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Dienstag, 16. März 2021

Obligatorische Sprachverrenkungen

Mutiges, kluges Mädchen fordert die Meute der Sprachblockwarte heraus. Der Sprachverhunzungsfeldzug der BAFöG-Intellektuellen hat eine Großoffensive gestartet.

Die Rechtschreibreform, die unterm Strich nicht mehr Ordnung und auch keine Vereinfachung, sondern neue Verwirrung, sogar neue Zweifel, wo früher kaum mal Fehler gemacht wurden, hervorgebracht hat und zudem hässliche Schriftbilder, die einer strikten Logik gehorchen, wie sie für seelenlose Computer geeignet sind, deren formale Schemata sowieso sehr eifrig von Schwachköpfen übernommen werden, die ohnehin ihren Denkknorpel am liebsten zur Festplatte machen würden. Diese Reform war erst der Anfang, der Eingang in eine Sprachhölle an deren Tor geschrieben steht: "Korrekte Sprache macht frei. Lasst alle Hoffnung fahren!".

Willy Brandt hat es gut gemeint, als er durch das BAFöG Talente aus Bevölkerungsschichten heraussieben wollte, die sonst vermutlich nie an die Universitäten gelangt wären. Aber damit hat er eine Lawine der Entkulturalisierung ausgelöst, deren Früchte erst jetzt überdeutlich sichtbar werden. Die herausragenden Talente, die durch Brandts Politik aus ihrem familiären Zusammenhang gerissen wurden, hätten in ihrem vertrauten Umfeld bessere Dienste leisten können und, da es sich um Talente handelt, hätten sie aus eigener Kraft auch Wege gefunden, sich ohne Anmaßung zu verwirklichen und ohne ihre Energien bei Weltverbesserungsgroßprojekten zu verschwenden, durch die keine Paradiese geschaffen werden können, sondern die ertragbare Hölle in eine unerträgliche umgewandelt wird, indem man sie durchrationalisiert.

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