Für etliche Journalisten in Deutschland gilt eine Abstufung in der Problemwahrnehmung.
Dass sich die Impfstoffbeschaffung der EU als desaströses Unternehmen
erweist, Deutschland selbst innerhalb der EU beim Impftempo nur auf
Platz 13 liegt und der Lockdown in der Bundesrepublik auch mit der
Begründung fortdauert, es seien eben noch zu wenig Menschen immunisiert –
das sehen viele Medien mittlerweile als suboptimal an, wobei sie
gleichzeitig aber auch Gründe finden, warum die Lage doch nicht so
schlecht sei.
Mit deutlich größerem Ärger registrieren einige
Journalisten, welche Länder die Impfung ihrer Bürger auffallend gut
organisieren. Denn in der Impf-Rangfolge liegen Staaten weit vorn, denen
deutsche Medienschaffende regelmäßig ihre ganz besondere Aufmerksamkeit
widmen. In der EU beispielsweise Ungarn und Polen, international
Großbritannien, die USA und – hier beginnt die publizistische Sonderzone
– Israel.
Stand 3. März 2021
haben in Israel 92,5 Prozent der Bevölkerung die erste beziehungsweise
schon beide Impfungen erhalten, in Großbritannien 32,3 Prozent, in
Ungarn 10,4 und in Deutschland – dem Land, in dem das
BioNTech-Pfizer-Vakzin im Wesentlichen entwickelt wurde – acht Prozent.
Israel kehrt inzwischen weitgehend zum normalen Leben zurück.
Am
Donnerstag flogen Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz und Dänemarks
Premierministerin Mette Frederiksen nach Israel, um sich über die
Impfkampagne zu informieren und mit Regierungschef Benjamin Netanjahu
eine Allianz für die Entwicklung von neuen Vakzinen zu vereinbaren. (weiter hier)
"Die deutsche Presse ist die bösartigste überhaupt", sagte Gorbatschow am Donnerstag dem Deutschlandradio Kultur. Es müsse in Europa alles getan werden, um Russland zu verstehen, führte der Friedensnobelpreisträger aus. Das Land wolle niemanden bekämpfen; es habe alles, was es brauche.
Mit Blick auf den Georgien-Konflikt sagte Gorbatschow: "Wenn ich das höre: Russland soll ein Aggressor sein, ein Imperialist. Das ist alles Quatsch." Gleichzeitig räumte er ein, dass in Russland auch Fehler gemacht würden: Es gebe im Land "eine Menge Brandstifter, die die Atmosphäre vergiften". Kritik übte der frühere Staats- und Parteichef der Sowjetunion an der Nato-Osterweiterung. Diese sei ein "großer Fehler" gewesen. "Über die Nato und ihre einseitigen Handlungen sollten viele Probleme gelöst werden. Das hat nicht funktioniert."
Als "erstaunlich und enttäuschend" bezeichnete Gorbatschow das Verhalten der europäischen Länder gegenüber Russland in den vergangenen Jahren. Diese hätten während der Amtszeit des früheren Präsidenten Boris Jelzin, "als das Land darniederlag, Gehälter nicht gezahlt wurden, die Industrieproduktion um die Hälfte zurückging", zugesehen und sich "offensichtlich daran erfreut". Über den derzeitigen russischen Staatschef Dmitri Medwedew sagte Gorbatschow, dieser habe noch zu wenig Erfahrung. "Er gibt sich Mühe. Er ist interessiert an der weiteren demokratischen Entwicklung." Er habe aber den Eindruck, dass Medwedew noch mehr Kräfte hinter sich versammeln müsse, sagte Gorbatschow. Tagesspiegel
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