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Freitag, 17. Juni 2022

Es gibt gar keine Klimakatastrophe

Zum ersten Mal hörte ich 1977 davon, dass der CO2-Ausstoß einen Treibhauseffekt bewirkt, der zu einer Erhöhung der Durchschnittstemperatur führt, welcher ein Abschmelzen der Polkappen bewirkt, was wiederum dazu führt, dass weniger Sonneneinstrahlung durch Reflexion ins All abgelenkt wird, wodurch die Temperaturerhöhung in die exponentielle Zunahme gerät und den Point of No Return überschreitet. Das hörte sich durchdacht, plausibel und bedrohlich an. Da ich nur ein einziges Mal erlebt hatte, dass man auf der Gollach Schlittschuh laufen konnte, mein altes Vierjahreszeitenquartett aber zu suggerieren schien, dass Gottes Schöpfung in unseren Breiten (trotz der Eiszeiten, die es vor Christi Geburt auch irgendwann gegeben haben musste) eigentlich vorsah, dass man jedes Jahr zu Weihnachten Schlittschuh laufen konnte, nahm ich mir vor, künftig auf die Klimaentwicklung zu achten. 26 Jahre später war ich dann wirklich einmal erschrocken, denn es war so heiß (besonders in Sizilien, wo ich mich 2 Wochen lang aufhielt), dass viele ältere Menschen daran starben. Aber ich hatte, die Klimakritikerszene seit 26 Jahren beobachtet und war mit der Zeit gegenüber diesem Menschenschlag immer skeptischer geworden, da sich dort nicht wissenschaftliche Koryphäen durchzusetzen schienen, sondern Eiferer. 

Bei Harald Lesch wurde ich Jahre später noch einmal schwach, weil er mir ehrlich zu sein schien, weil er sicherlich ein begabter Wissenschaftler ist und zudem eine philosophische Ausbildung hat, die ihn gelehrt hat, woran man erkennen kann, ob eine Versuchsanordnung wissenschaftlich ist oder nicht. 

Inzwischen sehe ich auch in Harald Lesch einen verantwortungslosen Eiferer. Denn selbst, wenn Leschs Diagnosen richtig wären, seine Lösungsvorschläge sind garantiert völliger Irrsinn und das Ergebnis eines Gemisches aus lutherischer Frömmigkeit, protestantischem Idealismus und marxistischem Größenwahn. Und dieses Motivationsgemisch mündet in Träumereien, die von Salvador Allende und Enrico Berlinguer inspiriert zu sein scheinen, die beide auf demokratischem Wege erreichen wollten, was Fidel Castro mit Gewalt versucht hatte durchzusetzen: die Verwandlung der menschlicher Gemeinschaft in ein irdisches Paradies durch Verstaatlichung und Planwirtschaft.

 

Erfreulicher Weise hat sich jetzt, nach langem Schweigen, eine echte Koryphäe zu Wort gemeldet, um uns mitzuteilen, wie seit 2014 mit ihm umgesprungen wurde.

Lennart Bengtsson gehört zu den renommiertesten Klimaforschern. Er genoss großes Ansehen, bis er sich von den Klimahysterikern lossagte und ins „klimaskeptische“ Lager übertrat und kalt gestellt wurde. Der Internationale der Klimakatastrophisten gelang es jedoch nicht, Bengtsson mundtot zu machen. Nun widerspricht er in einem Interview, das die Welt das Verdienst hatte, mit ihm zu führen, dem irren, irrationalen Katastrophismus: Es herrsche keine Klimakrise, das wärmere Klima sei mancherorts vorteilhaft, Folgen der globalen Erwärmung ließen sich begrenzen. Zu ehrgeiziger Klimaschutz könne sogar schädlich sein.

Der angesehene ehemalige Max-Planck-Direktor verließ 2014 die Klimahysteriker rund um das IPPC-Protokoll und trat der „Global Warming Policy Foundation“ („GWPF“) bei, die die Theorie vom menschgemachten Klimawandel wissenschaftsbasiert ablehnt. Danach brach der Hass-Tsunamie der mächtigen Klimalobby samt angeschlossenen Mainstreammedien über den Schweden herein, so dass er – tief erschüttert über seine ehemaligen Kollegen – und aus Angst vor Übergriffen und Sorge um seine Gesundheit die „GWPF“ wieder verließ. Besonders verletzt habe ihn, dass ein Kollege sich von einer gemeinsamen Studie zurückgezogen habe, aus Angst um seinen Ruf. Er fühlte sich an die Kommunistenverfolgung in den Fünfzigerjahren in den USA erinnert.


Nun meldet sich der Wissenschaftler wieder zu Wort und dürfte mit seinen Aussagen zur Klimahysterie wieder den Hass der Klimafanatiker auf sich ziehen. In dem Welt-Interview hinter der Bezahlschranke, erklärt Bengtsson:

„Die gegenwärtige Erwärmung sollte meines Erachtens nicht als Krise bezeichnet werden. Die Nahrungsmittelproduktion beispielsweise nimmt zu. Und trotz rasant wachsender Bevölkerung und fortschreitender Erwärmung sterben weitaus weniger Menschen in Wetterextremen als früher. Die gegenwärtigen akuten Probleme werden durch Konflikte und Kriege und durch die Schwierigkeit verursacht, schnell genug einen zuverlässigen Ersatz für fossile Brennstoffe zu finden. Dennoch sind langfristige und systematische Maßnahmen erforderlich, um Treibhausgase weltweit zu reduzieren, um die Erwärmung einzudämmen“.

Die Ziele des Pariser Klimaabkommens erachtet er – insbesondere für die Europäische Union – als zu ehrgeizig und sollten seiner Ansicht nach an das technisch Machbare angepasst werden, um schwerwiegende und akute wirtschaftliche Probleme für die Industrie und die Öffentlichkeit zu vermeiden. Den Problemen, wie der Anstieg des Meeresspiegels in einigen Gebieten, die durch natürlichen Klimawandel verursacht werden, könne aber durch den Bau von Küstenschutzanlagen begegnet werden, wie es beispielsweise in den Niederlanden geschehen ist.

In der Klimadebatte werde zu viel über Treibhausgas-Eindämmung geredet und zu wenig über Anpassung an den Klimawandel, so Bengtsson weiter. Die Zahl der Menschen, die an extremen Wetterereignissen sterben, sei durch genauere Vorhersagen und verbesserte Warnsysteme deutlich zurückgegangen. Er fürchte, die Medien sind bei dem Thema oft nicht im Bilde, sie präsentieren häufig ein allzu einfaches Bild. De facto sterben weitaus mehr Menschen an Kälte als an Wärme. Der kommende Winter werde in Europa sehr ernst werden. Schon jetzt wird in Großbritannien befürchtet, dass im nächsten Winter viele ältere Menschen in Wohnungen und Häusern sterben könnten, deren Beheizung sie sich nicht leisten können.

Der sich überschätzenden Klimawissenschaft erteilt Bengtsson ebenfalls eine Absage. Diese könne keine robusten Aussagen über gesellschaftliche Entwicklungen aufgrund des Klimawandels machen. Gesellschaftliche Entwicklungen, die derzeit so deutlich beobachtet werden, hätten in der Regel nichts mit Wetter und Klima zu tun, sondern mit gesellschaftlichen Ereignissen wie politischer Unfähigkeit, Konflikten und Kriegen. Aufgrund des enormen Bevölkerungswachstums im 20. Jahrhundert und weil deshalb mehr Infrastruktur zerstört werden kann, seien Siedlungen nun stärker extremen Wetterereignissen ausgesetzt. Ein Klimaeffekt sei da nicht so einfach zu finden.

Bengtsson fordert eine offenere Debatte und kritisiert das „Gruppendenken, das eine rationale Analyse verhindert”. Der Wissenschafter ist sich aus folgenden Gründen sicher, dass der Klimawandel gebremst werden kann:

 1.  Signifikanter wissenschaftlicher Fortschritt und zuverlässigere Wettervorhersagen und besseres Verständnis des Klimasystems.
 2.  Bisherige Beobachtungen zeigen, dass die Klimaerwärmung etwas langsamer voranschreitet als in den meisten Computersimulationen.
 3.   Der Ausstoß von Treibhausgasen ist innerhalb der OECD in den letzten 10–15 Jahren erheblich zurückgegangen. Es gibt Grund zu der Annahme, dass dies einige Jahrzehnte später auch in Schwellenländern der Fall sein wird.
 4.   Der wissenschaftliche und technische Einfallsreichtum der Menschen wird weiterhin gedeihen, wenn das derzeitige intensive Forschungsniveau und die gute internationale Zusammenarbeit aufrechterhalten bleibt. Die besten Länder können die Grundlagenforschung fördern, um neue Methoden der Energieerzeugung mit minimalen negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu finden. In 100 Jahren, so Bengtsson, wird der Klimawandel aufgrund von Treibhausgasen kein Thema mehr sein.

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