Ganz am Rande

 

Kaiser, Lehnert, Kubitschek treffen den Nagel auf den Kopf. Die Grünen hatten von Anfang an 30 bis 40 Prozent der Medien auf ihrer Seite. Die AfD hat 95 Prozent gegen sich. Die Mediokratie ist DAS Problem. Richtig ist, dass jetzt 4 Monate lang genau angeschaut werden muss, was und wie Zemmour es macht. Richtig ist auch, dass in der AfD der charmante Nachwuchs der zweiten Reihe aufgebaut werden muss. Richtig ist, dass die AfD Aufbruchsstimmung verbreiten muss und nicht den Eindruck des Gestrigen erwecken darf. "Wir werden stark sein, wenn wir avantgardekonservativ sind", sagte Marcus Jongen 2013. Aber wirklich wichtig wäre, eine herausragende Figur des Managements auf die Seite der AfD zu holen, die nicht so alt wie Sarrazin ist, aber erfahren ist und dennoch unverbraucht. Die AfD muss jemand Unverdächtigen aus der Mitte der Gesellschaft für sich gewinnen, der jetzt noch NICHT in der AfD ist. Ich freue mich, dass Kubitschek das genau so sieht wie ich.

Erst wenn Zemmour im Elisée-Palast sitzt gibt es in Deutschland für solch einen Gamechanger eine Chance. In Frankreich musste dieser Gamechanger wohl Jude sein, weil man einen Juden - anders als Le Pen, trotz aller ihrer Anstrengungen - nicht des Antisemitismus verdächtigen kann. Selbst die niederträchtige deutsche Medienkaste wird sich in dieser Hinsicht an Zemmour die Zähne ausbeißen. In Deutschland dagegen kann der Gamechanger kein Jude sein, weil sich die deutschen Juden fast alle mit dem grünroten pseudoantifaschistischen Filz kompromittiert haben (die wenigen, die nicht in dieser von Peter Tauber und Volker Beck angerührten Brühe schwimmen, sind sehr gute Journalisten im Umkreis der Jüdischen Rundschau und der Achse des Guten, aber keiner taugt als Kanzler). Der Gamechanger in Deutschland muss zum richtigen Zeitpunkt eine eigene Partei gründen und von vornherein ankündigen, dass er beabsichtigt mit Merzens agonierender CDU und mit der AfD zu koalieren. Das heißt, dass der deutsche Gamechanger auch nicht Boris Palmer sein wird. In Deutschland kommt nur ein Topmanager in Frage, der richtig Geld hat und dem noch etwas an Deutschland liegt: ein echter Somewhere. Jemand, der während der Merkelzeit keine Chance sah, etwas ändern zu können, der vielleicht noch immer nicht einmal daran denkt, in die Politik (hinab) zu gehen. Jemand, der erst durch Zemmours Beispiel un moto dell'anima verspüren wird.