Das darf nicht sein

„Die Ankündigung, die gesamte Institution SPK auf den Prüfstand stellen zu wollen und der Hinweis darauf, man müsse sich ‚jetzt auch unangenehme Fragen gefallen lassen‘ und die ‚Ergebnisse in größtmöglicher Offenheit abwarten, lässt Schlimmes erahnen. Ginge es nur um den Abbau bürokratisch ineffizienter Strukturen oder um Strategien zur Hebung der Besucherzahlen in den Museen der SPK, wäre die Evaluation zu begrüßen. Verdächtig ist in diesem Zusammenhang aber die Formulierung im Koalitionsvertrag, die SPK ‚strukturell an die Anforderungen eines modernen Kulturbetriebs mit internationaler Ausstrahlung‘ anpassen zu wollen.

Eine der Souffleusen der Kulturstaatsministerin, die französische Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy, hat ja schon frühzeitig die Richtung vorgegeben, der Frau Grütters nun offenbar gehorsam zu folgen beabsichtigt. Savoy sprach mit Blick auf das ‚hierarchische Gefüge‘ und die angeblich ,fehlende Autonomie der einzelnen Häuser‘ davon, dass in der SPK eine ,totale Sklerose‘ herrsche. Außerdem sei der Name SPK ,nicht mehr zeitgemäß‘; Preußen habe ,nicht das beste Image in der Welt‘.
Da Begriffe wie ,Kulturbesitz‘ und ,Preußen‘ in einem Namen in bestimmten Kreisen allein schon für Schnappatmung sorgen, ist zu befürchten, dass die angeblichen ,Anforderungen eines modernen Kulturbetriebs‘ als Hebel benutzt werden, um den Markenkern SPK zu zertrümmern und die Institution zu filetieren. Mit der AfD wird das mit Sicherheit nicht zu machen sein. Wir werden alles tun, um zu verhindern, dass die ,größtmögliche Offenheit‘, die die Kulturstaatsministerin im Hinblick auf die Ergebnisse der Evaluation fordert, in einen größtmöglichen Schaden für die SPK mündet.“   Marc Jongen