Heimatkunde am 21. 12.

21.12.1597: Nach einem aufregenden, sehr mobilen und arbeitsreichen Leben stirbt der niederländische Theologe Petrus Canisius (geb. 1521) – aus katholischer Sicht nach dem Hl. Bonifaz der „zweite Apostel Deutschlands“. Keinen geringen Anteil an dieser bis heute nachwirkenden Erfolgsgeschichte haben die bayerischen Herzöge, auf deren Gebiet der 1925 heiliggesprochene Canisius und seine Mitstreiter einen Großteil ihrer missionarischen Tätigkeit entfalten: Als einer der allerersten Anhänger des Ignatius von Loyola, des Begründers des neuen Jeusitenordens, („Mitgliedsnummer. 8“ !) betritt der junge Theologe1549 erstmals bayerischen Boden, um in der vom Protestantismus schwer angekränkelten Landesuniversität Ingolstadt den Boden für die Gegenreformation zu bereiten. Der erste Start unter zögerlicher Mithilfe des (schon 1550 gestorbenen) Herzogs Wilhelm IV. misslingt – „Auch wenn wir dafür Geld gäben, wir würden nicht einmal zwei Menschen in unsere Kapelle bekommen“ klagt Canisius und wird von Papst und Ignatius daher prompt nach Wien versetzt, wo er erfolgreicher ist und seinen immens einflussreichen Besteller, den „Canisi“, den leich fasslichen katholischen Katechismus „für Jedermann“, verfasst. 1556 erfolgt dann der Neustart in Bayern “2.0.“ und diesmal gelingt es Canisius (und anderen), mit tatkräftiger politisch-finanzieller Unterstützung der Landesherren Albrecht V. und Wilhelm V., das Land zu einer Bastion der Gegenreformation und des wiedererstarkten Katholizismus (und des Jesuitenordens) zu machen. Eindrücklich zeugen von seinem Wirken heute noch in München die weitläufigen, von Wilhelm V. finanzierten Ordensbauten der (einstigen) Jesuitenkirche St. Michael samt angeschlossenem Kolleg, Gynmasium, Seminar und herzoglichem Altersruhesitz („Maxburg“) – nach der Residenz der größte zusammenhängende historische Gebäudekomplex der Münchner Altstadt.