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Sonntag, 7. März 2021

Allerherzlichsten Glückwunsch!!

Wie entsteht ein Luftballon? Wie macht man Weihnachtskugeln? Wie kommen die Löcher in den Käse? Seit einem halben Jahrhundert beantwortet die „Sendung mit der Maus“ diese und unzählige anderer Frage ihrer kleinen Zuschauer. Was 1971 als Konkurrenz zu den US-Importen im bundesdeutschen Fernsehen wie der „Sesamstraße“ begann, entwickelte sich schon bald zu einer festen Größe auf den Mattscheiben der Republik, die nicht nur Kinder, sondern auch Eltern und Großeltern begeistert.

Das Erfolgsgeheimnis der von Gert Kaspar Müntefering, Armin Maiwald, Siegfried Mohrhof und Monika Paetow für den WDR entwickelten Serie ist die Kombination von Sachgeschichten zu Fragen der Zuschauer wie den obigen Beispielen und Lachgeschichten. Bei Letzteren handelt es sich um kurze Zeichentrickfilme, in denen die namensgebenden Maus und ihre Begleiter, der kleine blaue Elefant und die Ente, zu sehen sind.

In den längeren Sachgeschichten steht Maiwald bisweilen auch selbst vor der Kamera und geht den Dingen auf den Grund. Neben alltäglichen Fragen zur Lebensmittelherstellung oder Technik widmete er sich auch schon historischen Themen. Dabei behandelte er in einer Spezialausgabe zur Nachkriegszeit auch seine eigene Kindheit, als seine Familie ausgebombt war und evakuiert wurde. „Das war mein schwierigster Film“, bekannte er 2008 gegenüber der Zeit.

Die kindgerechte Aufarbeitung der vielfältigen Themen ist die besondere Herausforderung für die Macher. „Wir müssen einfach sein und kein Wissen voraussetzen. Unsere Hauptkundschaft kann noch nicht lesen und rechnen oder vielleicht gerade erst. Das heißt, alle Fremdwörter sind ein Tabu, Schnitt, Zeichnungen, Computeranimationen sind auch tabu. Wir vertrauen nur auf die realen Bilder“, erläuterte Maiwald das Vorgehen im Gespräch mit der FAZ.

Neben den Sachgeschichten und Zeichentrickfiguren wie dem kleinen Maulwurf und Käpt’n Blaubär gehört seit 1973 auch die Wiederholung des Vorspanns in wechselnden Fremdsprachen zu den Markenzeichen des Formats. Entgegen aller technischen Neuerungen werden Maus, Maulwurf und ihre Mitstreiter immer noch in 2D-Technik produziert. In der Sendung unternahmen auch der kleine Tiger, der kleine Bär und die Tigerente von Janosch ihre ersten Gehversuche.

Vor Konkurrenz durch die Privatsender und deren Angeboten für Kindern sind die Maus-Macher nicht bange. „Vieles, was in den privaten Fernsehsendern für Kinder gezeigt wird, halte ich nicht geeignet für Kinder. Es ist lieblos gemacht“, so Maiwald.

Die Entwicklung der öffentlich-rechtlichen Sender, wo „die Maus“ läuft, betrachtet der WDR-Journalist Maiwald dennoch kritisch. „Ich würde heute keine Wette mehr eingehen, daß nicht mal irgendjemand sagt: ‘Die Maus ist auch nicht mehr so doll wie früher, komm, wir schmeißen sie weg.’ Heutzutage kann man vor nichts sicher sein.

In den vergangenen Jahrzehnten erhielt die Sendung zahlreiche Auszeichnungen, darunter bereits 1971 den Goldenen Bambi, den Adolf-Grimme-Preis 1988, die Golde Kamera 1997 und 2008 die Medaille für naturwissenschaftliche Publizistik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Die Bekanntheit der Sendung, die mittlerweile in 100 Sendern ausgestrahlt wird, läßt sich auch daran ablesen, daß die Maus während der Expo 2000 in Hannover für die Bundesrepublik warb.

Doch unumstritten war das Format insbesondere in seinen ersten Jahren nicht, erinnerte sich Maiwald. Massive Kritik habe es damals von denen gegen, „die uns heute besonders loben; die Pädagogen und Kindergärtner hätten uns am Anfang am liebsten auf den Mond geschossen. Wir haben jeden erdenklichen Vorwurf um die Ohren gehauen bekommen: Den Linken waren wir zu rechts, den Rechten zu links. Und die Lehrer haben sich beschwert, weil wir die Filme mit Schlagermusik unterlegt haben und nicht mit dem Orffschen Schulwerk.“

Trotz der anfänglichen Kritik: Die „Sendung mit der Maus“ wird 50 – Klingt komisch, ist aber so. Herzlichen Glückwunsch!   JF

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> Anläßlich des runden Jubiläums zeigt der WDR die ersten Folgen der „Sendung mit der Maus“ in seiner Mediathek.

 

 

 

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