Stationen

Mittwoch, 27. März 2019

Aelia Capitolina

Mit folgenden Worten beginnt der dem jüdischen Propheten Jeremia zugeschriebene Psalm 137. Er ist Ausdruck für die Unterdrückung und die Not des aus Zion ins babylonische (persische) Exil verschleppten Volkes Israel.
„Wenn ich dich je vergesse, Jerusalem, dann soll mir die rechte Hand verdorren. Die Zunge soll mir am Gaumen kleben, wenn ich an dich nicht mehr denke, wenn ich Jerusalem nicht zu meiner höchsten Freude erhebe.“
Diese jedem Juden vertraute Passage des uralten Psalms beklagt den Verlust und die Zerstörung der heiligen jüdischen Hauptstadt Jerusalem durch den persischen König Nebukadnezar II im 6. Jahrhundert vor der christlichen Zeitrechnung.
Aus Anlass des in diesem Jahr wegen des jüdischen Schaltmonats Adar Sheni erst in der zweiten März-Hälfte bevorstehenden Purim-Festes möchte ich meine Kolumne dieses Monats mit genau diesen Worten beginnen.
Alle tradierten und neuen Feinde des jüdischen Volkes, die heute mit zunehmender Intensität und immer abstruseren Geschichtsverdrehungen den zwischenzeitlich auch auf Europa und andere Teile der westlichen Welt – und keinesfalls nur auf die Juden – übergeschlagenen Eroberungskurs des seit seiner Entstehung vor ca. 1.400 Jahren gewalttätig expansiven Islam unterstützen und den jüdischen Ursprung sowie die jüdische Identität der ewigen jüdischen Hauptstadt Jerusalem leugnen, werden durch die untrennbar mit Jerusalem verbundenen Worte dieses lange vor der Geburt des Christentums und noch länger vor der Entstehung des Islam niedergeschriebenen Psalms Lügen gestraft.
Das belegt in eindrucksvoller Weise der Entstehungszeitraum der 150 Psalmen, die weitestgehend in nach-exilischer Zeit, jedenfalls nachweislich noch mehrere Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung entstanden sind und bereits damals die jüdische Identität Jerusalems als Hauptstadt des Königreichs der Juden zum Ausdruck bringen.
Purim selbst ist ein fröhliches Fest, das jedes Jahr aufs Neue der Freude über die Rettung der Juden vor ihrer physischen Vernichtung zur Zeit von König Xerxes (Ahashveros) im fernen Persischen Reich des ausklingenden 6. Jahrhunderts B.C. Ausdruck verleiht.
Nach der durch die Purim-Geschichte symbolisierten Befreiung der Juden aus dem etwa 70 Jahre währenden babylonischen Exil folgte schon im Altertum die ersehnte Repatriierung der Juden nach Israel und der Wiederaufbau ihrer alten Hauptstadt Jerusalem.
Jahrhunderte später wurden die Juden Opfer der den gesamten Mittelmeerraum umfassenden Expansion des übermächtigen Imperium Romanum. Nach einem missglückten Aufstand gegen die römische Besatzung und nur 70 Jahre nach der neuen Zeitrechnung sind die Juden wieder – dieses Mal durch die Römer und für die schreckliche Dauer von nahezu zwei Jahrtausenden – ihrer Heimat beraubt worden. Auch sollte diesmal die Vertreibung endgültig sein und die Erinnerung an das jüdische Königreich möglichst vollständig getilgt werden. Das Land der Juden bekam von den Römern die Bezeichnung Palästina. Sogar der Name Jerusalems wurde – wenn auch weniger beständig – von den Römern getilgt und die heilige Hauptstadt der Juden, in Aelia Capitolina umbenannt.
Erst in der Neuzeit konnten die Juden mit der Gründung des Staates Israel im Jahre 1948 ein weiteres Mal ein Wunder erfahren, das den Ereignissen von Purim vor über 2.500 Jahren keinesfalls nachsteht.
Ungeachtet des unendlichen Leids und der grausamen Schicksalsschläge, die das jüdische Volk nach der ethnischen Säuberung und Vertreibung durch die Römer in den zwei Jahrtausenden der Diaspora, besonders in den schrecklichen 12 Jahren des deutschen Nazireichs im letzten Jahrhundert ertragen musste, konnten weder die jüdische Identität noch die Zugehörigkeit der Juden zu dem jüdischen Stammland Judäa, Samaria und Galiläa zerstört werden.
Die Römer benannten Jerusalem in Aelia Capitolina um
Im Gegensatz zu der Bezeichnung Aelia Capitolina, die heute kaum noch jemand kennt oder mit der jüdischen Hauptstadt Jerusalem in Verbindung bringt, blieb der Name Palästina – trotz diversester Fremd-Besatzungen – auch nach arabischer Usance als Synonym für die jüdische Identität erhalten und galt noch bis in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts als unwidersprochene historische Bezeichnung für das Land der Juden.
Die nur allzu gern besonders seitens der hiesigen und weltweiten linken Israel-Feinde verwendete Zuordnung des Begriffs Palästina zu einer in der Geschichte der Region zu keiner Zeit existierenden arabisch-palästinensischen Nation ist eine freie Geschichts-verfälschende Erfindung des ägyptischen Terroristenführers Jassir Arafat, die den Anspruch Israels auf sein historisches Kernland delegitimieren soll.
Es besteht gerade in diesem Zusammenhang, wenn auch nie eingeräumt – besonders auf Seiten unserer herrschenden Links-Bündnis-Politik – große geistige Analogie zu den ewiggestrigen rechten Antisemiten, die gerade in Deutschland „Juden nach Palästina“ gefordert haben, während jetzt von linker Seite die Forderung lauthals in „Juden raus aus Palästina“ umfirmiert wird.
Juden in diesem Lande und in Westeuropa sind – falls sie nicht auswandern wollen oder können – vor allem als Folge der Politik unseres linken Regierungsbündnisses dazu gezwungen, wieder unter zunehmendem Antisemitismus zu leben.
Folgt man neben vielen anderen auch der Meinung des Juden und prominenten französischen Philosophen Alain Finkielkraut – so hätte trotz der keinesfalls zu leugnenden rechten Unappetitlichkeiten dieser Art der explosive Anstieg des Antisemitismus und der Gewalt gegen Juden in Deutschland und Westeuropa der Nachkriegszeit nicht annähernd diese Größenordnung physischer Bedrohung erreicht, wenn uns die von allem gesunden Menschenverstand verlassene und in höchstem Maße verantwortungslose Open-Border-Politik für den Einlass atavistischer islamischer Rechtsverachtung, Gewaltbereitschaft und aggressiven islamischen Judenhasses durch die deutsche Kanzlerin und ihre links- und grün-ideologisierte Entourage erspart geblieben wäre.
Hinzu kommt, dass trotz aller anderslautenden Beteuerungen und trotz aller inhaltsleer für gute, weil tote Juden veranstalteten Heuchel-Gedenktags-Rituale, die hauptsächlich von der fortschreitenden Verunmöglichung eines offenen jüdischen Lebens in unserem sich auch weiterhin vor allem mit islamischem Judenhass füllenden Lande ablenken sollen, ist eine Besserung der Situation für die jüdische Bevölkerungsgruppe nicht in Sicht.
Ohnehin hat der von jeder staatlichen Raison verlassene, verantwortungslose und für unsere freiheitlich-demokratische Republik fatale vielfältige und vielfach kaum bis gar nicht kontrollierte Einlass islamischer Rechts- und Demokratieverachtung, islamischen Dominanzverhaltens, Islam-immanenter Frauenentrechtung, islamischen Rassismus und bedenkenloser Gewaltbereitschaft das Leben in unserem einstmals sicheren Staat nicht nur für die jüdische Minderheit unsicherer und gefährlicher gemacht. Unser Leben hat sich und hat uns nachteilig verändert. Längst ist unser in den guten, noch nicht von links-grüner Dogmatik beherrschten Vor-Merkel’schen Jahren unserer Republik gepflegter unbeschwerter und freier Lifestyle der täglichen Angst gewichen. Angst vor der ausufernden, vielfach importierten Gewalt in unseren öffentlichen Räumen, Angst vor Terror, Angst vor sexuellen Übergriffen gegen unsere Frauen, Angst um unsere heranwachsenden Kinder bestimmt längst unsere täglichen Verhaltensnormen.
Während der Staat unter der gegenwärtigen Führung nur noch unzulänglich seiner vorrangigsten Verpflichtung nachkommt, für die Sicherheit seiner Bürger zu sorgen, sondert unsere Politik ebenso dümmliche wie wirklichkeitsfremde Slogans von der bunten Gesellschaft ab , die sich trotz des augenfälligen Sicherheits-Desasters ihre Lebensfreude nicht trüben lässt.
Dabei predigen gerade unsere linken und grünen Politiker Wasser während sie selbst Wein trinken. Trotz allen Multi-Kulti-Inklusionsgeschwätzes trifft man ihre Kinder fast ausschließlich auf elitären Privatinstituten als in der prekären Lebenswirklichkeit unserer öffentlichen Schulen mit substantiellem Anteil muslimischer Schüler, während sie selbst mit von unseren Steuern bezahlten 24h-Bodyguards und chauffierten Dienst-Limousinen für ihre eigene Sicherheit zu sorgen wissen.
Politik-abhängig beauftragte und von den nachgeschalteten Gesinnungsmedien unkritisch verbreitete Statistiken suggerieren uns in nahezu täglicher Gehirnwäsche, dass allem voran Klima-Vergehen, Diesel-Abgase und Cyber-Kriminalität die gefährlichsten Feinde unserer staatlichen Ordnung sind, während die nahezu täglichen Gewaltangriffe und Messerattacken gegen alle und jeden, gegen Frauen, gegen Männer, gegen Jugendliche und sogar gegen Kinder auf unseren Straßen, in unseren Fußgängerzonen und in unseren öffentlichen Verkehrsmitteln bagatellisiert und nur noch in den eklatantesten Fällen berichtet werden, wobei die Nicht-Nennung der Identität der Täter fast immer ein sicheres Indiz für deren Islam-bezogene Identität ist.
Dazu kommt die Angst vor islamischem Terror, der unser Land in ein Land der Schutzzonen verwandelt hat.
Der Verzicht auf äußere Grenzen bringt innere Grenzen
Die Open-Border-Politik für vornehmlich islamische Rechtsverachtung und islamischen Judenhass sowie der links-ideologische Verzicht auf Abschiebung vorwiegend islamischer Straftäter führen im Interesse der Sicherheit – solange überhaupt noch möglich – zu einbetonierten Weihnachtsmärkten und zu inneren Grenzen, d.h. zu einer notgedrungenen Verlegung der eigentlich unverzichtbaren Außengrenzen nach Innen. So irrsinnig das ist: Dieses Land benötigt tatsächlich in wachsender Zahl Schutzzonen für uns, d.h. für die Schutzgebenden, die zunehmend vor den Schutzsuchenden Schutz suchen müssen.
Gefördert wird dies alles von einer dem Umfang der Herausforderung nicht annähernd gerecht werdenden Politik und einer selbst von den Tätern wegen ihrer nur allzu regelmäßig laxen Urteile gegenüber Kultur-spezifischer, vornehmlich islamischer Gewalt verachteten und fast nur bei Umwelt- und Wirtschaftsvergehen drakonisch urteilenden 68er-durchseelten Justiz.
Zu der allgemeinen Rechtsverachtung kommt erschwerend für die Juden noch der aggressive und gewalttätige Antisemitismus vieler im Islam von Kindheit an zu tödlichem Judenhass sozialisierter Muslime. Nach Angaben der Bundesregierung steigt die Zahl der antisemitischen Vorfälle ungebremst an. Die Zahl der Gewalttaten hat sich fast verdoppelt. Daran haben weder die sogenannten Antisemitismus-Beauftragten, deren Anliegen eher der Reinwaschung des Islam als dem Schutz der Juden zu gelten scheint, noch die ganz und gar peinliche Fürsprache der offiziellen jüdischen Vertretung für die entseelte Politik des linke Regierungsbündnisses und schon gar nicht das vielfach das überzogene Total-Bashing der neuen Opposition etwas geändert.
Überhaupt ist die neue Opposition trotz aller dortigen rechtslastigen Probleme auch nach Meinung renommierter jüdischer Stimmen nicht die Verursacherin der antisemitischen Angriffe auf jüdische Menschen, die in ganz überwiegender Zahl aus islamischer Richtung kommen. Auch die kürzlich aus allzu durchsichtigem Grunde und unter Verzicht auf die gesetzlich verankerte Unschuldsvermutung gegen die keinerlei antijüdischen Gedankenguts verdächtige Fraktionsvorsitzende, dient eher der Wahlhilfe für die etablierten Parteien als der Sorge um den jüdischen Bevölkerungsteil unseres Landes.
Dabei wäre auch europaweit eine Fortsetzung der in jeder Hinsicht unerträglichen etablierten linken Politik ein weiterer Schritt in die falsche Richtung.
Ersatz-Hysterie Klima
Hierzu gehören nicht nur das innenpolitische Versagen dieser Politik mit allen Auswüchsen ihrer Islam-affinität, ihres hysterischen Klima-religiösen Abrakadabras, ihres immer absurderen, zwischenzeitlich unter Missbrauch unserer Kindergärten schon den Kleinen eingehämmerten wahnwitzigen Genderismus, ihres Krieges gegen unsere an wirtschaftlicher Bedeutung nicht zu überschätzende Autoindustrie. Das Krankheitssyndrom umfasst auch die ganz und gar verfehlte Außenpolitik, in der beispielsweise ein in sein viel zu großes Amt hineinproporzter Bundespräsident unseren wichtigsten Verbündeten, die USA desavouiert und gleichzeitig das Mordsystem der iranischen Judenfeinde, das unverhohlen mit deutscher Unterstützung den atomaren Genozid an dem jüdischen Volk vorbereitet zu dem 40 jährigen Jahrestag seiner Mordaggression und Unterdrückung seiner Menschen, allen voran Frauen, Juden und Schwule, beglückwünscht.
In vielen europäischen Ländern haben die Politiker eine viel realistischere Sicht, ohne sich selbst und das Land in einen schädlichen Rahmen von Multikulturalismus und Open-Border-Wahn zu pressen.
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán stellte beim Treffen der Staatschefs der Visegrad-Staaten-Gruppe mit Angela Merkel im Februar fest, dass viele für Europa notwendigen Entscheidungen auf die Zeit nach den Europawahlen verschoben werden sollten, da sich die politische Situation in Brüssel und Straßburg wohl deutlich in Richtung Vernunft ändern wird. Auch der Zusammenbruch der linken Regierung in Spanien und die von Frankreichs Macron verbreitete Panik sprechen dafür.
Hass für Trump und Häme für Netanjahu
Nicht übersehen werden kann auch die kaum noch verdeckte Feindschaft unserer Regierung gegenüber dem amerikanischen Präsidenten Trump und die deutsche Häme bei jedem innenpolitischen Angriff auf den israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu.
Dabei sind gerade die USA und ihr Präsident nicht die Feinde Deutschlands und Europas, sondern die traditionellen Garanten ihrer Sicherheit, die nur berechtigterweise verlangen, dass Europa sich mit Taten, und nicht mit Demagogie schützt und sich nicht hinter den Kulissen mit denen verbrüdert, die die Quelle der potenziellen Gefahr darstellen. Wenn Trump überhaupt der Feind ist, dann doch für diejenigen, die Deutschland genauso bedrohen wie Amerika.
Und Israel ist – entgegen der Verunglimpfung durch seine vor allem links angesiedelten Feinde – ein Beispiel einer wirklich gelungenen und menschenfreundlichen Demokratie – der einzigen in dem Meer der islamischen Unrechtssysteme in der gesamten Region.
Zum Glück für alle angefeindeten und unterdrückten Juden gibt es den Staat Israel, der dank seiner Menschen wachsenden Erfolg zeigt und seine Positionen sowohl in der Region als auch auf der Weltbühne zunehmend stärkt.
Bald finden im jüdischen Staat schwierige Parlamentswahlen statt, die die Richtung seiner Entwicklung in den kommenden Jahren maßgeblich bestimmen werden. Es ist symbolisch, dass die Wahlen zwischen Purim und Pessach stattfinden werden, also zwischen zwei Feiertagen, die mit der Befreiung und Erlösung des jüdischen Volkes zusammenhängen. Wir wünschen dem israelischem Volk, dass es wieder eine weise Entscheidung trifft, um auch in der Zukunft in Frieden und Wohlstand zum Wohle aller Juden der Welt zu leben.
Dem Staat Israel, dem ganzen jüdischen Volk, allen Lesern und uns allen wünschen wir auch zum bevorstehenden Purim-Fest weiterhin Gesundheit, Glück und Wohlergehen.
Chag Purim Sameach!
Ihr Dr. Rafael Korenzecher

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