auf den Brief einer jungen Frau, die mir schrieb, nachdem ich eine typische kinderlose Akademikerin geschildert und anschließend einen Passus von Hadmut Danisch zur Massenproduktion nutzloser, in keinen adäquaten Job vermittelbarer Geisteswissenschaftlerinnen zitiert hatte. Dieser Brief beschreibt in Kürze all das, was sich für mich aktuell und mit Blick auf das Verhältnis der Geschlechter im Begriff Dekadenz zusammenfassen lässt, weshalb ich ihn noch einmal zitiere:
"Sie hätten die Frau lieber fragen sollen, ob sie einen Mann gefunden hat, der Kinder wollte. Ich bin selber Ende 20 und habe keine, aber das liegt nicht daran, dass ich nicht wollte, sondern lediglich daran, dass ich mich mit Entwicklungspsychologie auseinandergesetzt habe und deswegen zu dem Schluss gekommen bin, nicht alleinerziehend sein zu wollen. Es waren allerdings lediglich Schwarzafrikaner, die mir die Mutterschaft anboten. Alle anderen Männer wollten nicht. Man sollte sich deshalb hüten, den Schwarzen Peter nur den Frauen zuzuschieben. Und man sollte sich auch davor hüten, dann sofort davon auszugehen, dass die Frau bösartig ist und es deswegen verdient hat. Frauen in Arbeit zu bringen, ist darüber hinaus kein Ärgernis, sondern notwendig, um Frauen vor der Altersarmut zu bewahren. Wenn Sie meinen, mangelnde Eheschließungen oder Scheidungen seien nur Produkte von Feminismus und ähnlichem, dann irren Sie. Für mich sind es Produkte der Moderne. Wir haben Globalisierung, man kann in ein paar Stunden zum Sexurlaub nach Thailand fahren, wir haben Massenpornografie und Sexspielzeuge, wir haben Verhütungsmittel, wir haben Antibiotika, die eine Syphilis leicht kurieren, wir haben Sozialstaat, der Kinder am Leben hält, die keinen Ernährer haben, wir haben inzwischen Virtuelle-Realitäts-Pornografie, die von der neurologischen Stimulierung alles, was normale Frauen bieten können, in den Schatten stellt. Und in so einer Welt denken Sie, dass Männer ein Interesse daran haben, für eine Frau zu sorgen, bis sie 98 ist? Warum sollten sie? In dem Artikel steht doch, dass Frauen über 30 nicht mal einen Mann finden, der umsonst und ohne Verpflichtung mit ihnen schläft. Wieso denken Sie dann, dass Männer für einen aufkommen wollen, wenn man 35, 40 oder gar 55 ist?"
Wir sind ein Land, das von immer mehr – im Wortsinne – Endverbrauchern bevölkert wird, von Menschen, denen die Zukunft einerlei ist, weil es sich nicht um ihre handelt. Die Gründe dafür, diese bizarre Verbindung aus Privategoismen, kultureller Erschlaffung, transgenerationalen Erbschuldgefühlen und dem stetigen Ausgreifen der Technosphäre (der gewaltigste Trend überhaupt), sollen hier nur als Schildwache stehen; die Tatsache an sich lässt sich nicht wegwischen. Fragen wir also: Was wäre daran schlimm, wenn die Hälfte der Deutschen kein Bio-Herkunftssiegel mehr trüge? Nun, das hängt davon ab, um was für Menschen es sich handelt. Würde dieses Land es wirklich fertigbringen, ausschließlich Einwanderer aufzunehmen, die Deutsche werden, die Zivilisation verteidigen und sich aus eigenen Kräften eine Existenz aufbauen wollen, und im Umkehrschluss alle des Landes verwiese, die es nicht wollen, es wäre am Ende womöglich zu retten.

Mit solchen Leuten könnte man nicht nur die Demographie wieder ausbalancieren und die allgemeine Stimmung heben – der Irrsinn der Merkelschen Willkommenspolitik zeigt sich allein darin, dass kein Deutscher beim Wort Migration an junge Frauen und mögliche Partnerinnen denkt –, sondern auch die Grenzen kontrollieren und nationale Interessen durchsetzen. Mit dem Asylrecht hat das alles nichts zu tun. Asyl, um es zu x-ten Male zu wiederholen, genießen ausschließlich politisch Verfolgte, und es ergibt sich daraus keinerlei Bleibe- oder gar Einbürgerungsrecht.   MK

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