„Wir sind sprachlos. Wir haben versucht, alles richtig zu machen. Wir
haben ein Hygienekonzept erstellt, wir haben den Dialog mit der Polizei
gesucht, mehrfach die Teilnehmerzahl aktualisiert, wir haben Masken
besorgt, wir haben Desinfektionsspray besorgt, das wir hätten verteilen
können. Wir haben für Ordnerinnen gesorgt, die uns geholfen hätten, dass
alles friedlich abläuft – und trotzdem dürfen wir nicht auf die Straße
gehen“, sagte Stein. „Obwohl wir uns ganz klar von rechts distanziert
haben, obwohl wir dazu aufgerufen haben, die Hygienemaßnahmen
einzuhalten, obwohl wir alle aus der linken Ecke kommen, aus der Mitte
der Gesellschaft, dürfen wir nicht auf die Straße gehen, für ein
friedliches Miteinander, für eine freie Impfentscheidung, gegen die
Spaltung, gegen die Diskriminierung von Ungeimpften.“
In einem Interview äußerten sich Reese und Stein gegenüber der Berliner Zeitung.
Reese kritisierte die Entscheidung, die mit der möglichen „Kaperung“
durch Querdenker begründet werde, denn sie sehe es als Aufgabe der
Polizei an, die Demonstranten genau davor zu schützen. Man sei
„schockiert“ über die Untersagung. Die Unfähigkeit der Polizei, die
Demonstration vor „Querdenkern“ zu schützen, ließe das
Demonstrationsrecht ins Leere laufen. „Demnach könnte kein friedlicher
Protest mehr stattfinden, sobald ein Dritter behauptet, diese Demo
unterwandern zu wollen. Das wäre das Ende der Versammlungsfreiheit.“ TE
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