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Sonntag, 29. März 2020

In unseren Leitmedien gibt es keinen einzigen großen Journalisten mehr

Und im Gegensatz zu Italien, wo es immerhin mal Camilla Cederna und Orianna Fallaci gab, hat es in Deutschland auch noch nie eine große Journalistin gegeben.

"Was für Journalisten ein Volk hervorbringt, ist heute ein wesentliches Moment seines Schicksals."
Karl Jaspers, "Lebensfragen der deutschen Politik", München 1963


Es sei daran erinnert, dass im sogenannten Vorfeld zur Europawahl den Vertretern der Schwefelpartei wiederholt die Frage gestellt wurde, warum sie sich in ein Parlament wählen ließen, das sie abschaffen wollen. Doch niemand fragt umgekehrt die Vertreter der "Altparteien" (Claudia Roth), warum sie bei den Bundestagswahlen für ein Parlament kandidieren, das von der EU nach und nach immer mehr zur symbolpolitischen Attrappe erniedrigt und ebenfalls abgeschafft wird.

Der Amokläufer von Hanau war kein Rechtsextremist, sondern ein Wahnsinniger. So lautet das Resümee des BKA, wie Medien berichten (der identische Text mit denselben Verfassern steht zeitgleich auf den Webseiten der Tagesschau und des Süddeutschen Beobachters; die Brüder versuchen gar nicht mehr, die Liaison von öffentlich-rechtlichen Staatsmedien und sogenannter Privatwirtschaft zu kaschieren).
Die Erkenntnis, dass es sich um einen Geisteskranken handelte, kommt nur für ideologisch durchtrainierte Waschbretthirne überraschend; jeder, der die Selbstzeugnisse des Amokläufers gelesen bzw. gehört hatte und keine Interessen verfolgte, gelangte von selber zu diesem Schluss. Im politisch-medialen Sodom, wo man unisono die rechte Opposition für die Tat verantwortlich machte, fanden sich freilich keine zehn Gerechten, die der gelenkten Hetze widersprachen, so dass der Herr in seiner Güte weiterhin Rechtspopulismus und Abo-Kündigungen vom Himmel regen lassen wird. Gleichwohl ist die BKA-Einschätzung für diese Kreise nur a posteriori und theoretisch ein Debakel, praktisch haben sie ihr Ziel erreicht: Die Konnotation "Hanau"-AfD ist bolzenfest eingerammt in die Baumschulenköpfe der sogenannten Zivilgesellschaft.

Nachdem das BKA kurzzeitig den falschen Anschein erweckt hatte, man habe keinen Beleg dafür gefunden, dass Tobias Rathjen ein Rechtsextremist gewesen sei oder wenigstens Kontakte zur rechtsextremen Szene, wie man sagt, unterhielt, macht nun dessen Chef Holger Münch, eines der stromlinienförmigsten Kriechtiere der Republik, deutlich, dass er die Lektion aus dem Fall des Hans-Georg Maaßen verstanden hat: Der Große Vorsitzende sprach einst: "Bestrafe einen, erziehe tausend." Der kleine BKA-Vorsitzende ist einer von den tausend, die besonders eifrig zeigen, dass sie gelernt haben.

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