Stationen

Dienstag, 7. März 2023

Soviel Stockholmsyndrom muss sein

Oskar Lafontaine (''Telepolis'', 19.02.2023):
„In meinem Essay, den ich dem Buch [„Ami, it’s time to go“] jetzt hinzugefügt habe, weise ich darauf hin, dass für das Pentagon 27.000 Mitarbeiter tätig sind, die die Medien mit Informationen versorgen und die Sichtweise und Propaganda der USA in aller Welt verbreiten.
Als ich die Zahl 27.000 zum ersten Mal gelesen habe, sie wurde von der amerikanischen Presseagentur AP veröffentlicht, wollte ich sie erst einmal nicht glauben, aber es gibt diese Desinformationsarmee.
Nur so ist zu erklären, dass es dem Pentagon und der westlichen Propaganda gelungen ist, den Kriegsbeginn auf den 24. Februar des letzten Jahres zu datieren, während doch viele Eingeweihte wissen, dass der Krieg spätestens 2014 begonnen hat, als in Kiew eine Regierung an die Macht kam, die die russische Minderheit zu unterdrücken begann.“
Hat das Pentagon den Propagandakrieg gewonnen? Nichts ist weniger sicher.
Auf ''CNews'' (09.02.2023) nimmt sich der Philosoph Michel Onfray heraus, den Uneingeweihten zu erklären:
„Die Medien vergessen, dass dieser Ukrainekrieg schon 10 Jahre dauert.“
Dann ist aber Putin nur eine der Hauptfiguren.
 
Bis zum letzten Ukrainer
Roger Köppel (Weltwoche Daily DE, 06.03.2023):
„Jeffrey Sachs, der amerikanische Professor der Columbia University, der zitiert von CNN Zahlen, die Sie bei uns nicht lesen können zu diesem fürchterlichen Krieg.
Das CNN würde da den ukrainischen Generalstab zitieren nach Berichten vom Ende Februar [2023], wie es um die Verluste der ukrainischen Streitkräfte steht:
259.085 Soldaten seien getötet – von Wunden oder Krankheiten verstorben; verletzt oder verkrüppelt: 246.904 Soldaten; desertiert oder vermisst: 380.952; gefangengenommen 28.393.
Man könne lügen, wie man wolle, diese Zahlen lügen nicht, fügt Jeffrey Sachs hinzu.
Und das ist ein unglaublicher Blutzoll, meine Damen und Herren. Die Ukraine hat 250.000 aktive Soldaten, also einsatzfähige Truppen, plus etwa 290.000 Reservesoldaten. Das sind hier die Bestände.
Das ist eine Blutwalze wie im Ersten Weltkrieg: Man hat ja den Russen schon jubelnd größte Schwierigkeiten angedichtet, sie hätten sich da zurückziehen müssen.
Meine Wahrnehmung ist, das was ich hier höre, was ich lese, was ich sehe: dass die Russen eben sehr darauf bedacht sind, nicht zu viele Leute zu verlieren, dass die Ukraine aber gigantische Verluste hat.
Man muss diese Zahlen mit größter Vorsicht zur Kenntnis nehmen, ... aber dieses Bild… Der ukrainische Generalstab zeichnet eine desaströse Lage.“
 

 


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